Hauptübung der Feuerwehr auf dem Haenni-Areal
29.10.2018 Aktuell, Gesellschaft, Jegenstorf, VereineWie auf Bestellung endete letzten Samstag die lang anhaltende sonnige und trockene Wetterlage und bescherte den Frauen und Männern von der Feuerwehr Regio Jegenstorf an der diesjährigen Hauptübung einen nasskühlen Tag. Trotz des (fast ungewohnten) Regens sammelte sich eine beachtliche Schar von interessierten Zuschauern beim leer stehenden Haenni-Gebäude. Übungsleiter Philippe Aebi und sein Team hatten sich einige Knacknüsse für die Mannschaft ausgedacht.
Kurz nach dem Alarm traf der Einsatzleiter auf folgende Situation: In der untersten Etage des Industriegebäudes war ein Feuer ausgebrochen und drohte sich schnell auf den nächsten Stock auszubreiten. Die starke Rauchentwicklung verhinderte einen genauen Überblick der Brandgrösse. Zudem wurden eingeschlossene Menschen im Gebäude vermutet. Jetzt musste die Gruppe mit Atemschutzgeräten und Wärmebildkamera schnell handeln. Beim Absuchen der rauchgefüllten verwinkelten Räumlichkeiten galt der eigenen Sicherheit oberste Priorität. Zu zweit, mit Leine und Funkverbindung sowie die Wasserversorgung für den mitgezogenen Druckschlauch sind ein Muss für solch heikle Einsätze. Eine erste Person wurde dank der mitgeführten Wärmebildkamera geortet. Man hörte das gequälte Husten der eingeschlossenen Person. Aber die Zugangstüre liess sich nur mit Gewalt öffnen. Dank der vorgängigen Übungen an verschlossenen und blockierten Durchgängen konnten die Männer dieses Problem in kurzer Zeit lösen. Die Person wurde schnellstmöglich aus dem Rauch gebracht und zum Samariterposten geführt. Diese Szenen wurden dabei von einem Ausbildner kommentiert und konnten vom Publikum hautnah miterlebt werden.
Im Aussenbereich wurden unterdessen die Rettungsachse und die Positionen für die Geräte definiert. Ein Gebläse zur Durchlüftung der rauchgefüllten Räume wurde rasch in Betrieb genommen. Dank der mobilen Auszugsleiter war sogar das hohe Flachdach erreichbar. Nachdem alle Personen aus dem brennenden Gebäude gerettet waren, konnte mit der eigentlichen Löscharbeit begonnen werden.
Abseits der Gefahrenzone erhielten die verletzten Personen bei den Samariterinnen die entsprechenden Erstversorgungen. Eindrücklich, aber zum Glück nur eine erfolgreiche Übung.
Einmal mehr konnte man dankbar feststellen, dass viele Frauen und Männer freiwillig 365 Tage parat wären, Leib, Leben und Besitztümer der Bevölkerung zu retten
Henry Oehrli