«Sorgende Gemeinschaften» waren in Koppigen Thema

  29.10.2019 Aktuell, Foto, Gesellschaft, Region, Koppigen

Seniorinnen und Senioren der Gemeinden Alchenstorf, Ersigen, Heimiswil, Höchstetten, Koppigen, Rumendingen, Willadingen und Wynigen trafen sich zu einem informativen und geselligen Anlass im Wohn- und Pflegeheim in Koppigen.
Die genannten Gemeinden sind seit Jahren im Sozialbereich in der Kommission Sozialdienste Oesch-Emme miteinander verbunden. Im vergangenen Jahr haben sie ihr gemeinsames Altersleitbild überarbeitet. Die Kernanliegen «Selbstständigkeit und Selbsthilfe, Wahlfreiheit und Kontinuität, Solidarität, Bürgernähe und Vernetzung» blieben jedoch dieselben.

Über die «Sorgende Gemeinschaft»
Res Gygax, Leiter des Wohn- und Pflegeheims St. Niklaus und Mitglied der Kommission, erklärte den Begriff «Caring Community» und sprach  über das überarbeitete Leitbild, das den Gemeindeverwaltungen und den in der Altersarbeit tätigen Interessengruppen als Leitlinie für ihre Aktivitäten dient. Er erläuterte die demografische Entwicklung, die sich in eine schwierige Richtung verändere. Mit den Babyboomern, die nun nach und nach ins Pensionsalter kämen, gehöre schon bald ein Drittel der Bevölkerung zu den AHV-Beziehenden, ein Drittel sei noch nicht stimmberechtigt, und das mittlere Drittel trage die finanzielle Verantwortung. Diese Entwicklung sei nicht aufzuhalten, doch Lösungen seien gefragt.
«Caring Community» bedeutet nichts anderes als «Sorgende Gemeinschaft». Damit ist eine Gemeinschaft im Quartier, einer Gemeinde oder einem Dorf gemeint. Die Menschen, die dort zusammenleben, sollen füreinander sorgen und sich gegenseitig unterstützen. «Jeder gibt und nimmt etwas und gemeinsam sollte man Verantwortung für soziale Aufgaben übernehmen», erläuterte Gygax. Damit ergänzen sie institutionelle Angebote und fördern die Vernetzung. Diese Freiwilligenarbeit im sozialen Umfeld beschränkt sich nicht aufs Alter, sondern soll Menschen zugutekommen, die Hilfe und Unterstützung benötigen. Das bringt Kosteneinsparungen, fördert die Gemeinschaft und hinterlässt ein gutes Gefühl für alle Beteiligten.
Eine Zuhörerin sagte treffend: «Als mein Mann und ich pensioniert wurden, empfanden wir uns als junge Alte und setzten uns für die älteren Alten ein. Nun gehören wir zu den Älteren und freuen uns auf die neuen jungen Alten!»
Einen musikalischen Rahmen zum Referat gaben Elsbeth Baumberger am Klavier und Helena Käser-Heeb mit der Panflöte. Beim anschliessenden Zvieri genossen die Gäste das gemeinsame Gespräch.

Helen Käser

 


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