Interessantes, Besinnliches und Geselliges

  16.06.2017 Fussball, Region

Die Veteranentage 2017 des Schweizerischen Fussballverbandes (SFV) fanden – nach Biel 2016 – in Genf statt. Der zweitägige Traditionsanlass lockte am Samstag (Rahmenprogramm, Gala­abend) 365 und am Sonntag (67. Landsgemeinde) 385 ehemalige Fussballer, Funktionäre und Schiedsrichter inklusive Begleitung in die Calvin-Stadt. Die rund 450 Mitglieder zählende Sektion Oberaar­gau-Emmental war mit 14 Personen vertreten. Aus dem Raum Burgdorf waren dies Präsident Peter Bachmann (Burgdorf), Administratorin Ruth Gerber (Aefligen), Walter Scheidegger und Hansruedi Münger (beide Alchenflüh) sowie Elsbeth Moser (Kirch­berg).
Am Samstagnachmittag startete das Rahmenprogramm mit vier attraktiven Aktivitäten: Besuch der Altstadt, Signal Bernex und das Haus der ländlichen Bräuche, Shopping, Wasserstrahl und Blumenuhr im Englischen Garten. Wer sich für die Führung durch die Genfer Altstadt entschieden hatte, erfuhr von «Official Guide» Antoinette Aeschlimann – einer Lehrerin, die ihre Wurzeln im Emmental hat  – viel Wissenswertes. Willkommene Abkühlung an diesem sonnig-heissen Tag mit rund 30 Grad bot der Besuch der Kathedrale St. Peter. Zu sehen gab es auch das Gebäude, in welchem Jean-Jacques Rousseau am 28. Juni 1712 geboren wurde. Der beeindruckende Rundgang endete beim Reformationsdenkmal, das an die internationale Ausstrahlung der Genfer Reformation erinnert. Es sind rund 450 Jahre her, seit Reformator Johannes Calvin 1564 in Genf starb. Nach Abschluss der vier angebotenen Veranstaltungen trafen sich alle zum Apéro im Parc des Bastions – Musikkonzert der Cadets de Genève inbegriffen. Abends war die Festgemeinde im Event Center de la Praille, von wo aus man einen Blick aufs Stadion von Servette, das Stade de Genève (Gemeindegebiet von Lanca), genoss. Mit einem köstlichen Essen und nach viel musikalischer Unterhaltung herrschte gegen Mitternacht Aufbruchstimmung. So auch bei der Sektion Oberaargau-Emmental. Zum Übernachten ging’s ins Hotel des Horlogers.  
Die 67. Landsgemeinde am Sonntagmorgen begann besinnlich – mit der Totenehrung. 215 Namen von im Vorjahr verstorbenen Kameraden wurden auf Leinwand projiziert und verlesen – auch 14 von der Sektion Oberaargau-Emmental:  Ernst Wyss, Willi Schmutz, Jürgen Kauz, Peter Dubach (alle FC Langenthal), Max Stalder, Andreas Lehmann, Heinz Schär, Markus Flury (alle SC Burgdorf), Max Ammann, Walter Odermatt, Vreni Grütter (alle FC Roggwil), Ernst Günter (FC Lotzwil-Madiswil), Basilio Leto (FC Kirchberg) und Ernst Gafner (FC Bützberg).
Hansruedi Jakober, Präsident des Zentralvorstandes, dankte der 1947 gegründeten Sektion Genf mit dem aktuellen Präsidenten und OK-Präsidenten Alain Maillard dafür, dass diese 2017 zum dritten Mal nach 1982 und 2002 die Veteranentage inklusive Landsgemeinde organisierte. Feierlich die Fahnenübergabe von der Sektion Biel-Seeland an die Sektion Genf – begleitet vom Fahnenmarsch der Blasmusik Lancy. Eine Augenweide der Anblick der Ehrendamen in ihren schmucken Genfer Trachten. Viel Applaus gab es für gekonnte Tänze der Trachtengruppe.
Per 31. Dezember 2016 stieg bei 721 Neueintritten, 383 Austritten und 215 Verstorbenen der Mitgliederbestand auf 11 066. Die Beiträge der Sektionen an die SFV-Veteranenvereinigung betragen unverändert 4.50 Franken pro Jahr und Mitglied. Das Vermögen der Dachorganisation bezifferte Zentralpräsident Hansruedi Jakober mit 55 835 Franken per Ende 2016. Der Zentralvorstand wurde für drei weitere Jahre wiedergewählt. Ehrenpräsident Robert Sturny übersetzte Jakobers Worte jeweils ins Französische.
Er tat dies sehr locker, was zuweilen ein kollektives Schmunzeln aus­löste. Neu zum Ehrenmitglied der 1945 gegründeten SFV-Veteranenvereinigung ernannt wurde Henri Gilliard, Präsident der Sektion Neuchâtel-le-Bas.
Dominique Blanc (Lausanne), SFV-Vizepräsident sowie Präsident der Amateurliga, freute sich über die tollen Resultate unserer Fussball-Nati. Blanc pries den Fussball für unsere Jugend als eine wichtige Bildung. Fakt sei aber, dass in der Schweiz rund 5000 junge Leute diesem Sport frönen möchten, dies der fehlenden Infrastruktur wegen aber nicht können. Auch dieses Jahr wurden jene Sektionen mit Barbeträgen honoriert, die beim Akquirieren von Neumitgliedern besonders erfolgreich waren. Mit der goldenen Ehrennadel für seine mehrjährige Vorstands­tätigkeit (seit 2011) wurde auch ein Mitglied der Sektion Oberaargau-Emmental ausgezeichnet: Hans Mathys aus Langenthal. Geehrt wurde zudem das älteste an der 67. Landsgemeinde anwesende Mitglied: Moritz Rapp, ehemaliger Chronist bei den Young Boys. Er kann diesen Juni seinen 94. Geburtstag feiern. Mit dem Hinweis auf die nächsten SFV-Veteranentagen in La Chaux-de-Fonds (2018), Leukerbad (2019) und Luzern (2020) endete der von A bis Z gefreute Anlass. Vor Antritt der Heimreise per Bahn spazierten diverse Oberaargauer und Emmentaler noch in Richtung See, um das Wahrzeichen von Genf namens Jet d’eau zu bestaunen – ein bis 140 Meter hoher Wasserstrahl. Dies war zugleich der Abschluss von unvergesslichen Veteranentagen.

Hans Mathys


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