Personensuche - Mantrailing - neu in Kirchberg

  30.03.2014 Aktuell, Kirchberg, Bildung, Gesellschaft, Region, Sport, Alchenflüh

Rudolf Gysel, diplomierter Physiotherapeut, eidgenössisch diplomierter Sportlehrer und Schneesportlehrer mit eidgenössischem Fachausweis, betreibt seit Jahrzehnten an der Bahnhofstrasse 2 in Alchenflüh eine Physiotherapiepraxis. Dass er zudem über eine bald 40-jährige Erfahrung mit Hunden verfügt, ist nur einem kleinen Kreis bekannt. Ab April will der 64-Jährige nochmals durchstarten: mit Mantrailing-Kursen im Raum Kirchberg. «Mein Ziel ist es, eine besondere Bindung zwischen Mensch und Hund herzustellen. Die Individualität der Teams steht im Zentrum. Hund und Halter sollen beim Mantrailing Freude empfinden. Und das Wichtigste: Der Hund soll geistig gefordert werden», so die Worte des Hundebegeisterten.

Personenspürhunde
«Mantrailing» bedeutet Personensuche unter Einsatz von Hunden. Die zu diesem Zweck im Einsatz stehenden Hunde werden «Mantrailer» oder «Personenspürhunde» genannt. Beim «Mantrailing» wird der hervorragende Geruchssinn des Hundes ausgenutzt. Der Unterschied zwischen einem «Mantrailer» und anderen Suchhunden besteht darin, dass der «Mantrailer» verschiedene menschliche Gerüche voneinander unterscheiden kann und sich ausschliesslich an den Geruchsmerkmalen der gesuchten Person orientiert. «Ich habe eine 16-tägige Ausbildung mit Abschlussprüfung zum ‹Trailtrainer› am Suchhundezentrum SHZ in Gottlieben (TG) absolviert», lässt Gysel wissen. Dass er vorgängig bereits sämtliche klassischen Hundesportarten erlernt, die Lawinenhundeausbildung mit Teilnahme an den Schweizermeisterschaften, die Sanitätshundeausbildung und die VPG für Begleithunde durchlaufen hat, erwähnt er nur nebenbei.

Individualgeruch
«Pro Tag verliert ein Mensch 16 Gramm Körperzellen, pro Minute Tausende Hautschuppen. Diese Haut­partikel werden verwirbelt und verstreut, wenn sich der Mensch bewegt. Durch das Einwirken von Bakterien auf die menschlichen Zellen entsteht der Geruch, dem der Hund folgt. Im Gegensatz zur Fährtenarbeit, bei der sich der Hund an den Bodenverletzungen orientiert, ist im Mantrailing der Individualgeruch entscheidend», erklärt Rudolf Gysel. «Um den Hund auf die richtige Spur anzusetzen, wird ein Geruchsträger – eine Socke, ein Handschuh, das Steuerrad usw. – eingesetzt. Die Qualität des Geruchsträgers ist entscheidend für den Verlauf der Suche», so der Hundetrainer.

Versteckspiel
Zur Demonstration von Mantrailing lädt Rudolf Gysel an die Emme nach Kirchberg ein. Eine Figurantin – eine Hilfsperson des Hundetrainers – hat eine getragene Socke mitgebracht und wird angewiesen, sich in einem Hinterhalt eines Fabrikgebäudes zu verstecken. Gysel, mit gutem Schuhwerk und in entsprechender Kleidung, und sein belgischer Schäfer Gero im Suchgeschirr und an einer langen Leine sind bereit. Ein kurzes Schnuppern an der Socke und der Hund begibt sich auf die Suche. Innert kürzester Zeit hat er die Figurantin entdeckt, setzt sich vor sie hin und wartet, bis er mit einem besonderen Leckerbissen für seine gute Arbeit belohnt wird. «Hunde sind ressourcenorientiert», lässt Gysel wissen. «Eine Belohnung ist unabdingbar.»

Barbara Schwarzwald

Anmeldung zum Schnupperkurs am Samstag, 19. April 2014, und nähere Infos: Rudolf Gysel, Bahnhofstrasse 2, 3422 Alchenflüh, Tel. 034 445 53 43, info@rugy.net, www.aktivbewegen.ch/www.dog-coaching.ch. Weitere Kursangebote: «Gesunder Hund im Alltag und Sport», die vorgeschriebenen Hundehalterkurse.


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