«Die Hornusserfeste 2013 werden ein unvergessliches Ereignis»

  07.07.2012 Aktuell, Region, Lützelflüh, Sport

Der Grossanlass, der sich aus dem Interkantonalen Hornusserfest vom 17. / 18. August 2013,  dem Veteranentag vom 23. August 2013 sowie dem Emmentalischen Hornusserfest vom 24. / 25. August 2013 zusammensetzt, wird von der Hornussergesellschaft Grünenmatt-Brandis durchgeführt. Präsident Alfred Aeschbacher erklärt: «Die Spieler und Mitglieder unseres Vereins sind stolz darauf, einen der grössten Sportanlässe der Region veranstalten zu dürfen. Die Vorfreude auf diesen Grossanlass steigt von Tag und Tag.»

Ein Erlebnis sowohl für die Hornusser als auch für die Bevölkerung von Lützelflüh
Das Organisationskomitee hat sich bereits vor längerer Zeit formiert. Es setzt sich aus Mitgliedern der Hornussergesellschaft und Freunden der traditionellen Schweizer Sportart zusammen. OK-Präsidentin Beatrice Stettler betont: «Ein Anlass von solchen Dimensionen muss sehr sorgfältig vorbereitet und minutiös geplant werden. Auch der finanzielle Aufwand darf keinesfalls unterschätzt werden. Deshalb kann man nicht früh genug mit den Vorbereitungen beginnen. Insgesamt erwarten wir 3100 Teilnehmer an den Festtagen. Dies dürfte etwa der Anzahl der stimmberechtigten Frauen und Männer der ganzen Gemeinde Lützelflüh entsprechen. Selbstverständlich hoffen wir, dass sich auch die Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde von den Festivitäten anstecken lassen. Der Grossanlass soll einerseits ein besonderes Erlebnis für die Hornussergemeinschaft werden, andererseits auch ein ausserordentliches Ereignis für die Bevölkerung von Lützelflüh. Einen besonderen Höhepunkt stellt sicherlich der Unterhaltungsabend am 24. August im Festzelt dar. Die Besucherinnen und Besucher dürfen sich auf ein hochkarätiges Programm freuen. Das Duo Barbados, Monique, die Calimeros und die Musikgesellschaft Grünenmatt-Waldhaus sowie die «Ämmitaler Örgeli-Froue» garantieren beste Unterhaltung  und eine heitere Stimmung.»
Am Interkantonalen Hornusserfest nehmen insgesamt 64 Mannschaften aus der ganzen Schweiz teil. 1300 aktive Hornusser werden sich miteinander messen. Für den Veteranentag rechnet das OK mit rund 300 Teilnehmern. «Hier steht neben dem Sport insbesondere auch die Geselligkeit und die Pflege der Kameradschaft im Zentrum», erklärt Beatrice Stettler. Am Emmentalischen Hornusserfest werden 84 Mannschaften von 55 Hornussergesellschaften um den Sieg kämpfen. Selbstverständlich werden für herausragende Leistungen auch attraktive Preise vergeben.

Grosser Support von Landbesitzern und Vereinen
Die Hornusserfeste finden im Gebiet Waldhaus in Lützelflüh statt. Sie werden auf einer gigantischen Fläche von rund 40 Hektaren ausgetragen. Während des Spielbetriebs wird die Waldhausstrasse für den Verkehr gesperrt sein. Insgesamt müssen 24 Ries (Spielfelder) für die Austragung des Sportanlasses errichtet werden. Ein Ries weist eine Länge von 300 Metern auf. Acht Spielfelder werden sich auf dem Aebnit und in Flühlen befinden, 16 weitere im Gebiet Brauchbühl.
«Ohne die dankenswerte Unterstützung der Landbesitzer wäre es für uns nicht möglich, diesen Anlass durchzuführen. Mehrere Landwirte haben eigens die Fruchtfolge angepasst, damit uns für das Fest die nötige Fläche zur Verfügung steht. Ihr Engagement zeigt, dass der Hornussersport in unserer Region viel Sympathie geniesst. Auch ist ihr Entgegenkommen ein Beweis dafür, dass die gegenseitige Solidarität in der Gemeinde Lützelflüh tief verankert ist. Man hilft und unterstützt sich gegenseitig», erklärt die ehemalige Gemeinderatspräsidentin Stettler. «Die Unterstützung durch örtliche Vereine ist ebenfalls sehr gross. Als Helfer konnten bisher der Unihockey-Club, die Männerriege, die Musikgesellschaft Grünenmatt-Waldhaus, der Gemeinnützige Frauenverein, der Füüf­liber-Verein, der Ski-Club Grünenmatt und der Damenturnverein gewonnen werden. Die Vereine haben sich bereits intensiv Gedanken gemacht, wie sie sich an den Hornusserfesten 2013 am besten einbringen können, zeigen viel Eigen­initiative und freuen sich schon jetzt auf den Grossanlass.»

«Wir liegen gut im Zeitplan»
Gegenwärtig steht das Organisationskomitee in Verhandlungen mit verschiedenen Sponsoren. Stettler erläutert:  «In diesem Bereich wartet noch viel Arbeit auf uns. Wir sind aber stolz, dass wir mit der Clientis Bernerlandbank bereits den Hauptsponsor gewinnen konnten, der sich dem Emmental und seinen Traditionen verbunden fühlt.» Mit dem bisherigen Stand der Arbeiten zeigt sich Stettler sehr zufrieden: «Im Moment liegen wir gut im Zeitplan. Die verschiedenen Ressorts arbeiten effizient und zielstrebig. Die Hornusserfeste 2013 werden für Lützelflüh sicher ein erfolgreiches und unvergessliches Ereignis.»

Jeremias Gotthelf und das Hornussen
In Jeremias Gotthelfs Roman «Uli der Knecht», der im Jahr 1841 veröffentlicht wurde, fand das Hornussen Eingang in die Weltliteratur. Gotthelf beschrieb die Sportart im Kapitel «Wie das Hurnussen dem Uli vom Unkraut hilft» ausführlich: «Das Hurnussen ist nämlich eine Art Ballspiel, welches im Frühjahr und Herbst im Kanton Bern auf Wiesen und Äckern, wo nichts zu verderben ist, gespielt wird, an dem Knaben und Greise teilnehmen. Es ist wohl nicht bald ein Spiel, welches Kraft und Gelenkigkeit, Hand, Aug und Fuss so sehr in Anspruch nimmt als das Hurnussen. Die Spielenden teilen sich in zwei Parteien, die eine hat den Hurnuss zu schlagen, die andere ihn aufzufangen.» Wie der folgenden Passage zu entnehmen ist, hegte der Pfarrer aus Lützelflüh durchaus Sympathien für diesen Volkssport: «Dieses Spiel ist ein echt nationales und verdient als eins der schönsten mehr Betrachtung, als es bisher gefunden hat. Dass es ein nationales ist, beweist das am besten, dass ein ausgezeichneter Spieler durch eine ganze Landschaft berühmt wird und die Spieler verschiedener Dörfer ordentliche Wettkämpfe miteinander eingehen, wo die verlierende Partei der gewinnenden eine Ürti zahlen muss, das heisst ein Nachtessen mit der nötigen Portion Wein usw.»

Markus Hofer


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