Sabine Lerch, Verwaltungsratspräsidentin der Raiffeisenbank Burgdorf, schaute glücklich in die Welt. Sie hatte tatsächlich allen Grund, zufrieden zu sein. Persönlich, weil die Genossenschafter sie für eine weitere Amtszeit von vier Jahren wählten. Banktechnisch, weil alle Zahlen im grünen Bereich sind. Zudem funktionierte das ganze Drumherum perfekt. Doch der Reihe nach und beginnend beim Rahmen: Die Mitarbeitenden Regula Zimmermann und Simon Steffen führten gekonnt als Moderatoren durch den Abend und präsentierten nicht nur Zahlen und Vortragende, sondern auch alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das führte zu einem lockeren und unterhaltsamen Verlauf der Generalversammlung, welche auch furchtbar langweilig hätte sein können. Die gut ausgeleuchtete und mit Sofa, Ständerlampe, Rednerpult und Stehtischchen dekorierte Bühne unterstrich den kurzweiligen Eindruck. Dass die GV nicht einmal eine Stunde dauerte und von einem Apéro riche mit warmen Ostschweizer Spezialitäten beendet wurde, war für die 522 Genossenschafter ein weiterer Grund, sich zu freuen. Der eine oder andere ältere Anwesende wünschte sich den einen oder anderen Sitzplatz mehr und ein Stehtischchen weniger, aber so gross ist die Burgdorfer Markthalle nun einmal nicht, um all diese Wünsche befriedigen zu können.

Nun aber zu den Zahlen, welche statutarisch einen wichtigen Platz einnehmen. Geschäftsstellenleiter Marc Guggenbühl und Sabine Lerch präsentierten einen guten Abschluss. Alles stieg an: Die Bilanzsumme (+7,2 Prozent), der Bruttogewinn (2,4 Mio. oder +5,5 Prozent) und die Hypotheken (+5,5 Prozent). Zuwachs gab es auch beim E-Banking (+15,4 Prozent), bei den Bankomat-Transaktionen (+4,1 Prozent) und bei Kundengeldern (+7,3 Prozent). «Wir müssen kein Geld am Markt aufnehmen», so die Aussage, warum die steigende Zahl von Kundengeldern wichtig ist. Freude herrscht auch über die neue Geschäftsstelle Rüdtligen-Alchenflüh, die im ersten Quartal 2015 an der Bahnhofstrasse in Alchenflüh eröffnet werden soll. Gemeinderatspräsident Kurt Schütz durfte den Genossenschaftern die Standort-Gemeinde vorstellen. Ein kleine Neuigkeit verriet er: Die geplante Photovoltaikanlage blieb einsprachenfrei und sollte ab 1. Mai bereit sein.

Nach so vielen guten Nachrichten in und um die Bank war es klar, dass es keinen Grund gegeben hätte, Sabine Lerch nicht mehr wiederzuwählen. Die Verwaltungsratspräsidentin schaffte die Wiederwahl denn auch problemlos. «Es ist wunderbar, einem so guten Team vorzustehen», sagte sie nach der GV auf Anfrage und man spürte, dass sie das nicht sagen musste, sondern wollte. Die Burgdorferin, seit dem Jahr 2006 im Verwaltungsrat und seit 2007 Präsidentin, ist nun bis ins Jahr 2018 gewählt. «Es ist meine letzte Amtsperiode», fügte sie aber bei. Eine Neuerung gibt es schon im nächsten Jahr: Dann wird die GV in Hasle in der Mehrzweckhalle stattfinden, dies wegen des anstehenden Umbaus der Markthalle.

Beat Waldmeier