Tag der offenen Tür in der Tennishalle

  28.08.2017 Gesellschaft, Sport

Alles steht bereit; die Plätze – auf denen Tennis, Squash und Badminton gratis gespielt werden kann – sind vorbereitet. Das einzige, was fehlt, sind die Besuchermassen, die sich vor diesen «Spielwiesen» drängeln sollten. Offensichtlich ziehen die Kornhausmesse, das letzte warme Augustwochenende in der Badi und die Fernseh­übertragung des Unspunnenfestes in Interlaken zu viel Publikum ab.
Diejenigen, die den Weg in die Tennis­halle Burgdorf unter die Füsse respektive die Räder genommen haben, profitieren von dem reichen Platzangebot. Auf dem ersten Tennisfeld trainieren Isabel Gianinazzi aus Stettlen und ihr Tennislehrer Oliver Wagner. Sie gehört zur eher kleinen Gruppe Sportbegeisterter im Rollstuhl, die in Burgdorf trainiert. Im zweiten Teil des Unterrichts nimmt ihr Trainer ebenfalls im Rollstuhl Platz und setzt den Unterricht in dieser Form fort. Es ist beeindruckend, mit welcher Ausdauer die beinamputierte Frau blitzschnell in ihrem Rollstuhl hin- und herfährt und fast aussichtslose Bälle wieder zurück übers Netz schlägt.
Tennislehrerin Karin Staal betont, dass mit dem Tag der offenen Tür «noch einmal Werbung für die eigentlich ja recht bekannte Halle gemacht werden soll». Den nicht übermässigen Publikumsandrang nimmt sie gelassen: «Die Leute können ja das ganze Jahr hindurch einen Blick reinwerfen und sich informieren. Am Sonntag waren alle Plätze gratis.» Sie räumt ein, «dass das Datum wahrscheinlich nicht ganz ideal war».

Schnuppern im Familienverband
Leona, sieben Jahre alt, und ihr Bruder Yannick, zehn Jahre alt, sind mit ihren Eltern Sandra und Philipp Binggeli aus Aefligen angereist, um einmal eine Schnupperlektion auf einem richtigen Tennisplatz zu absolvieren. Leona will noch etwas wachsen, bevor sie sich näher mit einer Sportart beschäftigt. Vorderhand mag sie vor allem Tiere. Ihr Bruder Yannick trägt stolz ein T-Shirt mit Ronaldo-Aufdruck. «Tennis ist ja ganz nett, aber ich spiele lieber Fussball beim FC Kirchberg», erklärt er mit Überzeugung. Und dort steht der temperamentvolle Knabe im Sturm. Die Eltern von Sandra, Madlen und Bruno Walther aus Lyssach, fungieren mehrheitlich als Fans ihrer Kinder. Er nimmt zwischendurch auch einen Tennisschläger in die Hand, während sie von ihrer Sportkarriere im Turnverein erzählt. Nach Tennis steht Squash auf der Wunschliste, auch hier will die Familie noch reinschauen.
Vereinzelt spielen weitere Personen Squash und Badminton, aber richtig voll wird es wahrscheinlich erst wieder bei den normalen Trainingsstunden.
Gerti Binz


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