Rüedisbach feiert das 10-Jahr-Jubiläum des Wärmeverbundes

  21.12.2017 Aktuell, Wirtschaft, Rüedisbach

Seit zehn Jahren gibt es kaum Tage in den kühleren Jahreszeiten, an denen Bewohnerinnen und Bewohner von Rüedisbach, die zur Miteigentümergemeinschaft des Wärmeverbundes gehören, in ihren Häusern frieren müssen, denn ihre Heizung läuft nämlich zuverlässig und problemlos. Mit einer kleinen sympathischen Feier blickten sie sichtlich zufrieden und mit gutem Recht ein bisschen stolz am vergangenen Wochenende auf ihr gemeinsames gelungenes Werk zurück.
Die Verordnung im Umweltkonzept der Gemeinde Wynigen gab schon vor zwölf Jahren vor, dass bei Heizungs­sanierungen in Gemeindeliegenschaften wie eben jene, die im Schul- und Lehrerhaus in Rüedisbach anstand, ausschliesslich auf erneuerbare Energie gesetzt werden solle. Wem damals in Rüedisbach auch immer der gute Gedanke eingegeben wurde, dass sich mehrere Liegenschaftsbesitzer im Dorf für eine Gemeinschaftsheizung interessieren könnten, ist heute nicht mehr wichtig. Eine Umfrage im Dorf ergab, dass dem tatsächlich so war. Waren es erst zwei, drei, vier Interessierte, wurden es immer mehr, die Zahl stieg auf 18 und das Projekt ging in die konkrete Planung. Eine Machbarkeitsstudie wurde in Auftrag gegeben, die sehr positiv ausfiel, umfangreiche Abklärungen in Bezug auf die Art der Heizung, Standort, Finanzierung und viele andere Aspekte erfolgten, bis 18 von 21 möglichen Mitstreitern mit ihrer Unterschrift ihre Zustimmung zur Realisierung des geplanten Projektes für eine gemeinsame Holzschnitzel-Heizung gaben. Ruedi Minder erwähnte in seinem Rückblick, sich doch ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt zu haben, als er den Beteiligten im Januar 2007 versprach, auf Anfang Winter würde diese Heizung in Betrieb genommen. Und sie heizten tatsächlich! Am 12. Dezember erfolgte die Inbetriebnahme und erstmals stieg Rauch aus dem Kamin. Die Anmerkung, dass genau in jenen Minuten die Wahl eines neuen Bundesrates im Radio bekannt gegeben wurde, jener jedoch schon längst nicht mehr im Amt sei, indess ihre Heizung immer noch auf Hochtouren und ohne jegliche Probleme laufe, wurde mit Schmunzeln zur Kenntnis genommen.
Damit die Versorgung aus dem Wald auch weiterhin auf viele Jahre gesichert ist, gibt es einen Wiederauffors­tungs-Fond. Dieser wird mit je 1 Promille der Anschlussgebühr eines jeden Bezügers gespiesen. Jeder Holzlieferant ist verpflichtet, für jeden gefällten Baum einen neuen zu pflanzen. Die Kosten für die Jungpflanzen werden aus diesem Fond beglichen. Das gut durchdachte Projekt hat die Dorfgemeinschaft weiter gestärkt. Man vertraut auf die Zuverlässigkeit und das Mittragen aller Beteiligten, was unabdingbar ist, wenn solche Unternehmungen Beständigkeit und Erfolg haben sollen.
Heute, zehn Jahre später, leiten Markus Roth als Präsident, Ruedi Minder als Vize, Christian Ryser als Finanzverwalter, Jakob Rupp als Protokollführer und Michael Friedli als Heizungswart in gutem Einvernehmen mit den Miteigentümern die Geschicke des Wärmeverbundes in Rüedisbach.

Rosmarie Stalder


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