So viel Jubel gibts sonst nirgends

  04.06.2018 Aktuell, Foto, Wirtschaft, Burgdorf, Gesellschaft, Region

Eins vorweg: Die Traktanden der 20. Generalversammlung sind wie immer perfekt vorbereitet und passieren im Sinne des Verwaltungsrates einstimmig oder mit wenigen als «nötige Auflockerung» bezeichneten Gegenstimmen im Umfang von acht bis zwanzig Neinvoten: «Sonst hätten die oben auf der Tribüne ja gar nichts mehr zu zählen!», lautet die Begründung. «Von den insgesamt 5800 Aktionären (mit total 8000 Aktien) sind im Zelt 1916 anwesend», präzisiert Stefan Aebi nach der Versammlung. «Mit den Aktienvertretungen kamen wir auf rund 3800 Stimmen.»

Erfolg, wohin man sieht
Bevor Verwaltungsratspräsident Stefan Aebi zum offiziellen Teil der Versammlung kommt, dankt er der Burgdorfer Stadtverwaltung, dass «wir trotz anderslautendem Stadtratsbeschluss für unseren Anlass noch einmal Plas­tikbecher und -geschirr statt Mehrweggeschirr verwenden dürfen». Er gibt genaue Anweisungen, wie Ersteres mit den am Ende der Versammlung zu Altpapier mutierten Abstimmungsunterlagen zu entsorgen ist, und bittet um Beachtung, da «der Verwaltungsrat morgen früh auf der Schützenmatt zum ‹Fötzelen› antreten wird». Jedes Votum wird mit Gelächter, teilweisem Gegröle und Pfiffen kommentiert. Aebi erinnert nochmals daran, dass der Verwaltungsrat ehrenamtlich agiert, was ohrenbetäubenden Applaus zur Folge hat.
Aebi zählt alle im Lauf der Jahre kreierten Biere der Gasthausbrauerei auf, stellt die Jahr für Jahr erfolgreiche Brauereiequipe und die zahlreich gewonnenen Preise vor und bedankt sich für das von den Restaurants und den Kunden entgegengebrachte Vertrauen und die Sympathie, «die uns mit Durst und Treue unterstützen». Aus den drei Biersorten «Schiffmann», «Franz Schnyder» und «Ramserbier» wählen die Anwesenden mit ohrenbetäubendem Lärm das «Schiffmann»-Bier, das im Jubiläumsjahr erneut gebraut werden wird.

Viel Durst im Mai
«Das Burgdorfer Bier schwappt weiter auf der Erfolgswelle», meldet nach Aebi auch Geschäftsführer Thomas Gerber. Insgesamt wurden 792 000 Liter Bier verkauft. Der Jahresgewinn beträgt 477 000 Franken, der mehrheitlich der Gewinnreserve für künftige Investitionen wie Kapazitätsausbauten im Kornhaus und einer Erweiterung Richtung «Bier-Kultur und Bier-Emotionen» zugewiesen wird. Auch hier das Zelt füllender Jubel weit über hundert Dezibel.
«Das vergangene Jahr stand im Zeichen der Konsolidierung», so Gerber. «Das neue Jahr ist gut angelaufen, der Umsatz war von Januar bis April um gut drei Prozent höher als im Vorjahr. Im Mai haben wir 14 Prozent mehr Bier verkauft als im Vorjahr. Und jetzt kommt noch die Fussball-Weltmeisterschaft. Die Aussichten sind bestens.» Bei herrlichem Sommerwetter können die Aktionäre bis 21.30 Uhr bei Freibier verweilen.

Gerti Binz


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