MINT-Förderung und Tüftelwettbewerb

  15.11.2014 Alchenflüh, Burgdorf, Bildung / Schule, Gesellschaft, Jugend

Die Tüftlerinnen und Tüftler trafen sich zum grossen Finale in der Turnhalle der Primarschule Schlossmatt: Es galt, einen Kreisel zu konstruieren, welcher mithilfe der Fliehkraft möglichst lange leuchtete, aber eben nur dann, wenn dieser in Schwung war.

Technikbegeisterung fördern
Die Preise für die ersten drei Plätze des alljährlich durchgeführten Wettbewerbs werden vom Technorama in Winterthur gesponsert. Das Technorama teilt das Ziel des Werklehrers Stuber, nämlich das Interesse an Technik und das Technikverständnis bei den Jugendlichen zu fördern. Die Idee hinter dem Tüftelwettbewerb ist, technisches Wissen und technisches Handeln, die Teamarbeit sowie den Durchhaltewillen von Schüler/innen zu fördern. Das Projekt will im Zusammenhang mit der MINT-Förderung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) einen Beitrag leisten, bei dem der Bereich T im Zentrum steht. Bisher wurde das technische Gestalten kaum als Teil der MINT-Förderung wahrgenommen, obwohl gemäss Lehrplan 21 das Technikverständnis im technisches Gestalten und dem Fach Natur, Mensch, Gesellschaft gefördert werden soll. Genau dieses Anliegen wollen die Organisatoren erreichen, indem sie technische Problemstellungen lustvoll und als Wettbewerb anbieten.

Kreiselkräfte im Alltag
Schülerinnen und Schüler kennen Kreisel hauptsächlich als Spielgeräte: Spielkreisel, Diabolo, Yo-Yo, Powerball – sie alle funktionieren dank denselben physikalischen Gesetzen, ebenso wie nachfolgende Beispiele aus dem Alltag: Das Freihandfahren beim Velofahren ist nur dank der Fliehkraft möglich. Eine Salatschleuder trennt dank der Fliehkraft Wasser von Salat. Die Fliehkraft wird auch in der Zentrifuge zur Trennung von Milch und Rahm oder Honig und Waben genutzt.

Das Finale des LED-Fliehkraftkreisels
16 Teams qualifizierten sich für den Wettkampf, auch zwei Burgdorfer 7.-Klässler. Leider «explodierte» ihr Kreisel (so formulierten es die qualifizierten Max und Lukas) bei letzten Optimierungen am Abend vor dem Wettkampf, sodass diese schweren Herzens auf den Wettkampf verzichten mussten. Den ersten und zweiten Platz belegten dann erstmals und überraschenderweise zwei Mädchenteams.
In den Vorläufen kamen zu Beginn nicht alle LED-Kreisel auf Touren: Bei einzelnen Teams klappte der Start nicht und es zeigte sich, dass die Qualifikationsresultate im Wettkampf nicht leicht zu erreichen waren. Nach eineinhalb Stunden waren die vier Finalisten bestimmt. Es waren je zwei Teams vom gleichen Schulort, nämlich dem Schulheim Rossfeld (zwei Knabenteams) und aus Schwarzhäusern (zwei Mädchenteams).

Die Knaben hatten ausgeklügelte Fliehkraft-Schalter entwickelt, die Mädchen nutzten ideales Material: Das verwendete, recht schwere Material Corian (eine Mischung von 1/3 Acryl und 2/3 Bauxit) war hervorragend bearbeitet und die Kreisel perfekt ausgewuchtet. Trotz schlechteren Qualifikationszeiten gewannen die Mädchen beide Halb-finals. Damit standen sich im Final erstmals zwei Mädchenteams gegenüber. Lisa Jakob gewann dann den Final mit einer Superzeit von 8 Minuten und 31 Sekunden. Der Mythos von der fehlenden Technikbegeisterung bei Mädchen war einmal mehr widerlegt.

zvg


Image Title

1/10


Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote