Künftig etwas weniger Gewinn

  28.11.2017 Aktuell, Kultur, Burgdorf, Gesellschaft, Region, Vereine, Politik

Burgerratspräsident Christoph Bürgi spricht einmal mehr über ein erfreuliches Geschäftsjahr. Sowohl das Gemeindebüro als auch der Präsident und die Mitglieder des Rates werden wiedergewählt. Für die wegen Amtszeitbeschränkung austretende Erika Friedli nimmt Catherine Kreis-Giraudi
Einsitz. Als neue Burger werden Chris­toph und Eliane Käser mit Eva und Carlo sowie Jürg Wüthrich aufgenommen.

Namhafte Zahlungen
Beat Maurer erläutert das Budget 2018, welches grosse Investitionen vorsieht: 2,5 Mio. Franken für das Casino, 1,53 Mio. Franken für die Gesamtsanierung MFH Bärenstrasse in Oberburg, 420 000 Franken für die Sanierung und den Stallumbau Lerchenboden, 170 000 Franken für die Strassen­übergaben Geissrütiweg und Bachweg an die Stadt Burgdorf, 40 000 Franken für das Siechenhaus (Vorplatz, neue Bestuhlung). Alle Ausgaben können ohne Fremdverschuldung getätigt werden.
Er erinnert, dass «die Burger schon vor einiger Zeit 4,5 Mio. Franken für den Umbau des Casinos freigegeben haben. Für eine Million Franken sind Aktien gekauft worden, die jetzt abgeschrieben werden. Zusätzlich zahlt die Burgergemeinde gemäss dem mit dem Casino abgeschlossenen Leistungsvertrag 2017–2021 jährlich 287 000 Franken aus der Kulturförderung».

Niemals Grundeigentum verkaufen
Laut Maurer muss «im kommenden Jahr bei den Liegenschaften mit einem geringfügig kleineren Ertragsüberschuss von 2,551 Mio. Franken (2,722 Mio. Franken per 2017) wegen der Reduktion der Baurechtszinsen gerechnet werden. Dieser leichte Ertragsrückgang wird sich wegen der niedrigen Zinsen auch fortsetzen». Andererseits rechnet der Burgerrat ab 2018 mit Einkünften aus Baurechtszinsen auf dem Areal der ehemaligen Kunsteisbahn KEB. Hier stehen Verhandlungen mit einem Generalunternehmen kurz vor dem Abschluss. Im nächsten Jahr sollen hier die Bagger auffahren.
Maurer informiert über die Sanierungspläne bei den Liegenschaften Bärenstrasse 6 und 8 in Oberburg für 1,53 Mio. Franken und «den nach wie vor gültigen Entscheid, kein Grundeigentum der Burger zu verkaufen». Eine Prüfung der Gesamtsituation hat ergeben, dass nach einer angemessenen Sanierung die 3,5-Zimmer-Wohnungen für 1200 Franken und die 4,5-Zimmer-Wohnungen für 1300 Franken vermietet werden können. «Wir haben uns gefragt, was wir nach dem Verkauf mit dem Erlös anstellen sollten. Die Burgergemeinde verfügt über eine Liquidität von circa zehn Mio. Franken. Sollen wir noch mehr horten oder völlig überteuerte Projekte erstehen, die uns laufend angeboten werden. Nein!»
Die 94 Stimmberechtigten genehmigen einstimmig das Budget.
Die Kreditgenehmigungen für die Bärenstrasse und die Sanierung des Bauernbetriebes Lerchenboden in der Höhe von 420 000 Franken passieren problemlos.

Grossprojekt im Neufeld
Burgerratspräsident Bürgi informiert über den Stand der Überbauungsplanung auf dem 14 500 m³ grossen Areal der ehemaligen Kunsteisbahn und dem nebenliegenden Trainingsfeld des Fussballclubs. Da diese ehemalige ZöN (Zone für öffentliche Nutzung) für eine Wohnüberbauung umgezont werden muss, hat der Burgerrat bei der Revi­sion der Ortsplanung auf eine Änderung in eine ZPP (Zone mit Planungspflicht) hingewirkt. Nun wird eine Überbauungsordnung (ÜO) notwendig, welche der Burgerrat wegen fehlenden Fachwissens, Zeitmangel und Risiko nicht selber initiieren will. Nicht Einfamilienhäuser, sondern zusammengebaute Häuser im Baurecht sind vorgesehen. Nach einem aufwändigen Auswahlverfahren hat der Burgerrat im September das Generalunternehmen Kühni AG, Ramsei, mit der Ausarbeitung der ÜO und der Realisation (Holz­häuser) beauftragt. «Die bisherigen Vereinbarungen erfolgten mündlich, die Verträge werden derzeit ausgearbeitet. Es ist eine Zusammenarbeit mit dem Burgdorfer Architekturbüro Kaufmann & Arm vorgesehen. Die Vermarktung erfolgt durch die Lubana AG. Das Unternehmen wird bereits ab 2018 Entschädigungen für die Landnutzung bezahlen.» Bürgi rechnet mit einem Baubeginn im Sommer 2019.

Auch mal ein Nein
Bürgi erinnert, dass «der Burgerrat bereits 185 000 Franken an die Sanierung der Schultheissenstube im Schloss gesprochen hat. Nachdem die Kosten gestiegen sind, ist ein neues Ersuchen um Finanzhilfe eingetroffen. Nach intensiven Diskussionen, bei denen die finanziellen Unsicherheiten beim Umbau ein wichtiges Thema gewesen sind, hat sich der Rat gegen eine weitere Zahlung entschieden».
Dann würdigt er ausführlich die zwölfjährige Tätigkeit von Erika Friedli und teilt mit, «dass im Schönebühli neu für alle, die sich zum Wohl der Burgergemeinde einsetzen, eine Eiche gesetzt wird. Erika, du erhältst die erste Eiche. Hoffentlich entsteht hier bald eine Eichenallee». Die Burgergemeinde spendet sämtliche Tannli für die Burgdorfer Weihnachtsbeleuchtung.
Marianne Born weist auf die Anlässe «Wort am Sonntag» in der Stadt­bibliothek hin. Am 3. Dezember 2017 steht Lisa Christ auf dem Programm, am
14. Januar 2018 Jan Rutishauser und am 4. Februar 2018 Gerhard Meister, jeweils 11.00 Uhr. Der Eintritt ist frei, anschliessend Apéro.
Beim gemeinsamen Abendessen bleibt viel Zeit für Gespräche.
Gerti Binz


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