Trotz Umzug ins Kornhaus verzeichnet das Burgdorfer Bier ein weiteres Rekordjahr

  14.05.2013 Aktuell, Kultur, Burgdorf, Gesellschaft

Die Frage nach der zweckmässigen Beschallung einer Generalversammlung der Burgdorfer Gasthausbrauerei AG fand auch in ihrer 15. Ausgabe (zum zweiten Mal im grossen Festzelt auf der Schützenmatte) keine abschliessende Antwort. Zwar investierte der gastgebende Verwaltungsrat einmal mehr einen noch grösseren Aufwand in die dazugehörende technische Infrastruktur, sodass die Lautstärke seiner Voten unter den Lautsprechern den Vergleich mit der Anflugschneise eines durchschnittlichen Airports keineswegs zu scheuen brauchte. Trotzdem verur­sachten die anwesenden 1985 Aktionäre aber wieder den ihnen eigenen Geräuschpegel, der es den weiter hinten sitzenden Aktionären wiederum schwer machte, den Geschäften zu folgen.

Dieser traditionell äusserst hohe Geräuschpegel lässt sich auf zwei Gründe zurückführen: Zum einen geniesst die GV des Burgdorfer Biers den Status eines vergnüglichen Klassentreffens. Dass die sich einmal jährlich treffenden Bierfreundinnen und -freunde ihr Taggeld in Form von Burgorfer Bier erhalten, tut der guten Stimmung naheliegenderweise keinen Abbruch. Zum anderen gibt es aus den Voten der referierenden Verwaltungsräte kaum je viel Neues zu vernehmen: Jahr für Jahr ziehen sich durch die Geschäftsberichte des Präsidenten die gleichermassen erfreulichen Erfolgs­geschichten.

Sieben Prozent Umsatzwachstum trotz Umzug
Das war auch heuer nicht anders: Verwaltungsratspräsident Res Zbinden führte aus, dass der Umsatz im Braujahr 2012 um 365 hl oder gut sieben Prozent auf 5211 hl angestiegen ist. Geschäftsführer Thomas Gerber doppelte nach: Im Berichtsjahr hat die Brauerei über 615 000 Halbliterflaschen (oder etwa 100 000 mehr als 2011) verkauft, was einem Flaschenanteil von knapp 60% entspricht. Damit war die letztjährige Verkaufsmenge an Halbliterflaschen höher als die Gesamtverkaufsmenge im Jahr 2008 (also erst vier Jahre zuvor). Dieser Erfolg war möglich, obwohl die Brauer in diesem Zeitraum von ihrem alten Standort in die prächtige neue Brauerei im Kornhaus umgezogen sind. Dafür, dass das ohne jegliche Friktionen und Liefer­engpässe sowie im Rahmen aller Vorgaben möglich war, dankte Zbinden den dafür verantwortlichen Verwaltungsräten Thomas Gerber und Stefan Aebi sowie dem federführenden Braumeister Oliver Honsel.

Rührende Würdigung des abtretenden Präsidenten
Zum Abschluss seines Geschäftsberichtes und im Ausblick auf das Traktandum «Wahl des Präsidenten des Verwaltungsrates» hielt Zbinden Rückschau auf seine 15 Jahre als Verwaltungsratspräsident der Gasthausbrauerei AG, um Aebi als seinen designierten Nachfolger zur Wahl zu empfehlen. Dieser stimmten die Aktionäre, nachdem sie auch allen anderen Traktanden mit den üblichen regimeverdächtigen Grossmehrheiten beigepflichtet und Peter Blättler, diplomierter Bauingenieur aus Oberburg, neu in den Verwaltungsrat gewählt hatten, vorbehaltlos zu. In seiner Dankesrede an seinen Vorgänger bezeichnete Aebi Zbinden anschliessend (unter anderem) als «Vater und Leitfigur des Burgdorfer Biers, spiritus rector, treibende Kraft und Chefdenker des guten Bieres». In seine letzten Worte, in denen er ein letztes Mal die geflügelten Worte rezitierte, mit denen Zbinden 15 Mal seine GV eröffnet hatte, stimmten die Aktio­näre wie aus einem Mund und schallend mit ein. Um dem abtretenden (aber weiterhin im Verwaltungsrat verbleibenden) Präsidenten danach ihrerseits mit einem äusserst herzlichen und kaum enden wollenden Applaus für sein Werk zu danken.

Stefan Herrmann


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