«Google Earth» in Utzenstorf

  22.05.2016 Aktuell, Utzenstorf, Gesellschaft, Jugend

«Am Schluss müssen alle zufrieden sein»
«Eigentlich bin ich ja nicht der typische Theatermensch», lacht Klassenlehrer Matthias Käser. «Aber beim Theaterspielen kann man so viel lernen, gerade auch Selbstständigkeit, dass ich meine Klassen immer frage, ob sie Lust auf Theater haben.» Er mache stets darauf aufmerksam, dass mindestens drei Viertel der Klasse hinter einem solchen Projekt stehen müssten: «Und bei der jetzigen 5a haben alle von Beginn weg Ja gesagt.» Die Kinder hätten selber bestimmt, welche Sketches und Einlagen sie in ihr Stück aufnehmen und welche Rollen sie spielen wollten: «Für mich stand da im Vordergrund, dass jede und jeder mindestens einmal auf der Bühne steht und dass am Schluss alle zufrieden sind.» So hätten einige eine grosse Bühnenpräsenz mit viel Text, andere seien eher im Hintergrund aktiv, zum Beispiel für Kulissen oder Requisiten zuständig: «Auf diese Art tragen alle etwas zum Gesamten bei und haben Verantwortung für etwas zu tragen.»


Bewusst erst spät auf die Bühne
Während der Projektwoche vor den Skiferien habe er einen Grossteil des Unterrichts, nachher eine Doppel­lektion pro Woche in das Projekt «Google Earth» investiert: «Die Texte haben die Kinder über die Frühlingsferien auswendig gelernt, und sie haben ihren Figuren selbst Leben eingehaucht. Das heisst, sie suchten die Kostüme für sich selber aus und dachten sich zudem Ticks und sprachliche Eigenheiten der Figuren aus.»
Auf die Bühne seien sie erst kurz vor der ersten Aufführung gegangen, berichtet der engagierte Lehrer: «Ich gehe immer spät auf die Bühne.
Erstens ist der Nebenraum der Bühne, der als Garderobe und Aufenthaltsraum dient, häufig besetzt. Und zweitens ist es gut, wenn die Schüler/innen das Gefühl der Nervosität in diesem Rahmen kennenlernen und merken, dass man auch unter erschwerten Bedingungen super Leistungen erbringen kann…»

Stolz auf die Schüler/innen und dankbar für die Mithilfe der Eltern
Und eine gute Leistung haben die Schüler/innen der 5a mit ihrem «Google Earth» tatsächlich erbracht – der riesige Applaus des Publikums zeigte dies deutlich. «Ich bin sehr zufrieden und wahnsinnig stolz auf meine Schülerinnen und Schüler», meinte Matthias Käser dazu. «Ich weiss aber auch, dass dieses Projekt ohne den guten Willen der Eltern, die beim Auswendiglernen der Texte, bei der Suche von Kostümen und Requisiten und während der Aufführungen mit Taxidiensten im Hintergrund tatkräftig mitgewirkt haben, nicht möglich gewesen wäre.»
Deswegen gehe auch ein grosses Dankeschön an die Eltern der 5a und natürlich an die beiden Musikvirtuosen Cécile Schneider und Stefan Adank, die alle musikalischen Dar­bietungen eingeübt und viel Freizeit für die Aufführungen verwendet haben.
Andrea Flückiger


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