Entwicklung der Schule

  04.06.2018 Aktuell, Bildung / Schule, Gesellschaft, Jugend, Kaltacker

Gerda Lüthi, die Präsidentin der «Unabhängigen Wähler Heimiswil» freute sich, den Referenten Erwin Sommer, Vorsteher des Amtes für Kindergarten, Volksschule und Beratung der Erziehungsdirektion des Kantons Bern, und Schul- und Gemeindevertreter/innen im Schulhaus Heimiswil zum Thema «Entwicklung der Schule» begrüssen zu dürfen. Wie muss man sich die Entwicklung in Kindergarten und Volksschule denn vorstellen, deren Auswirkung auch grosse Anforderungen an eine Gemeinde wie Heimiswil stellen wird? Der Schwerpunkt des Vortrages von Erwin Sommer lag auf der Digitalisierung. Was bedeutet sie für die Schulen, für die Gemeinden und den Kanton? Die Nutzung der digitalen Informationstechnologie hat sich neben Lesen, Schreiben und Rechnen als Grundkompetenz etabliert. Auf das neue Schuljahr hin soll der Lehrplan 21 starten, dessen Ziele sehr anspruchsvoll und die zu erreichenden Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler im Bereich Medien und Informatik klar definiert sind. Zum ersten Mal in der Geschichte der Schweiz werden die 21 deutsch- und mehrsprachigen Kantone den gleichen Lehrplan haben. Laut Vereinbarung mit dem Kanton, sind die Gemeinden zuständig für die Ausstattung der Informations- und Kommunikationstechnik (ICT) und deren Finanzierung. Wichtig ist, dass diese erstmals ein pädagogisches Konzept erstellen. Themen wie Internetzugang, Infrastruktur, jedes Kind bringt sein eigenes Gerät mit oder nicht, sind alles wichtige Einzelheiten, die vorgängig geklärt werden müssen, bevor die Anschaffungen getätigt werden. Nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Lehrpersonen bedeuten die neuen Vorgaben des Lehrplans 21 grosse Herausforderungen. Es stehen  für sie laufend neue Online-Lehrmittel zur Unterstützung für ihre jeweiligen Fachbereiche zur Verfügung. Die Schulen und Lehrpersonen erhalten bis Ende 2022 genügend Zeit, für ihre Weiterbildung und die endgültige Einführung. Einige Schülerinnen und Schüler weisen bald eine hohe Kompetenz in der Nutzung von ICT (Information and Communication Technology)und Webdiensten auf. Sie sind oftmals in der Lage, als Mediencoaches die Lehrpersonen bei der Betreuung der Klasse zu entlasten.

Wie wird die Schule im Jahr 2030 in Heimiswil aussehen?
Mit grosser Wahrscheinlichkeit wird auch in einer Landgemeinde wie Heimiswil der Roboter Einzug gehalten haben. Er wird vermehrt dort eingesetzt werden, wo er ohne Probleme den Menschen ersetzen kann. Die heutigen Jugendlichen erlernen Berufe, die es in zehn bis zwanzig Jahren nicht mehr geben wird, dafür jedoch viele andere. Für diesen Umstand braucht es die Bereitschaft, immer wieder für Neues offen zu sein, lebenslang lernen zu wollen und flexibel zu sein. Deshalb sind Eltern und Schule für ein starkes Selbstvertrauen ihrer Kinder und Schüler/innen verantwortlich. Die Beziehung zwischen Schüler und Lehrperson sind von immenser Bedeutung. Menschen dort zu fördern, wo sie besser sind als Roboter, wird in der Verantwortung von Eltern und Lehrpersonen sein. Kreativität, kritisches Denken, emotionale Intelligenz, diskutieren in Gruppen, verhandeln und Kompromisse finden und die Betreuung von Menschen sind nur einige davon. Es ist ein sehr wichtiger Punkt, dass die Schule trotz jeglichem Fortschritt eine menschliche Schule bleibt – mit respektvollem Umgang, mit dem Austausch zwischen den Kindern, den Lehrpersonen und den Eltern.
Mit den Worten, die Schulleitungen, die Lehrpersonen und die Schule im Allgemeinen zu unterstützen, ihnen zu vertrauen und Wertschätzung zu zeigen für ihre Arbeit, schloss Erwin Sommer sein Referat. Für Fragen stand er gerne noch zur Verfügung und durfte anschliessend einen «Heimiswiler Korb» entgegennehmen.  


Rosmarie Stalder


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