Trotz der Hofübergabe bleibt im «Neuhaus» fast alles beim Alten

  12.08.2013 Aktuell, Biembach

«Endlich ist es wieder so weit: Die Heidelbeer-Saison hat begonnen!», freuen sich unzählige «Beeri-Fans». Mit Kesseli und Schüsseln «bewaffnet», machen sie sich auf zu den Beeren-Feldern, um die leckeren blauen Beeren selber von den Stauden zu pflücken. Möglich ist dies seit vielen Jahren auch im «Neuhaus» an der Biembachstrasse 140 in Biembach. Daran ändert auch der Besitzerwechsel nichts, der im Frühling dieses Jahres stattgefunden hat.

Aber der Reihe nach: Auf den 1. April 2013 haben Annie und Ruedi Schneider ihren Hof weitergegeben. «Es war aber keine Verhökerung des Betriebes, sondern ein «Generationenwechsel», weil eben unsere Kinder kein Interesse hatten, den zwölf Hektaren grossen Bauernbetrieb mit den Beeren- und Weihnachtsbaumkulturen sowie den Pensionspferden weiterzuführen», betonte Ruedi Schneider. «Deshalb haben wir das ‹Neuhaus› zum Verkauf ausgeschrieben.»

Das Inserat weckte das Interesse von Madeleine und Mathias Grütter. Die jungen Eheleute sind beide auf einem Bauernbetrieb aufgewachsen, konnten aber beide den heimischen Betrieb nicht übernehmen: Bei Mathias wie auch bei Madeleine werden die Brüder die elterlichen Betriebe weiterführen.

«Generationenwechsel»
Dass die Chemie zwischen Schneiders und Grütters stimmt, war schon beim ersten Zusammentreffen spürbar. «29 Jahre haben wir als Familie im ‹Neuhaus› gelebt und gewirtschaftet. Nun übergeben wir Haus und Hof mit Freude und viel Vertrauen an Mathias und Madeleine Grütter», steht im Flyer, den Annie und Ruedi Schneider ihren treuen Stammkunden verteilt haben. Auch Grütters sehen dem neuen Lebensabschnitt mit grosser Freude entgegen. Sie freuen sich auf die vielen neuen Gesichter und die Zusammenarbeit mit Annie und Ruedi Schneider, welche ihnen als tatkräftige Unterstützer und Ratgeber zur Seite stehen werden.

«Wir haben unsere Rollen getauscht und arbeiten nun als Angestellte auf dem Hof mit», verriet das Ehepaar Schneider lächelnd. Das sei optimal. So können Grütters langsam in ihre Aufgaben hineinwachsen. «Und mir dörfe ’s g’sorget gä, wüu di Junge guet luege», fügt Ruedi Schneider zufrieden an.

Familienexistenz weiterführen
«Auch wenn der Hof mit zwölf Hektaren eher klein ist, so haben Schneiders hier doch eine Familienexistenz aufgebaut, von der man leben kann. Und das möchten wir weiterführen», erläuterte Mathias Grütter, der im Moment aber zusätzlich noch als Schreiner tätig ist.

«Wir werden sicher eigene Ideen verwirklichen, das Begonnene in ähnlichem Stil weiterführen wie Schneiders, und zwar mit dem Anbau von Heidelbeeren und Weihnachtsbäumen sowie der Haltung von Pensionspferden», betonte Madeleine Grütter, während sie den Pelz von Schmusekater Leo kraulte. Es sei eigentlich Annies Kater, aber er als Bauernhof-Kater ist im «Neuhaus» geblieben und nicht mit Annie und Ruedi nach Hasle umgezogen. Leo indes schnurrte zufrieden und genoss die doppelten Streicheleinheiten, mit denen sein Erfolg als Mäusejäger gewürdigt wurde.

Start in die «Heubeeri»-Saison
Eine erste grosse Herausforderung war der Start in die «Heubeeri»-Saison, die noch einige Wochen dauern wird. Mehrere Tonnen Beeren wollen geerntet und verteilt werden. Da kommen bisweilen nicht nur die teils langjährigen und fleissigen Pflücker/innen ins Schwitzen. Auch das rege Treiben inmitten des Beerenfeldes für Selbstpflücker/innen zeugte von emsiger Betriebsamkeit. «Üses Znacht wird blau und fruchtig-fein!», freuten sich Noelia und Jaelle mit Gspänli Joy, während Mutter Liz die gepflückten Beeren wog und bezahlte. Auch Chantal und Beryl präsentierten stolz ihre Ernte. Und Noah rechnete hurtig aus: «2,5 kg Beeren à acht Franken pro Kilo, das macht genau zwanzig Franken…»

sim


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