14. Burgdorfer Bildhauer-Workshop

  17.07.2017 Aktuell, Bildung, Kultur, Burgdorf, Gesellschaft, Region

Der 14. Burgdorfer Bildhauer-Workshop auf der Brüder-Schnell-Terrasse vom 10. bis 14. Juli 2017 mit 16 Teilnehmenden war ein fast rundum gelungener Anlass (leider erkrankte die eine Kursleiterin). «Wir haben gute Kursteilnehmende gehabt und das Wetter war uns hold gesinnt», war von Organisatorin Regula Zbinden zu vernehmen. Entstanden sind beeindruckende Kunstwerke mit ausdrucksstarken Namen wie «verhüllt» (Verpuppung eines Nachtfalters), «Brüetsch» (zu Hause im Garten steht bereits der kleine, dicke Bluts- respektive Steinverwandte) und «drei Grazien und eine ältere Schwester», ein schwer zu bearbeitender Kalkstein mit ebenso schwer zu erkennenden Damen.

Herausfordernde Verdrehung
Sie hatten es lustig an der Vernissage vom 15. Juli 2017 – genauso wie während der vergangenen fünf Tage. Das war von Matthias Buri, Rothrist, zu erfahren. Er gab an der Vernissage nicht nur Insiderwissen preis, sondern wies auch auf entstandene Schwierigkeiten beim Bearbeiten des Steins hin. Die Skulptur «Verdrehung» sei eine besondere Herausforderung gewesen, und zwar in zweierlei Hinsicht: Erstens habe sich der Teilnehmende beim Bearbeiten nicht an einer fixen Kante orientieren können und zweitens habe er während der Schaffenszeit die meis­ten Besucher gehabt. Buri fasste es mit folgenden Worten zusammen: «Är het immer müesse schnorre», deshalb sei er nicht optimal mit der Arbeit vorangekommen.

Zum Schmunzeln
Der pensionierte Burgdorfer Pfarrer Jürg Häberlin war der einzige Teilnehmende, der bereits zu Kursbeginn wusste, dass sein Werk bis Kursende nicht fertig sein würde. Seine «Meerjungfrau» respektive deren wohlgeformte Brüste, die er nach einem Modell aus Lehm angefertigt hatte, hätten zu Hause viel zu diskutieren gegeben. Als Auflage galt: «ke blutti Frou heibringe». «We me dr ganz Tag so hout (den Stein bearbeitet), chunnt irgendeinisch aues us eim use», meinte Mathias Buri lachend dazu.
Zu Beginn drei Standorte  
Bildhauer Franco Burrafato, der während Jahren den Kurs geleitet hatte, liess wissen, dass zu den Anfangszeiten an drei verschiedenen Standorten Stein gehauen worden sei – auf der Brüder-Schnell-Terrasse, dem Kronenplatz und in der Unterstadt. Das sei aber zu aufwendig für einen einzigen Kursleiter gewesen. Deshalb wird seither nur noch im Zelt auf der Brüder-Schnell-Terrasse gearbeitet. Früher fand in Burgdorf das «Bildhauer-Symposium» statt – mit Künstlern aus der ganzen Schweiz. Als sich die Stadt Burgdorf finanziell nicht mehr beteiligen konnte, ergriffen die Gewerbetreibenden in der Oberstadt unter Goldschmied Neukomm die Initiative und starteten den Bildhauer-Workshop – immer im Juli zur Ferienzeit. – Die Werke sind noch bis am 21. Juli 2017 im «Schmidechäuer» an der Grabenstrasse 8 ausgestellt. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 14.00 bis 18.00 Uhr.
Barbara Schwarzwald


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