Ein Schulhausplatz beginnt zu leben

  09.04.2018 Aktuell, Foto, Bildung / Schule, Jugend, Region, Lyssach

Letzte Woche war für die Schule Lyssach eine ganz besondere Woche: anstatt Mathematik, Deutsch, Französisch und NMM standen «Fächer» wie Veloräder schmücken, Kreiden herstellen, Stelen, Steine, Figuren und Wegweiser bemalen, Palettemöbel schrauben, Znüni vorbereiten oder Steine zum Teich befördern auf dem Tagesprogramm. Die letzte Woche stand nämlich unter dem Motto «Mir bouen e Pouseplatz» – und die Kinder und Jugendlichen durften ihrem – bis anhin eher karg gestalteten – Pausenplatz Farbe und Leben einhauchen. Jeden Morgen durften die Kindergärteler und Schüler/innen selber auswählen, in welchem Atelier sie den Tag verbringen wollten – dabei war auch möglich, sich eine Auszeit zu nehmen, die vom Spielbus zur Verfügung gestellten Fahrzeuge auszuprobieren oder die Arbeiten der anderen zu bewundern und zuzuschauen, wie der Pausenplatz sich nach und nach veränderte…

Wünsche aller Beteiligten flossen in Planung ein
«Dass man aus unserem Pausenplatz mehr machen könnte, war bei uns schon seit Längerem ein Thema», erklärte Thomas Bürki, Schulleiter der Schule Lyssach. «So richtig haben wir jedoch mit der Planung vor eineinhalb Jahren begonnen.» In enger Zusammenarbeit mit der Fachstelle Spielraum sei eine Umfrage bei Schülern/-innen, Eltern, Lehrkräften, Schulkommission und weiteren Interessierten lanciert worden: «Wir wollten wissen, was sich die verschiedenen Beteiligten für unseren Pausenplatz wünschen würden, wenn sie frei gestalten könnten.» Anschliessend sei im kleineren Kreis mit Fachleuten besprochen worden, was konkret realisierbar sei: «Hier hat uns auch die Gemeinde sehr unterstützt – nicht nur mit konstruktiven Rückfragen, sondern auch finanziell, was wir sehr zu schätzen wissen.»

Grosses Engagement von allen Seiten
Wie Projektleiterin Linda Staub ergänzt, sei der Rückhalt für das besondere Projekt allgemein sehr gross: «Es ist schön, wie nicht nur die Schüler/innen, sondern auch viele weitere Freiwillige mitanpacken: Handwerker aus dem Dorf, Eltern und weitere Interessierte, die zum Teil sogar an mehreren Tagen hier waren und tatkräftig mithalfen. Wir sind für diese zusätzliche Unterstützung sehr dankbar.» Nicht zu unterschätzen sei auch der riesige Einsatz der Lehrkräfte und des Schulwart-Ehepaars Bartlome, ergänzt Thomas Bürki: «Ohne ihr Engagement hätten wir die ganze Sache gleich von Beginn weg vergessen können – deswegen bin ich ihnen allen unendlich dankbar, dass sie sich für unsere Kinder und Jugendlichen weit über das normale Mass hinaus einsetzen. Ein riesiges Dankeschön ihnen allen!»

Zukunftsmusik: eine grosse Schulhausuhr
Was die Schüler/innen zum neu gestalteten Pausenplatz beitragen konnten, ist Ende Woche praktisch alles fertig geworden, über die Ferien werden nun die Handwerker die Profi-Arbeiten so weit wie möglich zu Ende führen. «Nun haben wir noch ein letztes Teilprojekt in Bezug auf unseren Pausenplatz», verrät der engagierte Lyssacher Schulleiter augenzwinkernd: «Die Kinder haben sich nämlich eine grosse Schulhausuhr gewünscht, die wir aus finanziellen Gründen noch nicht anschaffen konnten. Deswegen werden wir in nächster Zeit verschiedene Sponsoren-Aktionen starten – bis wir ihnen auch diesen Wunsch erfüllen können …»

Andrea Flückiger
 


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