Burgdorfer Bier: grosse Eröffnungsfeier im Kornhaus

  26.03.2013 Aktuell, Wirtschaft, Burgdorf, Gesellschaft

«Wenn heute irgendwo die Worte ‹Ein Burgdorfer› erklingen, geschieht das in wesentlich mehr Fällen in Zusammenhang mit einem Bestellprozess als bei der Beschreibung eines Städters. Diese Bedeutungsverschiebung verdanken wir der Burgdorfer Gasthausbrauerei und ihrem Bier.» Mit diesen Worten startete Rolf Grossenbacher, Architekt beim Umbau des Kornhauses, sein Referat an der offiziellen Eröffnung der ebendort neu eingerichteten Brauerei. Er würdigte damit den Erfolg des Burgdorfer Biers, der es überhaupt erst ermöglichte, dass die Brauer am alten Standort an ihre Grenzen gestossen waren und deswegen ins Kornhaus ziehen mussten.

Um ein Wahrzeichen reicher
Mit dieser Eröffnung feierte die Burgdorfer Gasthausbrauerei am vergangenen Freitag den Abschluss ihres Umzugs ins historische Kornhaus. Vor rund 200 geladenen Gästen dankte erst Res Zbinden, Verwaltungsratspräsident, der feiernden Gesellschaft, den zahlreichen verantwortlichen Personen und Stellen für ihre Beiträge. Thomas Gerber, Delegierter des Verwaltungsrates, überreichte Braumeister Oliver Honsel anschliessend unter Applaus einen einmalig hergestellten kupfernen Braumeister-Gürtel mit dem Bier-Logo zur Würdigung seines herausragenden Einsatzes für den Umbau. Nach einer kurzen Dixieland-Einlage freute sich eine strahlende Stadtpräsidentin Elisabeth Zäch darüber, dass der grossartige Umbau die Stadt fortan um ein neues Wahrzeichen bereichere. Architekt Grossenbacher schloss den Reigen der Reden schliesslich mit einem Rückblick auf ein Bauprojekt, das nach seinen Worten «eine vorher nie erlebte Dynamik» innehatte und ausserordentlich herausfordernd war.

Ein Umzug fürs «Ehrenfass»
Am Samstag und Sonntag gehörte die neue Brauerei der Bevölkerung und den zahlreichen Freundinnen und Freunden des Burgdorfer Biers. Den Auftakt zu den Festlichkeiten machte ein Umzug am Samstagmittag, den Petrus (bekanntlich auch «ein Burgdorfer») regenfrei hielt. Mit dem Umzug wurde das letzte «Ehrenfass» aus der alten Brauerei beim Schützenhaus ins Kornhaus mit einem Ehrengeleit überführt. Dieses eröffnete die wie immer schmissig aufspielende Stadtmusik und dieses schloss der Burgdorfer Biertransporter mit dem versammelten Brauteam an Bord. Beim Kornhaus angekommen, führte Braumeister Honsel den Anstich am Ehrenfass aus, um das Kornhaus offiziell zu eröffnen. Die Besucher konnten in der Folge mit einem Flyer selber eine Tour durch die auf Hochglanz gebrachte Brauerei unternehmen oder sich einer Führung eines Angehörigen des Brauteams anschliessen. Vor dem Kornhaus sorgten Verpflegungs- und Bierstände für das leibliche Wohl der zum Teil aus der ganzen Schweiz angereisten Besucher. Im Festzelt neben dem Kornhaus gab die Stadtmusik ein Platzkonzert, das «Schützenhaus» servierte dazu ein delikates Raclette. Der Abend gehörte den drei Bands Hello Cleveland, Container 6 und Rozbub, die im gut besetzten Festzelt (bisweilen etwas gar laut) für tolle Stimmung sorgten.

Integrierter Weizenbier-Anstich
Am Sonntag wehte eine unfreundliche Bise, weshalb die Brauerei ihre Türen schon vor der angekündigten Mittagsstunde öffnete, um bereits wartende Besucher einzulassen. Als Braumeister Honsel um 14 Uhr das Weizenbier Jahrgang 13 anstiess (um wenigstens damit wärmere Biergartenzeiten heraufzubeschwören), war das luftige Festzelt aber schon wieder bis auf den letzten Platz besetzt. Das auch zur Freude der erneut aufspielenden Stadtmusik, die mit einem tollen Konzert zumindest für warme Herzen sorgte. Bis zum Abend bewegte sich ein kaum enden wollender Strom Menschen durch die neue Brauerei, Honsel schätzte die Besucher über beide Tage über den Daumen auf «bestimmt über 2000». Für sie alle sprach ein Besucher aus der tiefen Innerschweiz: «Ihr hier in Burgdorf habt nicht nur das wohl beste Bier der Schweiz. Ihr habt jetzt mit Sicherheit auch die schönste Brauerei.»

Stefan Herrmann


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