Wegweisende Entscheide mit kleiner Beteiligung

| Di, 27. Jul. 2021

BURGDORF: Die Stadtschützen Burgdorf stimmten zur Mitgliederbeitragserhöhung und zum Verkauf der Liegenschaft in Alchenflüh. zvg

Am 2. Juli 2021 eröffnete Präsident Martin Kolb das Bott 2021 in der Aula der Sekundarschule Gsteighof mit der Begrüssung an die anwesenden Schützinnen und Schützen und einem speziellen Gruss an das anwesende Ehrenmitglied Karl Iseli, welcher kürzlich seinen 100. Geburtstag feiern konnte. Die wichtigen und wegweisenden Entscheide verdienten eine physische Präsenz, um auch eine offene Diskussion ohne technische Hindernisse zu führen. Für die eher schwache Präsenz konnte man sicher verschiedene Gründe ausmachen: das Coronavirus, eine Lokalität ohne Nachtessen und das  EM-Achtelfinal mit Schweiz – Spanien.
Der umfangreiche Jahresbericht des Präsidenten, unter tatkräftiger Mithilfe der Obmänner, wurde im «Schütz 4/20» bereits publiziert. Vizepräsident Daniele Gulizia empfahl den Bericht zur Genehmigung, was unter grossem Applaus, mit dem besten Dank an den Verfasser erfolgte. Die umfassende Jahresrechnung, erläutert und kommentiert durch Kassier Stephan Güdel, wurde einstimmig gutgeheissen. Anschliessend erfolgte die Information zu den Schiessanlagen. Vorab zu der Luftpistolenanlage, die mit einem enormen persönlichen Aufwand von 450 Stunden durch die Stadtschützen saniert und eingerichtet wurde. Ohne Jakob Duppenthaler und Markus Wyler, die mit viel Fachwissen an dem Karren «Lupi-Anlage» rissen, wäre das Unterfangen nicht denkbar gewesen. Die Pistolenanlage 25 und 50 m in der Wintersei in Hasle konnte ebenfalls auf dem letzten Drücker in Betrieb genommen werden. Das Projekt Kurzdistanz­anlage in Vilbringen Kirchberg, bei dem bereits diverse Vorabklärungen positiv verlaufen sind, bedarf es noch weiterer Schritte, bis ein Projekt vorgelegt werden kann.
Anschliessend erfolgte eine längere Information und Diskussion zur finanziellen Lage der Stadtschützen. Der Verein erleidet jedes Jahr ein strukturelles Defizit, das durch die Liegenschaft ausgeglichen wird. Auf längere Sicht ist dies aber nicht tragbar und erfordert Massnahmen. Ganz konkret sind  Mitgliederbeitragserhöhungen unumgänglich, was aber bei einigen Schützen fast zu einer Verdoppelung des Jahresbeitrages führen kann. Stephan Güdel erläuterte das Prinzip und präsentierte gleichzeitg die Beiträge der Stadtschützen Bern, Thun, Chur und Luzern. Aus dieser Auflistung ist ersichtlich, dass die bis dato bezahlten Beiträge nicht zielführend sein können und eine Anpassung unumgänglich ist. Nach einigen kritischen Fragen aus der Runde und das Ausräumen gewisser Unklarheiten wurde auch der Ruf zur Solidarität unter den Abteilungen laut. In der Schlussabstimmung wurde dem Vorschlag zur Beitragserhöhung zugestimmt, bei einzelnen Gegenstimmen und Enthaltungen. Das Budget, basierend auf den neuen Jahresbeitragszahlen, wurde somit grossmehrheitlich genehmigt.

Milchkuh-Liegenschaft kommt in die Jahre und erfordert Entscheidung
Das sicher brisanteste Traktandum war zweifellos die Liegenschaft in Alchenflüh. Der Präsident erläuterte kurz das Vorgehen zu dem nicht zuletzt auch emotionalen Thema. Die Liegenschaft, dessen Einnahmen bis heute weitgehend den Schiessbetrieb der Stadtschützen subventionierte, ist in die Jahre gekommen. Ein gröberer Zwischenfall im Leitungssystem mit grösserem Sanierungsbedarf ist bereits anstehend und weitere werden folgen. Solche bauliche Veränderungen und Sanierungen sind für die Stadtschützen in zunehmendem Masse nicht mehr zu stemmen. Der heutige Entscheid zur Liegenschaft ist ebenso wegweisend, wie einst der Entscheid, die Liegenschaft zu kaufen. Die beiden eingeladenen Experten Lukas Mühlemann, Immobilienverwalter, und Markus Klaeusli der H+K Planungs AG erläuterten ausführlich die Situation zum Zustand und den Möglichkeiten. Mit diesen Informationen und den vorhandenen Unterlagen galt es, ganz sachlich und wertfrei die Fakten darzulegen und die Anwesenden zu informieren. Die drei möglichen Varianten «Halten mit Pflästerlipolitik», «Halten mit Totalsanierung» oder «Verkauf» standen zur Diskussion. Das Bott unterstützte in der Abstimmung die Variante Verkauf, die sich auch im Vorstand bereits durchgesetzt hatte, mit 65,8 Prozent Jastimmen, 31,6 Prozent  Enthaltungen und 2,6 Prozent Neinstimmen. Somit hat der Vorstand die Aufgabe erhalten, den Verkauf vorzubereiten mit den verschiedenen möglichen Modalitäten, bevor ein ausserordentliches Bott endgültig über den Verkauf befindet.
Bei den Wahlen wurde der Gesamtvorstand für weitere zwei Jahre in seiner momentanen Zusammensetzung einstimmig bestätigt, lediglich Daniel Büttener, Obmann Pistolen, kündigte bereits seinen Rücktritt auf das Bott 2022 an. Er könne dem zeitlichen Aufwand für das Amt neben der beruflichen Belastung schlicht und einfach nicht gerecht werden, was ihn zu dem Schritt bewogen hat.
Es folgten die Ehrungen für 30, 40, 50 und 60 Jahre Mitgliedschaft. Weiter wurden die einzelnen Schützen und Gruppen für ihre zum Teil hervorragenden sportlichen Erfolge geehrt, ohne den obligaten Schluck, aber mit entsprechendem Applaus. zvg

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