Die Begrüssung markierte gleichzeitig auch das Ende ihres Aufenthaltes in der Schweiz, denn schon am Tag darauf machte sich die Schulklasse wieder auf den Heimweg und brachte somit den ersten Teil des jährlichen Schüleraustausches des Gymnasiums Burgdorf mit italienischen Schulen zu einem Ende.
Vom 17. bis zum 24. März 2018 waren italienische Schülerinnen und Schüler zu Gast bei Familien von Burgdorfer Schülerinnen und Schülern mit dem Schwerpunktfach Italienisch und entdeckten so die Schweiz und die hiesige Kultur. Auf dem Programm standen etwa eine Besichtigung des Städtchens Gruyères, das Verkehrshaus in Luzern und ein Besuch des Parlaments in Bern, wo zufälligerweise gerade über die Zukunft der Berner Fachhochschule in Burgdorf diskutiert wurde. Der zweite Teil des Klassenaustausches beginnt am 21. April 2018, wenn die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Burgdorf mit Schwerpunktfach Italienisch ihre «Gspänli» in Italien besuchen und bis zum 28. April in die italienische Kultur eintauchen.
Die offizielle Begrüssung fand im alten Schlachthaus, dem Bernhard-Luginbühl-Museum statt. Pino Mangiarratti, Fachlehrkraft Italienisch am Gymnasium Burgdorf und Organisator des diesjährigen Schüleraustausches, begrüsste die Schülerinnen und Schüler aus Milazzo und Burgdorf und übergab das Wort an Christoph Grimm, Gemeinderat von Burgdorf und Ressortleiter Bildungsdirektion. Grimm betonte die Wichtigkeit eines solchen Austausches besonders in der heutigen Zeit der Digitalisierung und führte aus, dass genau durch ein solches Projekt reale Begegnungen und Freundschaften entstünden. Auch Christian Joos, Rektor des Gymnasiums Burgdorf, begrüsste die Anwesenden und fasste seine Freude über diesen jährlichen Schüleraustausch in Worte.
Bei diesem Austausch des Gymnasiums Burgdorf soll es darum gehen, die andere Kultur hautnah zu erleben und dadurch auch neue Freunde zu finden. Schon seit über 40 Jahren findet dieser Schüleraustausch mit verschiedenen italienischen Städten statt. Auch Lehrer Pino Mangiarratti hatte bereits als Schüler diesen kulturellen Austausch am Gymnasium Burgdorf mitgemacht. Im Gegensatz zu einer normalen Klassenreise leben die Jugendlichen während dem Austausch jeweils bei einem einheimischen «Gspänli» und werden somit direkt in die fremde Kultur integriert, statt sich das Land nur wie Touristen anzusehen. Im Gespräch mit den italienischen Schülerinnen und Schülern zeigte sich, auf was für kulturelle Unterschiede diese in der Schweiz gestossen sind. «Dass man schon um sechs Uhr abends zu Abend isst, fand ich besonders komisch», meint etwa ein Schüler aus Milazzo. Eine Klassenkameradin ergänzte lachend: «Um diese Zeit haben wir ja noch gar keinen Hunger.»
Am 21. April 2018 ist es dann auch für die Gymnasialklasse aus Burgdorf so weit. Dann reisen sie zusammen nach Italien und leben dort bei den Familien der italienischen Schülerinnen und Schüler, die in der letzten Woche bei ihnen zu Gast waren. Die Schülerinnen und Schüler können den Austausch kaum erwarten. «Ich freue mich besonders aufs warme Italien», meinte eine Schülerin aus Burgdorf. Eine andere Gruppe von Schülerinnen und Schülern diskutierte, wie es wohl an der Schule in Italien sein werde und wie sie sich von ihrer gewohnten Schule in Burgdorf unterscheiden werde. Auch die Erfahrung mit den italienischen Schülern war für die Burgdorfer äusserst spannend. Viele erzählten lustige Geschichten und wie gut sie sich mit den italienischen Schülerinnen und Schülern verstanden haben. Es sind gute Zeichen, dass auch die Burgdorfer Schulklasse eine tolle Zeit in Italien verbringen wird.

David Kocher