Das Spital Emmental öffnete die Türen für Jugendliche

  30.10.2017 Aktuell, Bildung, Burgdorf, Gesellschaft, Region

Der Anlass fand bereits zum 16. Mal statt und wurde im Spital Emmental unter der Leitung von Silvia Brönnimann angeboten. Jugendliche konnten sich mit vierzehn Gesundheitsberufen vertraut machen. Angesprochen waren Schülerinnen und Schüler der Oberstufe, der Gymnasien sowie Absolventinnen und Absolventen der Fachmittelschulen.
An einem Berufswahlparcours wurden die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten vorgestellt. Auf unterschiedliche, anschauliche Art durften die Besuchenden sich auf die Berufe einlassen. An Posten, welche die Themen Fachfrau/Fachmann Gesundheit (FAGE), Assistenten/-in Gesundheit und Soziales und Pflegefachfrau/Pflegefachmann vorstellten, wurden die Interessierten aufgefordert, sich mit speziellen Aufgaben in die Situation eines Menschen mit einer halbseitigen Lähmung, einer Seheinschränkung oder einer Störung der Feinmotorik zu versetzen. Andere demonstrierten verschiedene Wickel und Umschläge. Rosmarie Schürch, Lehrerin Praxis, sprach über die Wichtigkeit der Lehrwerkstätte. Hier können die Lernenden (FAGE und Assistenten Gesundheit und Sozia­les) und die Studierenden (Pflegefachpersonen Fachhochschule und Höhere Berufsbildung) theoretisch und praktisch üben, was sie später bei den Patienten anwenden. Mit der heutigen Organisation der Pflegeberufe werden berufliche Zusatzausbildungen ermöglicht und bieten sogar die Chance, Studienabschlüsse wie Bachelor oder Master in Pflege zu erlangen.

In verschiedenen Berufssparten herrscht Mangel an Personal
Neben der Diplompflege und der Psychiatrie gehört die Fachfrau/der Fachmann für Operationstechnik dazu. Der Operationssaal ist ein wenig bekannter Ort, der von aussen betrachtet befremdend wirkt. Ganz anders war dies am Parcours, wo die Jugendlichen in OP-Gewändern mit Operationsbesteck ihre Süssigkeiten auspackten. Auch Berufsleute für Medizinisch-Technische Radiologie werden stets gesucht. Dieser technische Beruf umfasst nicht nur Röntgen, sondern auch Computertomografie, Magnet­resonanz, Radio-Onkologie, Ultraschall und ein Gespür für das Arbeiten am Computer sowie mit Menschen.
Für verschiedene Berufe ist viel Kreativität gefragt. Die Aktivierungsfachfrau/ der Aktivierungsfachmann unterstützt und fördert die Lebensqualität der Patienten mit dem Erfahren ihrer Sinne und die Ergotherapeuten/-innen fördern mit viel Geschick die Handlungsfähigkeiten der Erkrankten im Alltag.  
Viele Besucherinnen und Besucher nahmen die Gelegenheit wahr, bei einer Demonstration der Rettungsdienste live dabei zu sein. Die fiktive Reanimation ging unter die Haut und wirkte professionell und authentisch.
Personen aus andern Berufssparten wie Biomedizinische Analytikerin/Analytiker, Ernährungsberater/in, Hebamme, Physiotherapeut/in, Fachfrau/Fachmann Hauswirtschaft, Koch/Köchin, Kauffrau/Kaufmann erklärten und veranschaulichten ihren Berufsalltag. Die Begeisterung, der Fachpersonen hat Potenzial, die Jugendlichen für die eine oder andere Tätigkeit zu gewinnen.

Die schulischen Voraussetzungen sind unterschiedlich
Für einige Berufe sind neun Schuljahre erforderlich, für andere zusätzlich ein Maturaabschluss oder eine abgeschlossene Berufslehre. In einigen Sparten sind gute Deutschkenntnisse erforderlich, in andern hat die schriftliche Sprache weniger Bedeutung.
Mit diesem Anlass will die Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons Bern das Interesse für Gesundheitsberufe fördern, um den Nachwuchs zu sichern. Dass diese Tage der offenen Tür von Jugendlichen sehr geschätzt werden, zeigten die hohen Besucherzahlen auch dieses Jahr. 2016 nahmen über 2500 Personen an dem Anlass teil.

Helen Käser


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