Ansgar Gmür als Gastreferent an der HV

  30.04.2018 Aktuell, Bildung, Wirtschaft, Burgdorf, Gesellschaft, Region

«Das ist allein schon den Mitgliederbeitrag wert: komplexe Themen so runterzubringen, dass man sie versteht.» Mit diesen Worten fasste
Chris­toph Käser, Präsident HEV der Regionen Burgdorf und Trachselwald, nach dem Gastauftritt von Ansgar Gmür, lic. oec. pupl., Direktor HEV Schweiz, die unterhaltsamen und teils witzigen «Plaudereien aus dem Immobilien- und Verbandsleben» (Referatstitel) zusammen. Am 25. April 2018 hatten sich 355 Personen zur Hauptversammlung des Hauseigentümerverbandes in der Markthalle Burgdorf eingefunden. Christoph Käser führte durch den statutarischen Teil. Sämtliche Traktanden wurden einstimmig gutgeheissen. Bei Einnahmen von Fr. 246 364.85 und Ausgaben von Fr. 266 163.83 schliesst die Jahresrechnung 2017 mit einem Verlust von Fr. 19 798.98. Das Verbandsvermögen per 31.12.2017 beträgt Fr. 118 406.08.

«Wie ne Strasselatärne»
«Als HEV-Diräkter chume ig mir amigs vor wie ne Strasselatärne: obe muesch lüchte und unde wirsch
agsäicht.» Mit diesen markigen Worten eröffnete Ansgar Gmür seine Einblicke ins Immobilienleben. Seit 15. Mai 2000 ist er Direktor des 335 000 Mitglieder zählenden Verbandes. Gmür steht in seinem letzten Jahr als HEV-Schweiz-Direktor. Sein Nachfolger ist bereits bestimmt. Ansgar wird sich nach der Pensionierung aber nicht einfach zurücklehnen. Er hat bereits ein weiteres Studium begonnen: Theo­logie. Als Chefredaktor der Fachzeitung «Der Schweizerische Hauseigentümer» mit über 600 000 beglaubigten Lesern schreibt Gmür zudem regelmässig Kolumnen. 2015 erschien sein erstes Buch «best of Ansgar» mit 108 Kolumnen. Christoph Käser liess dazu verlauten, dass der HEV Schweiz dank dem überzeugten und engagierten Wirken von Gmür zum professionellen Dienstleister geworden sei und seine nationale Bedeutung zu einem grossen Teil Ansgar verdanke.

«Das git e Chilbi»
Gleich zu Beginn seines Kurzvortrages stellte Gmür klar: «Die Mehrheit der Immobilien ist in Privatbesitz, gehört also nicht den Grossinvestoren. Auch bei den Mehrfamilienhäusern ist es so.» Wenn von Immobilien gesprochen werde, dann von richtig viel Geld. Allein in Wohnimmobilien seien 2600 Milliarden investiert worden. Das Bundesbudget betrage 67 Milliarden Franken. «Wenn der Staat kein Geld mehr hat, was wird dann? Dann holt er Geld bei den Immobilien», so Gmürs Fazit. Frankreich, Italien, Griechenland u. a. hatten eine Immobiliensteuer eingeführt, als sie kein Geld mehr aufweisen konnten. Das sei sehr bedenklich. Ganz Europa und die USA ertränken in den Schulden. Und niemand spreche davon, dass sie zurückbezahlt werden müssten. Die Verschuldung sei schneller gestiegen als das BIP (Bruttoinlandprodukt).

Jahresbericht von Käser
Von der Eigenmietwertbesteuerung und dem Referenzzinssatz über die Anfechtung des Anfangsmietzinses bis hin zur Energiestrategie 2050 griff Käser so ziemlich jedes Thema in
seinem Jahresbericht 2017 auf. Die Revision des Baugesetzes, die wirtschaftliche Lage und der Immobilienmarkt kamen ebenfalls zur Sprache, bevor er sich zur «eigenen» Sektion äusserte. Zum zweiten Mal in Folge konnte der Mitgliederbestand erhöht werden. Ende 2017 wurden 4196 (+53) Mitglieder gezählt. Am Dienstag, 30. Oktober 2018, wird der Meteorologe Thomas Bucheli in der Markthalle über das Wetter referieren. Organisieren wird den Anlass der HEV zusammen mit der Gebäudeversicherung.

Das Energiegesetz
Vorstandsmitglied und Grossrätin Andrea Gschwend-Pieren informierte über den aktuellen Stand des Energiegesetzes aus dem Jahr 2012. Bereits steht wieder eine Revision mit nochmals einschränkenderen Vorschriften an. Der Kantonalvorstand des Hauseigentümerverbandes hat deshalb beschlossen, gegen das revidierte kantonale Energiegesetz das Referendum zu ergreifen. «Ich bitte euch als Hauseigentümer dringend, dieses Referendum zu unterschreiben», so Gschwends Aufruf. Bis am 18. Juli 2018 läuft die Referendumsfrist.


Barbara Schwarzwald


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