Der Schlosspark muss teilweise restauriert werden

  30.06.2017 Gesellschaft, Jegenstorf

Was auf viele Besucher des Schloss­parks in Jegenstorf pittoresk und romantisch wirkt, ist im Verlauf der Jahrzehnte zum Problem geworden. Die beiden grossen Platanen auf der Terrasse südlich des Schlosses überragen teilweise das Dach des Gebäudes. Der Laubfall verursacht eine ständige Vermoosung der Ziegel und die Beschattung hält die Fassaden feucht. Nebst den Schäden am Dach und der Fassade wird in absehbarer Zeit auch das Gebäudefundament durch den Druck des Wurzelwerkes in Mitleidenschaft gezogen. Ein Fällung der beiden Bäume scheint unumgänglich zu sein. Die beiden prächtigen Platanen beim Schlosszugang werden zum Glück erhalten bleiben! Der Zustand der Mauerumfriedung ist teilweise in einem desolaten Zustand und muss auch aus Sicherheitsgründen saniert werden. Der Pavillon mit der Minerva-Statue sollte dringend restauriert werden. Die Statue würde einen neuen, geschützten Standort an der Schlossmauer erhalten und der aufgefrischte Pavillon für künftige Schloss-Aktivitäten zur Verfügung stehen. Die Buchskugeln entlang dem Schlossweiher sind vom Buchsbaumzünsler befallen. Die notwendige mehrmalige Insektizidbehandlung ist aus heutiger Sicht problematisch. Sie sollten ersatzlos entfernt werden. Das Dach des ehemaligen Badehauses bedarf dringlich einer Erneuerung. Die Dauerbeschattung und der Laubfall durch die dicht am Gebäude stehenden Bäume haben auf die Dauer dem Dach massiv geschadet. Hier müssten ebenfalls einige Bäume und Pflanzen gefällt werden. Die übergross gewordenen Hainbuchen um das Badeareal sollten ebenfalls weichen, um einer neuen Hecke Platz zu machen. Der gepflästerte unebene Zugang zum Schloss bildet bei Regen grössere Wasseransammlungen und im Winter Glatteis. Dieser Teil des Zugangs ist ebenfalls sanierungsbedürftig.

Das Projekt
Der Stiftungsrat Schloss Jegenstorf und die beteiligten Fachplaner haben sich zu folgendem Projekt geeinigt und dies so umschrieben:
«Die dringend notwendigen Sanierungsarbeiten an den Schlossmauern Ost und Nord, am Pavillon und Badehaus machen eine Entfernung der Bepflanzung bei diesen Bauteilen nötig. Eine gleiche Wiederbepflanzung kommt nicht infrage, da sonst der Schaden früher oder später wieder auftreten würde. Gleichzeitig können aber die entstandenen Lücken im Grün nicht einfach so belassen werden. Um dieses Problem zu lösen, hat die Stiftung ein Parkpflegewerk in Auftrag gegeben. Darin wurde ein langfristiges Konzept für den Park erarbeitet. Für die im Rahmen der  Mauer- und Gebäuderestaurierung entfernte Bepflanzung soll in Anlehnung an die barocke Anlage Ersatz geschaffen werden. Kernstück ist dabei die Gliederung des Parks in die typischen symmetrischen Felder, die auf die Schlossfassaden abgestimmt sind. So werden vor der Ostfassade, der Orangerie und dem Zufahrtsbereich einzelne Flächen mit Eibenhecken entstehen. Der Park wird dadurch gegliedert, ohne dass er seine Grosszügigkeit verliert. Die Schlossmauer, der Pavillon, die Minerva-Statue und der Brunnen bei der Schlossscheune werden wieder hervorgeholt.» Im Herbst 2017, nach Durchführung der letzten Anlässe und Aktivitäten im Park, sollten die Rekonstruktionsarbeiten beginnen, begleitet von der kantonalen Denkmalpflege. Im Frühjahr 2018 würde die Begrünung abgeschlossen sein und die betroffenen Parkteile der Bevölkerung wieder zur Verfügung stehen.

Kosten und Finanzierung
Die Kosten für das Gesamtprojekt werden mit 595 000 Franken veranschlagt.
Die Beiträge: Bundesamt für Kultur 237 000 Franken, Lotteriefonds des Kantons Bern 340 000 Franken, Anteil der Stiftung Schloss Jegenstorf 18 000 Franken.

Termine und Projektumsetzung
Das Vorhaben bedarf – abgesehen von den reinen Unterhaltsmassnahmen – einer ordentlichen Baubewilligung durch das Regierungsstatthalteramt Bern. Das Baugesuch wird Ende Juni 2017 eingereicht.
Henry Oehrli

www.schloss-jegenstorf.ch.


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