Mit Musik das Eis brechen

  27.06.2017 Bildung / Schule, Kirchberg

«Icebreaker» war am letzten Freitagmorgen das richtige Stichwort. Bei diesen sommerlichen Temperaturen schmolz jedes Eis. Den Begriff «Eisbrecher» benutzt man, um in einer Situa­tion Distanzen zu überwinden und locker miteinander in ein Gespräch zu kommen. Dazu sind Sprachkenntnisse, in diesem Fall Englisch, und etwas Mut von Vorteil.
Aus dem Singsaal des Schulhauses in Kirchberg tönte es frühmorgens um halb acht sehr rockig. Da gab eine Band bereits ein Konzert und heizte den ziemlich warmen Saal noch mehr ein. Den drei Girls aus Australien scheint es in heissen, beinahe tropischen Gefilden wohl zu sein. Cool sangen die drei Schwestern, sich selbst begleitend mit Perkussion und Gitarren, englische Hits. Locker und routiniert fanden sie sofort den Draht zum jungen Publikum.
Die «Germein Sisters» brachten den Schülerinnen und Schülern der fünften und sechsten Klassen Abwechslung und Schwung in den Schulalltag. «Lernen mit Musik», dies macht die Organisation «Coole Schule Boa Lingua» mit solchen aussergewöhnlichen Stunden möglich.
Englische Liedtexte verstehen und vor allem sich mutig an die Konversation, das Reden miteinander zu wagen, wird so gefördert. Oft lernen die Schüler/innen in der Schule zwar brav Englisch und Grammatik und Wortschatz sind auf dem richtigen Weg. Wenn es dann aber ums spontane Sprechen, das Miteinander-Reden und Diskutieren geht, stockt es. Die Angst Fehler zu machen oder nicht verstanden zu werden ist gross und hemmt die Kinder. In dieser Schulstunde konnten sie den Musikerinnen Fragen stellen, sich über aktuelle Hits unterhalten – und zwei Schüler wagten sogar den Schritt auf die Bühne und sangen mit der Band ihren Lieblingssong.
Mit diesem praktischen Beispiel lernten die Schulklassen, dass man auch verstanden wird, wenn der Satz vielleicht nicht hundertprozentig richtig war. Umgekehrt wagten sich die drei australischen Schwestern nämlich auch ans Deutsch heran. Sie sprachen urchige Dialektwörter nach und beantworteten die Fragen auch mal in unserer Sprache. Nicht immer perfekt, aber charmant und unterhaltsam.
Die Hände der Kinder schnellten in die Höhe und dem Moderator ging die Arbeit nicht aus, mit dem Mikrofon die Fragen abzuholen. Die Lehrerinnen können mit dem Lernziel zufrieden sein. Und zum Abschluss gab es noch Autogramme und jede Menge Selfies, wie es sich für richtige «Musicstars» gehört.

Nicole Anliker
www.cooleschule.ch


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