Für die Schweizer Orientierungsläufer bildeten die Europameisterschaften im eigenen Land einen Höhepunkt im diesjährigen Wettkampfprogramm. Jonas Egger von der OL-Vereinigung Hindelbank hatte sich dank guten Selektionsläufen einen der begehrten Plätze im Schweizer Team gesichert.
Seinen ersten Einsatz hatte Egger im Lauf über die Mitteldistanz, der im detailreichen Wald von Serpiano südlich von Lugano stattfand. Wegen der dichten Vegetation war die Orientierung schwierig, und auch die besten Läufer kamen nicht ohne Zeitverlust über die 5,4 km lange und 300 Meter Steigung aufweisende Bahn. Jonas Egger gelang ein guter Lauf ohne grössere Fehler. Nachdem er früh in den Wettkampf gestartet war, durfte er einige Zeit in der Leaderbox im Ziel verbringen, bis auch die Favoriten im Ziel eintrafen. Schliesslich reichte es zum ausgezeichneten neunten Rang inmitten der europäischen Elite. Bei einer Siegerzeit von 34:25 Minuten verlor der Burgdorfer Eliteläufer nur 3:38 Minuten auf den Sieger Matthias Kyburz aus der Schweiz.
Für den Staffelwettkampf konnte jede Nation zwei Dreierteams nominieren. Im schnell belaufbaren Wald von Tesserete lief Jonas Egger für das Team Schweiz 2 auf der Startstrecke. In einem schnellen Rennen verlor er nur 33 Sekunden auf die Spitze und übergab als guter 12. seinem Teamkollegen Fabian Hertner. Die Überraschung war gross, als dieser an zweiter Stelle von seiner Strecke zurückkehrte und dem Schlussläufer Martin Hubmann übergab. In einem packenden Finish zwischen ihm, seinem Bruder Daniel Hubmann vom Team Schweiz 1 und dem norwegischen Schlussläufer siegten schliesslich die Norweger vor Schweiz 1 und Schweiz 2. Da pro Nation nur eine Medaille vergeben wird, gewann Frankreich die Bronzemedaille.
Die beiden Einsätze an den Europameis­terschaften haben gezeigt, dass Jonas Egger mit seinem Training auf dem richtigen Weg ist und sich von Jahr zu Jahr steigern kann. In dieser Saison warten noch weitere Wettkampfeinsätze im In- und Ausland auf ihn. zvg