Die Fusionsdokumente sind abstimmungsbereit

  05.11.2012 Büren zum Hof, Fraubrunnen, Grafenried, Schalunen, Zauggenried

«Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.» Mit diesem Zitat von Albert Einstein eröffnete Ivo Bravin, Präsident der Arbeitsgruppe G8 und Gemeinderatspräsident von Grafenried, letzten Dienstag die Infoveranstaltung in der Turnhalle von Fraubrunnen. Alle acht Gemeindepräsidenten der Gemeinden Büren zum Hof, Etzelkofen, Fraubrunnen, Grafenried, Limpach, Mülchi, Schalunen und Zauggenried sassen am Podiumstisch, um ein letztes Mal über die Auswirkungen einer Fusion zu informieren und sich den Fragen der rund hundert Interessierten zu stellen.

Anlass der Infoveranstaltung waren die Fusionsdokumente, welche gegenwärtig in abstimmungsbereiter Form vorliegen. Nachdem sich die Einwohnerinnen und Einwohner der acht Gemeinden im November 2011 für eine Fusion der Gemeinden aussprachen («D’REGION» berichtete), erarbeitete die Arbeitsgruppe G8 unter Einbezug der Öffentlichkeit einen Fusionsvertrag sowie die dazu notwendigen Dokumente. Am 24. / 25. November werden die Stimmberechtigten nun definitiv über die Zukunft der Gemeinden entscheiden. Stimmen sie für die Fusion, werden die acht Gemeinden auf den 1. Januar 2014 zu der neuen Gemeinde Fraubrunnen zusammengeschlossen. Diese hätte neu 4800 Einwohner und wäre von der Einwohnerzahl her vergleichbar mit Jegenstorf und Utzenstorf.

Die Vorteile eines solchen Zusammenschlusses liegen auf der Hand: Nettoentlastung um einen Steuerzehntel, Reduzierung der Behördenmitglieder von 450 auf 100 sowie ein deutlicher Rückgang der Verwaltungsarbeiten. Verständlich sind jedoch auch die Bedenken, welche aus der Bevölkerung angesprochen werden, so zum Beispiel die Angst vor dem Verlust der jeweiligen kulturellen Zusammensetzung der Dörfer. Diese Befürchtung konnte Urs Schär, Gemeinderatspräsident von Zauggenried, jedoch relativieren: «Ein Identitätsverlust wird nicht erfolgen. Nicht Fraubrunnen wird alle anderen Gemeinden übernehmen, sondern alle acht Gemeinden zusammen bilden ein neues Fraubrunnen.» Auch die anderen sieben Gemeindepräsidentinnen und Gemeindepräsidenten sprachen sich klar für die Fusion aus.

Damit ein Fusionsvertrag zustande kommen und die neue Gemeinde Fraubrunnen auf den 1. Januar 2014 Wirklichkeit werden kann, müssen an der Abstimmung diesen Monat der Fusionsvertrag, die Gemeindeordnung sowie das Reglement über Gemeindeabstimmungen und Gemeindewahlen genehmigt werden. Der Fusionsvertrag bildet dabei die Grundlage der Fusion, da er die Art und Weise des Zusammenschlusses der heutigen acht Gemeinden zur neuen, fusionierten Gemeinde Fraubrunnen regelt. Zudem muss am Abstimmungstag einem Umsetzungskredit zugestimmt werden. Stimmt eine Gemeinde gegen die Fusion, erhält sie sechs Monate Bedenkzeit. Bleibt sie bei ihrem Entscheid, gilt das Projekt G8 als beendet und alle acht Gemeinden bleiben eigenständig.
Um auf das Zitat von Albert Einstein zurückzukommen, so wird sich am 24. / 25. November zeigen, in welcher Zukunft die Einwohnerinnen und Einwohner der acht Gemeinden zu leben gedenken.

Daniela Tschanz


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