Hans Mosimann: 80 Jahre Mitglied im SAC Burgdorf

  26.01.2017 Aktuell, Burgdorf, Gesellschaft, Region

Er wollte an der Ehrung der Jubilare unbedingt teilnehmen. Mit bald 104 Jahren hat er es geschafft; sein Sohn hat ihn nach Burgdorf ins Stadthaus gebracht, wo am 21. Januar 19 Kameraden des SAC für ihre treue Mitgliedschaft vom Präsidenten Ueli Brawand geehrt wurden. Hans Mosimann erinnert sich, dass er 1936, also vor 80 Jahren, dank zwei «Götti» in den damals noch als Herrenclub geltenden SAC aufgenommen worden war.

Wer sich vorgestellt hatte, einen seinem Alter entsprechend gezeichneten Mann zu treffen, irrte sich. Mit lebendigen Äuglein schaute er in die Runde, grüsste die alten Bekannten beim Vornamen und nahm an dem Anlass teil, als zählte er noch zu den Siebzigjährigen. Nur seine Beine wollen ihn nicht mehr überall dorthin tragen, wohin er gerne möchte. Letztes Jahr erlitt er bei einem brüsken Bus-Stopp eine Knieverletzung, die er während sechs Wochen in einem Erholungsheim auskurieren musste. Seit Januar lebt er wieder bei sich zu Hause am Jägerweg in Thun. Seit vielen Jahren lebt er alleine hier. Er hat lediglich eine Hilfe, die seine Wohnung in Schuss hält und ihm beim Erledigen der Wäsche hilft. Zudem wohnt einer seiner Söhne in der Nähe.

Wer Hans Mosimann besucht, staunt nicht schlecht: Alles ist ordentlich aufgeräumt, sauber, wohnlich. Bei seinen Erzählungen von früher wird man sich bewusst, wie eng er mit seiner Heimat verbunden ist. Kaum eine Gegend in der Schweiz, die er nicht erwandert und erforscht hat. «Die älteren Kameraden nahmen sich damals der Jungen noch viel mehr an, motivierten sie zu Touren, lehrten sie klettern und Ski fahren, waren einfach für sie da», erinnert er sich. Mit Nagelschuhen erklomm Hans Mosimann seinen höchsten Berg, das Weissmies mit 4017 m ü. M. Das Wetterhorn, das Lauterbrunner Breithorn, der Mettenberg und viele andere gehören ebenso zu seinen Gipfelerlebnissen. Auch erzählt er gerne von seinen langen Wanderungen kreuz und quer durchs Schweizerland. So erinnert er sich an seine Ausflüge von zu Hause aus ins Tessin und aufs Rütli. Von Goppenstein stieg er über die Lötschenlücke hinauf aufs Jungfraujoch und dann via Eggishorn hinunter nach Brig. Später leitete er während zehn Jahren Wander- und Skiwochen. Durch seinen Beruf kam er nach Thun, wo er in der Waffenfabrik arbeitete. Dem SAC Burgdorf ist er immer treu geblieben. So nahm er bis vor Kurzem an den Dienstagtreffen der Seniorenwanderer teil. Bewegung ist für ihn der Schlüssel zur Gesundheit und zu einem langen Leben. Und er meint verschmitzt: «Dabei sein soll man, wenn’s lustig zu- und hergeht!» Dies widerspiegelt seine ungebrochene positive und optimistische Lebenshaltung.

Hans Mosimann befasst sich auch mit der Gegenwart. Er stellt sich kritische Fragen, z. B. ob das Clubhaus in Grindelwald, bei dessen Bau 1954 er dabei war, noch weiter im Eigentum behalten werden soll, nachdem bekannt ist, dass die Gemeinde Grindelwald als Rutschgebiet gilt und das Haus in eine schiefe Lage geraten ist. Wer Hans Mosimann besucht, macht ihm eine grosse Freude und kommt selbst zu einem eindrücklichen, erinnerungswürdigen Erlebnis mit einem jung gebliebenen Alpenclubkameraden.

zvg

Weitere Jubilare:
25 Jahre Mitgliedschaft: Pol Budmiger, Fritz Gloor, Ruth Habegger, Christian Lüthi, Tomas Samoel.
40 Jahre Mitgliedschaft: Christian Fuhrer, Felix Rieder, Simon Stalder.
50 Jahre Mitgliedschaft: Friedrich Frieden, Hans-Rudolf Markwalder, Willy Meyer, Fritz Tanner, Samuel Wahlen, Hans-Ulrich Wittwer.
60 Jahre Mitgliedschaft: Monique Stuber-Willi, Armin Jaussi, Willy Kobi, Rolf Schär.


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