Emmentaler Schaukäserei im Aufwind

  27.06.2018 Affoltern i.E., Wirtschaft, Vereine

An der 33. Generalversammlung der Emmentaler Schaukäserei AG war zu erfahren, dass die Planungsarbeiten für das Projekt «ESK 2020 – Schaufenster für den Emmentaler AOP» auf Hochtouren laufen. Dank der vor einem Jahr getroffenen Entscheide steht die Schaukäserei finanziell wieder gesund da.
Im April 2017 entschied die Sortenorganisation Emmentaler Switzerland, sich in der Emmentaler Schaukäse­rei (ESK) Affoltern i. E. langfristig zu engagieren und die ESK AG beschloss vor einem Jahr an ihrer Generalversammlung eine Rekapitalisierung. «Die grundlegenden Entscheide, die vor einem Jahr getroffen wurden, wirken sich positiv aus, und auf vielen Ebenen wird an einer erfolgreichen Zukunft der ESK gearbeitet», so Verwaltungsratspräsident Kurt Nüesch, der auf ein wegweisendes 2017 zurückblicken konnte, das aber auch viel Arbeit mit sich brachte.

Viele Neuerungen machen die Schaukäserei attraktiver
Die Planungsarbeiten zum Projekt «ESK 2020 – Schaufenster für den Emmentaler AOP» laufen auf Hochtouren. Zwar ist die Finanzierung laut Kurt Nüesch noch nicht ganz gesichert, doch sie sei auf gutem Weg, laufe doch im Moment die zweite Runde für die Aktienkapitalerhöhung. Bereits im Herbst 2018 soll ein neuer Besucherrundgang in Betrieb genommen werden. «Das wird nicht einfach ein Museum sein, in dem die Besuchenden Eisen und Beton zu sehen bekommen», verspricht Alfred Rufer, Vizedirektor der Sortenorganisation Emmentaler Switzerland, der den Projektverlauf vorstellte. In einem geführten Rundgang, der durch zehn verschiedene Zimmer führen wird, erzählen eine Kuh als Lieferantin, ein Käser als Produzent und eine Maus als Konsumentin die Geschichte der Käseproduktion. Und am Schluss gibt es natürlich noch eine im Eintrittspreis inbegriffene Degustation.
Die Teilprojekte «Erneuerung der Produktion», «Umbau Gastronomie und Detailgeschäft» sowie «Gestaltung Aussenbereich» sind laut Alfred Rufer derzeit voll in der Planung. Wenn alles rund läuft, soll das acht Millionen Franken kostende Projekt bis im Jahr 2020 abgeschlossen sein. Organisatorisch gibt es mit dem Einstieg der Emmentaler Switzerland zukünftig ebenfalls eine Änderung. Noch dieses Jahr soll eine neue Gesellschaft gegründet werden, die für den Betrieb verantwortlich ist. Neben der Sortenorganisation wird sich an dieser Betriebs AG ebenfalls die Herzroute AG beteiligen. Die Emmentaler Schaukäserei stellt die Liegenschaft mitsamt den Betriebseinrichtungen zur Verfügung. Die zukünftige Organisation sieht demnach eine ESK Immobilien AG und eine ESK Betriebs AG vor.

Gesteigerter Umsatz und finanziell wieder auf gutem Weg
«Auf der Ertragsseite sind wir auf gutem Weg, doch es werden noch weitere Anstrengungen nötig sein», stellte Geschäftsführer Frank Jantschik fest. Immerhin konnte der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 6,5 Prozent gesteigert werden. Positiv wirkte sich die Inbetriebnahme des Wintergartens aus, der im April 2017 als erster Meilenstein des Gesamtprojekts realisiert werden konnte. So erfuhr der Umsatz in der Gastronomie eine Zunahme von 6 Prozent. Zwar ist das Ziel, im Rechnungsabschluss eine schwarze Null zu haben, noch nicht erreicht, schloss doch die Rechnung 2017 bei einem Gesamtumsatz von erstmals etwas über sieben Millionen Franken mit einem Jahresverlust von 109 000 Franken ab. «Das Ziel einer schwarzen Null haben wir noch nicht erreicht, doch wir arbeiten hart daran, dass wir bald einmal so weit sind», so der initiative Geschäftsführer.
Als Dienstleistungsunternehmen mit 365 Öffnungstagen und einem hohen Qualitätsbewusstsein bleiben gemäss Frank Jantschik die Mitarbeiterkosten nach wie vor eine grosse Herausforderung. Hier gelte es, die richtige Balance zwischen guter Dienstleistung und Kostenoptimierung zu finden, ganz im Sinn von «Was heute gut ist, muss morgen noch besser werden».
Neu in den Verwaltungsrat der ESK AG wurde Stefan Gasser gewählt. Der Direktor von Emmental Switzerland folgt auf Heinz Wälti, ebenfalls von Emmental Switzerland, der aus dem Verwaltungsrat verabschiedet wurde. Die übrigen Verwaltungsratsmitglieder mit Präsident Kurt Nüesch wurden für ein weiteres Jahr in ihrem Amt bestätigt.

Ernst Marti


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