Erfolgreiches Geschäftsjahr bei der Localnet AG

  27.06.2018 Aktuell, Foto, Wirtschaft, Burgdorf, Gesellschaft, Region

In seinem Eingangsstatement legte Verwaltungsratspräsident Dr. Urs Schweizer den Schwerpunkt auf Zielsetzungen und die Spannungsfelder zwischen der Localnet AG als Unternehmen und der Stadt Burgdorf als Aktionärin. In Personalfragen gehen Burgdorf und die Localnet AG eigene, das heisst unterschiedliche Wege. Der Auftrag der Stadt Burgdorf an die Localnet AG wurde in verschiedenen Dokumenten festgelegt und bedarf darum keiner Diskussion. Bei der zeitlichen Projektplanung ist die Localnet AG jedoch weitgehend frei. Im Geschäftsjahr 2017 wurden Investitionen in Fernwärme- und Kommunikationsnetze sowie die Erweiterung der Solarstadt AG und der Energiestadt Burgdorf favorisiert. Schweizer erwähnte die Überarbeitung der Strategie, die intern als Strategie 2019 – 2023 bezeichnet wird. Während den nächsten Monaten werden Verwaltungsrat und Geschäftsleitung intensiv daran arbeiten und diese spätestens im Herbst 2018 veröffentlichen. Wichtig sei, so meinte Schweizer, dass Stadt und Localnet AG gemeinsame Werte festlegen und zusammen dieselben Ziele anstreben. Die hohe Standortattraktivität der Stadt Burgdorf stehe für die Localnet AG auch zukünftig im Mittelpunkt. Darum hätte der Verwaltungsrat einen Entscheid gefasst, der bis zu diesem Abend geheim geblieben sei.

Die Localnet AG unterstützt das Projekt «Schloss Burgdorf» mit 500 000 Franken
Am Schluss der Generalversammlung meldete sich der sichtlich gerührte Geschäftsführer der Stiftung Schloss Burgdorf, Urs Weber, zu Wort. Er bedankte sich herzlich für diese wertvolle Unterstützung und versprach für den Frühsommer 2020 die Wiedereröffnung des Schlosses.
Der Geschäftsführer Urs Gnehm erläuterte den Jahresbericht. In den Bereichen Strom, Gas, Wasser und bei den Digitalanschlüssen entspreche 2017 einem durchschnittlichen Jahr. Im Bereich Quickline-Breitbandabschlüsse erzielte das Unternehmen einen Anstieg, eine besonders erfreuliche Tatsache, da in keinem anderen Geschäftsbereich der Konkurrenzdruck so hoch sei. Ein Teil des positiven Jahresabschlusses sei durch eine Absatzsteigerung erzielt worden, ein anderer durch Kosteneffizienz. Der Bruttogewinn von 3,5 Millionen beweise, dass die in den Vorjahren getätigten Investitionen nun ihre Früchte tragen.

Die Energiestrategie 2050 will den Gesamtenergieverbrauch senken
Dieses Ziel soll durch Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energien erreicht werden. Gnehm bedauerte, dass die Anpassungen durch eine Vielzahl von neuen Gesetzen und Verordnungen erschwert würden und auch die zeitliche Umsetzung unrealistisch sei. Burgdorf sei mit 100 Prozent erneuerbarem Strom und 10 Prozent Biogas – welches hauptsächlich für die Wärmeerzeugung eingesetzt wird – gut unterwegs. Seit Jahren setzt die Localnet AG auf Strom aus erneuerbaren Energiequellen und fördert die lokale Stromproduktion. Bereits heute können die Burgdorferinnen und Burgdorfer ein Stromprodukt wählen, das zu 50 Prozent aus lokalen Kleinwasserkraftwerken und 50 Prozent aus lokalen Solaranlagen besteht.
Nun hat auch der Grosse Rat des Kantons Bern ein neues Energiegesetz verabschiedet. Dagegen wurde das Referendum ergriffen, was Unsicherheit hinterlasse, auch in Wirtschaftskreisen, meinte Gnehm.
Die Localnet AG sei bereit, erneuerbare Energie zu fördern, doch das Echo der Kundschaft zeige, dass hier die höheren Produktionskosten teilweise noch ein Hindernis seien, beispielsweise bei den Wärmeverbunden. Ein Vergleich zwischen erneuerbarer Wärmeenergie und einer Ölheizung lasse manchen Hausbesitzer mit einem Blick auf seinen Geldbeutel leider zögern. Die Localnet AG sehe sich täglich mit Entscheidungen zwischen politischem Wunschdenken und der Realität konfrontiert. Die Angebote müssten deshalb nicht nur energie-, sondern auch kundenfreundlich sein.

Mitarbeitende und Lehrlinge kommen aus der Region
Die Localnet AG setzt auf regionale Stärke und wählt ihre Lieferanten so weit als möglich aus der eigenen Kundschaft aus. Gnehm bedankte sich nicht nur bei den Mitarbeitenden und dem Verwaltungsrat, sondern auch bei den Behörden und dem Gemeinde- und Stadtrat für die stetige Unterstützung.


Helen Käser


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