Anhaltender Applaus ist weiterhin möglich

  28.11.2017 Aktuell, Kultur, Burgdorf, Gesellschaft, Politik

Der sichtlich zufriedene Verwaltungsratspräsident Markus Grimm nennt im Gemeindesaal als bedeutendste Fakten des Geschäftsjahres 2016/17 unter anderem die Vorbereitungen für den Casino-Umbau, die Genehmigung der Baurechtlichen Grundordnung für das Kirchbühl mit besonderem Augenmerk auf das Areal Casino, die Publikation des Baugesuches und die letzte Spielsaison.

Arbeiten laufen wieder an
Sowohl gegen die Baurechtliche Grundordnung, welche für das Kirch­bühl die Lärmempfindlichkeitsstufe von 2 auf 3 ändern sollte, als auch gegen das Baugesuch sind Anfang 2017 beim Regierungsstatthalteramt Einsprachen eingegangen. Diese wurden entweder nach Verhandlungen zurückgezogen beziehungsweise abgewiesen und nicht an die nächste Instanz weitergezogen. Nach der Genehmigung der Grundordnung durch den Stadtrat im Dezember 2016 hat der Verwaltungsrat «die Detailplanung und Ausschreibung der Bauarbeiten mit Hochdruck vorangetrieben», wie Grimm ausführt. «Das Planerteam konnte die fast ein Jahr unterbrochenen Arbeiten wieder aufnehmen. Der Beginn der Umbauarbeiten wurde auf Mitte Oktober 2017 festgelegt.» Am 11. Oktober 2017 ist endlich die lang ersehnte und bereits angekündigte Baubewilligung für den Casino-Umbau eingetroffen, was Grund für ausgiebiges Feiern bei den Verantwortlichen gewesen ist.

Kritisch durchleuchten
Der Verwaltungsrat hat Cyrill Häring – den Grimm als profunden Kenner der Theaterszene beschreibt – beauftragt, «die Organisation und Strukturen des Casinos kritisch zu durchleuchten und Vorschläge über die Führung des Thea­ters nach dem Umbau zu unterbreiten». Dies ist noch im abgelaufenen Geschäftsjahr geschehen und dient als Grundlage für die Wahl von Dina Zeder als neue Leiterin von Adminis­tration und Marketing. Sie hat ihre Arbeit am 1. Juli 2017 aufgenommen.
Grimm informiert über den neuen Leistungsvertrag für 2017 bis 2021: «Dank dieser neuen Finanzierungsgrundlage – getragen von der Einwohner- und der Burgergemeinde sowie dem Kanton Bern und der Region Emmental – kann die Betriebsfinanzierung bis zum Umbau und anschliessend gesichert werden.»

Casino geht zum Publikum
Als «grosse Herausforderung» bezeichnet Grimm die Planung der Theatersaison 2017 / 2018, da eine Einstellung des Theaterbetriebes auf keinen Fall infrage gekommen wäre. Als «zündende Idee» erweist sich der Vorschlag, eine Saison lang auf Tournee im Emmental zu gehen. Geboten wird ein abwechslungsreiches Programm in verschiedenen Lokalen wie Gasthof­sälen, Industriegebäuden usw., um das Stammpublikum bei der Stange zu halten. Der Verwaltungsrat hofft, dass «das Publikum dann in der folgenden Saison 2018 / 19 wieder ins renovierte Casino Theater nach Burgdorf kommt, das Anfang 2019 eröffnet werden soll».
Der Präsident bezeichnet das finanzielle Ergebnis des Geschäftsjahres 2016/17 als «erfreulich». Nach Abschreibungen von 40 500 Franken resultiert ein Gewinn nach Steuern von 380 Franken. «Zum guten Ergebnis hat auch der Umsatz der Casino-Theke unter der Leitung von Therese und Bernhard Bay wesentlich beigetragen.» Nach dem Rücktritt von Peter Urech aus dem Verwaltungsrat hat der Gemeinderat Burgdorf als Nachfolgerin Beatrice Kuster ernannt.

Eine Ballung bekannter Namen
Am 17. Juni 2017 findet im Casino das Abschlussfest mit Brocante statt. Es wird so viel wie möglich aus dem Theaterfundus verkauft, abends geben sich bekannte Namen auf der Bühne eine grandiose Abschiedsvorstellung – ohne Gagen für die Künstler. Diese Summe kann für den neuen Vorhang verwendet werden. Grimm dankt den zahlreichen Personen, die sich in irgend­einer Form für das Casino engagiert und hier gearbeitet haben.
Sämtliche Traktanden (letztjähriges Protokoll, Geschäftsbericht, Bilanz und Erfolgsrechnung, Entlastung des Verwaltungsrates) werden einstimmig genehmigt, Beatrice Kuster ist in den Verwaltungsrat gewählt und die Revisionsstelle Dr. Röthlisberger AG Bern bestätigt worden. Anwesend sind 89 Prozent der Aktienstimmen (20 480 Aktien), vertreten durch 64 Personen. Christoph Bürgi vertritt 10 001 Stimmen der Burger, Stefan Berger 10 000 der Einwohnergemeinde.
Michael Rolli kommt auf die Baubewilligung zurück: «Wir sind extrem froh über die gefundene Lösung betreffend des sogenannten ‹Veranstaltungslärms› (Applaus). Das ging ohne einschneidenden Verzicht bei den Veranstaltungen, da Klatschen bei der Lärmmessung ausgenommen worden ist. Bis letzte Woche sind Arbeiten im Betrag von 7,5 Millionen Franken bei einer Gesamtsumme von 13,2 Millionen Franken vergeben worden.»
Ein kleiner Apéro beschliesst den Anlass.

Gerti Binz


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