Verlegung der psychiatrischen Station

  28.06.2014 Aktuell, Burgdorf, Gesellschaft

Bereits an Montag darauf wurde der Normalbetrieb am neuen Standort wieder aufgenommen.

Bekanntlich musste auf den geplanten Neubau für die Psychiatrie in Burgdorf aus finanziellen Gründen verzichtet werden. Das heisst natürlich nicht, dass nun auf die geplante Erweiterung des stationären Psychiatrieangebots in Burgdorf verzichtet wird. Die Erweiterung ist jetzt Bestandteil des im April 2014 begonnenen umfassenden Neu- und Umbauprojekts in Burgdorf. Die Station wird von 18 auf 40 Betten ausgebaut.

Anlässlich einer Medienorientierung in Langnau hielt Adrian Schmitter, CEO der Regionalspital Emmental AG, fest, dass der laufende Spitalbetrieb während der Bautätigkeit Rochadeflächen erfordere. Zwar habe man für die Psychiatrie nach Ausweichmöglichkeiten in der Umgebung des Spitals Burgdorf gesucht, doch keine der anvisierten Lösungen vermochte bezüglich Räumlichkeiten und Kosten zu befriedigen. Schliesslich haben der Verwaltungsrat und die Spitalleitung entschieden, die stationäre Psychiatrie während der Bauzeit in das zweite Obergeschoss des umgebauten Bettenhauses 2 des Spitals Langnau zu verlegen. Die ambulanten psychiatrischen Angebote sowie die Tagesklinik in Burgdorf bleiben weiterhin, wie bereits seit November 2012, im Ambulanten Zentrum Buchmatt an der Kirchbergstrasse 97.

Wiederaufnahme des Betriebs in Langnau
Gemäss Christine Frötscher, Organisatorische Leiterin Psychiatrie, erfolgte der Umzug am 18. Juni. Und nach einem vorübergehenden Aufnahme­stopp wurde der Normalbetrieb im zweiten Stock des Bettenhauses 2 in Langnau bereits am 23. Juni wieder aufgenommen. Statt 18 wie in Burgdorf stehen jedoch in Langnau nur noch 17 Betten zur Verfügung. Erste Priorität bei einem derart anspruchsvollen Umzug habe ganz klar die Gewährleis­tung der maximalen Sicherheit für die Patienten/-innen. Vorgesehen ist laut Bauprogramm, dass die psychiatrische Station Ende 2017 wieder nach Burgdorf zurückverlegt wird, und zwar in die umgebauten Patientenzimmer im bestehenden Bettenhaus. Die Spitalverantwortlichen schliessen jedoch nicht aus, dass je nach Entwicklung der Patientenzahlen parallel zu Burgdorf das stationäre psychiatrische Angebot in Langnau weitergeführt werden wird.

Trotz Verzicht auf Neubau gute Lösung für Psychiatrie
Eigentlich rechnete PD Dr. med. Stefan Begré, seit Januar 2014 im Amt als Chefarzt Psychiatrie am Spital Emmental, damit, dass er nach den Erweiterungsbauten in Burgdorf mit seiner Abteilung in einen Psychiatrie-Neubau im Bereich des heutigen Helikopterlandeplatzes einziehen könnte. Im Zuge der Kostenreduktion musste jedoch darauf verzichtet und die erwähnte Lösungsvariante mit 40 Betten im heutigen Bettenhaus beschlossen werden. «Klar, dass ich nicht erfreut, sondern ziemlich stark frustriert war, als ich mich damit abfinden musste, dass der Neubau aus finanziellen Gründen nicht realisiert werden kann. Heute stehe ich jedoch voll und ganz hinter dem überarbeiteten Projekt und nach Ende der Bauarbeiten werden wir eine gute Lösung haben», hielt der Chefarzt fest. Er zeigte sich aber auch erfreut darüber, dass das Personal der ambulanten Psychiatrie in Langnau, welches während der rund zweijährigen Bauzeit am Bettenhaus 1 und später Bettenhaus 2 in provisorischen Containern Leute empfangen musste, vor Kurzem freundliche und komfortable Büro- und Sprechstundenräume beziehen durfte. Langnau verfüge damit über ein «kleines und charmantes Spital».

Ernst Marti


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