Erinnerungen werden wach, Emotionen gehen hoch

  29.08.2014 Aktuell, Kultur, Burgdorf, Gesellschaft

 

Ergebnis ungewiss
Raff Fluri, verantwortlich für die Film-idee und die Ausführung, sowie Adrian Gurtner (Musik) begrüssen das zehn Tage vor dem einjährigen ESAF-Jubiläum am 30. August geladene Testpublikum zum Film «Vor Burgdorf Danach». «Mein Werk ist leicht kritisch, eher subjektiv», beschreibt Fluri noch vor dem Start sein Werk. «Was ursprünglich als Kurzfilm gedacht war, hat sich in der langen Entstehungszeit zu einem Dokumentarfilm entwickelt.» Schon sechs Monate vor Baubeginn streift Fluri über das spätere ESAF-Gelände und filmt die noch unberührten Äcker. Langsam entstehen Geschichten, Bauabschnitte, kleine Begebenheiten werden gezeigt, die ESAF-Struktur wächst, einzelne markante Bauwerke wie die Emme-Brücken, der Bau der Arena und anderes mehr erhalten im Film zusätzliches Gewicht.
Das Wachsen und der spätere Rückbau der ESAF-Strukturen werden begleitet von beeindruckenden, sporadisch wiederkehrenden Landschaftsaufnahmen, teils malerisch bei aufgehender Sonne, mit ziehenden Nebelschwaden und in greifbarer Ruhe oder mit einer alles verzaubernden Schneedecke. Dass schon wenige Tage nach dem ESAF-Schlussgang wieder Kühe auf einigen Weiden grasen, illustrieren die zügig vorangehenden Aufräumarbeiten.


Aus der Optik des Ackerlandes
«Ich habe meinen Film eigentlich aus der Optik des Ackerlandes heraus gedreht», präzisiert Fluri. Bisweilen hat er den Respekt der Besucher gegenüber dem Boden vermisst, auch gegenüber den Organisatoren, die unendlich viel Zeit und Aufwand in den reibungslosen ESAF-Ablauf investiert haben. So zeigt er den herumliegenden Abfall, der sich später zu Bergen türmt, die noch anhaltende Unordnung am Sonntagmorgen, aber auch die Reinigungs-Equipen bei ihrer Arbeit.
Das Publikum kommt nicht zu kurz: In immer wiederkehrenden Massenszenen am Bahnhof, beim Marsch zum Festgelände, bei Partys in den Festzelten, bei der Welle in der Arena fällt immer wieder der Blick ins Publikum. Jedermann kann in seinem persönlichen Suchbild nach bekannten Gesichtern forschen.
Adrian Gurtner bedankt sich ebenfalls bei den Sponsoren (Burgergemeinde Burgdorf und Zach & Zach Cinérgie) sowie weiteren Personen und Helfern, dank denen der «heute fast fertige Film» gezeigt werden kann. Er und Fluri sind dankbar für Feedbacks und Ideen, wie man das Werk eventuell noch verbessern könnte. Einige wenige Verbesserungsvorschläge technischer Art wurden ihnen bereits unterbreitet, sie werden sich darum kümmern. Ansons­ten sind die Reaktionen des Publikums durchwegs positiv. Auf Befragen sagt Fluri, dass es sich hier nicht um seinen ersten Film, aber um den ersten grossen für ein grösseres Publikum handelt: «Der Film ist nicht unbedingt auf die Schwinger ausgerichtet. Er ist sicher für die hiesige Bevölkerung, für die Emmentaler von Interesse und für alle, die sich mit der Nutzung des beanspruchten Bodens auseinandersetzen.»

 

Gerti Binz

Film im Kino Krone am 30./31. August und
1. September 2014, jeweils 18.30 Uhr.


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