Mitreissendes Theaterprojekt für 29 Siebt- bis Neuntklässler

  18.06.2014 Aktuell, Kultur, Bildung / Schule, Jugend, Heimiswil, Kaltacker

Ein Skianzug bei hochsommerlichen Temperaturen, eine Gondelbahn aus Holz und Pappe, ein 16-jähriger «Greis», heisse Diskussionen um «heis­se Ware» sowie Verwechslungen noch und noch: Theaterspielend eroberten die 29 Siebt- bis Neuntklässler der Oberstufe Heimiswil-Kaltacker die «Bretter, die die Welt bedeuten». Im Rahmen eines Theaterprojektes wagten sie den Schritt ins Rampenlicht und vermochten damit zu begeistern.

Aber schön der Reihe nach. Vor drei Jahren inszenierte Lehrerin Simone Schneider mit der Oberstufe von Heimiswil-Kaltacker im Rahmen des Deutschunterrichts erstmals ein Theaterstück. «Dies soll nun bei uns Tradition werden, damit alle Oberstufenschüler/innen einmal in ihrer Schulzeit Bühnenerfahrung sammeln und sich als Laienschauspieler/innen versuchen können», war von der Lehrerin zu erfahren.

Bühnenkünstler und Kulissenbauer
Auch dieses Jahr waren die Jugendlichen voller Motivation, Freude und gegenseitiger Hilfsbereitschaft bei der Sache. Nur dass sie diesmal nicht nur eines, sondern gleich drei Theaterstücke einstudierten. Dies garantierte, dass alle der 29 Siebt- bis Neuntklässler/innen eine Rolle in einem Stück bekamen.

«Die Kurztheater waren von unserer Lehrerin ausgesucht worden, aber unsere Rolle durften wir selbst wählen», erklärte der 16-jährige Dominic Beutler, der den «Erbonkel von Übersee» verkörperte. Da auch das Drumherum der drei Theaterstücke von den Schülern (mit)organisiert worden war, war Dominic gleichzeitig zuständig für die Einladungen an die Presse.

Neben dem intensiven Auseinandersetzen mit den jeweiligen Rollen wurden in vorbildlichem Teamwork auch wirkungsvolle Bühnenelemente gezimmert, mit Liebe zum Detail Kulissen gemalt oder Requisiten organisiert. Besonders die Gondelbahn-Kulisse samt Aussicht verlangte den Jugendlichen einiges an Können und Geduld ab.

«Vorhang auf und Bühne frei» für die Laienschauspieler/innen
Optimal ausgerüstet, machten die Schüler/innen dann zwei restlos ausverkaufte Vorführungen lang gehörig «es Theater». Im Saal des Landgasthofs Löwen in Heimiswil präsentierten sie ihr Können bei den witzig-spritzigen Kurztheatern «E verruckti Gondelfahrt», «Dr Unggel us Amerika» und «Dr Revisor».

Da wurde eine geplante Fahrt auf den Gipfel durch einen Stromausfall zu einem wahren «Gondel-Krimi». Beim unfreiwilligen Zwischenhalt in luftiger Höhe sassen nicht nur Wintersportfans fest, sondern auch reiche Touristen aus Russland und ein Kamerateam von «SRF bi de Lüt». «Weisses Pulver» – auf den Skipisten wie auch als Schmuggelware – sorgte dabei ebenso für hitzige Diskussionen wie Atomstrom. Erst die Verabredung zum gemeinsamen Fondueessen nach der Ankunft auf dem Gipfel glättete die Wogen.

Als vergnügliche Verwechslungskomödien sorgten die Theater zwei und drei für Heiterkeitsausbrüche und spontane Lacher. Während sich einerseits die Verwandten darum stritten, wer den Onkel aus Amerika «erben» dürfe, um ihn anschliessend zu beerben, sorgte andererseits das angekündigte Erscheinen eines gestrengen Revisors für Hektik bei Post, Politik und Polizei. Bestechungsversuche würzten das Geschehen auf der Bühne ebenso wie das «wahre Ich» der habgierigen Verwandtschaft.

Damit und mit dem abschliessend gemeinsam gesungenen «Wenn nicht jetzt, wann dann?» zogen die Jugendlichen ihr Publikum in ihren Bann und erhielten verdiente Lorbeeren in Form von begeistertem Applaus.

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