Das Jugendradio «RadioChico» feiert sein 10-jähriges Bestehen

  22.01.2018 Aktuell, Kultur, Gesellschaft, Jugend, Lützelflüh

«RadioChico» sendet bewusst nur aufbauende, positive und gute Nachrichten und ist dadurch etwas ganz Besonderes. Die Hörer sollen hier auf das Schöne und Positive sensibilisiert werden. Die Sendungen werden von Kindern und Jugendlichen gestaltet, unter den Fittichen des Ton- und Videotechnikers Manuel Koch und von einer Gruppe von ehrenamtlichen Radiomachern. «I Have a Dream» – mit diesem Song wurden die Gäste im Studio an der Bahnhofstrasse in Lützelflüh-Goldbach vom festlich gekleideten Bernhard Mändli, pensionierter Schulleiter, an der Drehorgel begrüsst.

Das Jugend- und Schulradio «RadioChico» Schweiz ist seit zehn Jahren auf Sendung. In dieser Zeit wurde nicht bloss im Studio Radio für Jugendliche gemacht. Das mobile Studio wurde an rund 60 Schulen in der gesamten Schweiz aufgebaut.

Während diesen Projektwochen konnten so über 10 000 Schulkinder vor oder hinter dem Mikrofon ihre ersten Radio-Erfahrungen machen. Junge Talente bekamen die Möglichkeit, durch diese «Schnupperwoche» ihre Liebe zum Medium Radio zu entdecken und gleichzeitig Einblick in die Welt der Prominenten zu erhalten; denn immer wieder wurden auch bekannte Schweizerinnen und Schweizer wie etwa Christa Rigozzi in die Sendeproduktionen einbezogen.

Die Idee eines eigenen Radiosenders sei von ihrem Sohn Chico Angelo Koch gekommen, erzählt Geschäftsführerin Annemarie Koch. Zu Beginn habe er dort auch aktiv mitgearbeitet, sei dann aber einen andern Weg gegangen. «RadioChico» trägt den Namen nicht von Chico Koch, sondern vom spanischen Begriff Chico, was zu Deutsch «Junge» bedeutet. Chicas sind dabei nicht weniger willkommen…

Erste Sendung im «Seeteufel»
Erstmals auf Sendung ging «RadioChico» am 18. August 2007 im «Seeteufel» in Studen. Mit dabei waren damals auch Regierungsrätin Beatrice Simon als Gotte und der Sportredaktor und Lehrer Markus Tschirren als Götti. Wie Beatrice Simon am 10-Jahr-Jubiläumsanlass erklärte, sei sie bis dahin schon oftmals Gotte gewesen. Doch dies von einem Radiosender zu sein, sei auch für sie etwas ganz Besonderes.
Durchschnittlich arbeiten zwischen acht und zehn Jugendliche, welche ein Praktikum machen und so einen professionellen Einstieg in die Medienwelt erhalten, am Sender mit. Seit Februar 2017 ist der Ton- und Video­techniker Manuel Koch als Sendeleiter bei «Radio Chico» angestellt. Alle weiteren arbeiten auf Freiwilligenbasis mit. Sie erhalten neben verschiedenen speziellen Schulungen von Sprache bis hin zur Technik eine fundamentierte Ausbildung im Studio. Für ihre Praktikumsarbeit erhalten sie eine Spesenvergütung.

Eine gute Zusammenarbeit bestehe auch mit dem Lokalfernsehen LOLY aus Lyss und Umgebung, mit welchem man sich im Bereich der Ausbildung austausche und auch gemeinsame Projekte realisiere, erzählt Annemarie Koch. Sowohl bei grösseren Projekten als auch bei internen Schulungen stehen dem Radioteam mit Mister Glückskette Roland Jeanneret und SRF-Tontechniker Roland Schmied Fachleute zur Seite, welche die Jungen regelmässig unterstützen.

Grosses Geschenk zur richtigen Zeit
Als grosse Geburtstagsüberraschung erhielt «RadioChico» eine Studioeinrichtung inklusive aller Technik von Radio Basilisk. Wie Annemarie Koch erzählt, kommt dieses Geschenk gerade richtig. Die bisherige Technik sei schon etwas in die Jahre gekommen und habe ab und zu einige Macken. «Eine solche Einrichtung hätten wir uns mit unseren bescheidenen Mitteln nie leisten können», erklärt die Geschäftsführerin. «Uns fehlt ein Mäzen, der uns ab und zu finanziell unter die Arme greift.» Das Radio wird durch Spenden, Gönner- und Mitgliederbeiträge sowie Schul- und andere Projekte finanziert. Im normalen Radioalltag wird keine Werbung ausgestrahlt. Es kommt jedoch vor, dass Schulen ihre Projektwoche durch Werbe-Jingles finanzieren. Dann dürfen die Kinder auch Werbung selber produzieren und könnten so ein weiteres Puzzleteilchen zum Thema Medienkompetenz erfahren.

Hörerzahlen kann Annemarie Koch keine nennen, da diese Messungen für sie viel zu teuer wären und sie die knappen Mittel lieber in Projekte und Erneuerungen investiere. Sie beziehe auch kein Geld als Lohn. Leuchtende Kinderaugen, wenn eine Sendung gelungen sei, seien ihr da viel mehr wert. Zu hören ist «RadioChico» über das Internet oder im Stream.

Elisabeth Uecker

www.radiochico.ch


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