Ernten und geniessen

  26.08.2020 Aktuell, Foto, Bildung, Burgdorf

Jetzt wird es wieder ruhiger im Garten. Die Tage werden kürzer und alles wächst in einem gemächlicheren Tempo. Im Spätsommer und Herbst ist die Zeit zum Ernten. Aber nicht nur Früchte und Gemüse können geerntet werden. Es ist die Zeit, sich an allem, was bis jetzt gehegt und gepflegt wurde, zu freuen.

Im Gemüsegarten
Wenn das Laub der Kartoffeln vergilbt, ist es Zeit zu ernten. Stechen Sie mit einer Grabgabel vorsichtig neben den Kartoffelwalm in die Erde und versuchen Sie so, die Kartoffeln ans Tageslicht zu hebeln. Ernten Sie nur so viel, wie Sie gerade brauchen können. In der Erde halten sich Kartoffeln (jedenfalls vor dem Frost) am besten. Entfernen Sie auch kleinste Kartoffeln, aus ihnen würden sonst im nächsten Jahr wieder Kartoffelpflanzen wachsen. Das ist nicht sinnvoll, da Kartoffeln wie die meisten Gemüse im nächsten Jahr in einem anderen Beet wachsen sollten.

Im Blumengarten – Eine Pflanze, die Sie vielleicht lieber nicht im Garten wollen
Jetzt blüht die Kanadische Goldrute. Auf einem Quadratmeter kann sie bis zu 300 Stängel und 20 000 Samen bilden. Schon aus kleinsten Wurzelstücken wachsen neue Pflanzen. Manche werden sogar hundert Jahre alt. Diese Zahlen zeigen eindrücklich, dass es mit dieser Pflanze Probleme gibt. Sie verdrängt die heimische Flora, sogar in den Naturschutzgebieten. Die Kanadische Goldrute wird von den Bienen so heiss geliebt, dass sie die heimischen Pflanzen nicht mehr bestäuben. Was tun? Die Kanadische Goldrute ist in der Schweiz verboten. Sie darf weder verkauft noch sonst verbreitet werden. Falls Sie schon eine Pflanze im Garten haben, schneiden Sie die Blütenstände ab, bevor sich Samen bilden. Wenn Sie die Pflanze gänzlich loswerden wollen, schneiden Sie sie im Mai/Juni und Mitte August bodeneben ab. Kontrollieren Sie in den nächsten fünf Folgejahren, ob die Pflanze tatsächlich verschwunden ist. Das Schnittgut werfen Sie in den Grüngutcontainer (im professionellen Kompostwerk werden Temperaturen erreicht, die sowohl Samen wie auch Wurzeln zerstören) oder in den Müll. Auf den eigenen Kompost hingegen sollten Teile dieser Pflanze nie gelangen.

Safran aus dem eigenen Garten
Dieses Jahr habe ich mir einen lang ersehnten Traum erfüllt. Ich habe Safranzwiebeln in meinem Garten gepflanzt. August bis Mitte September ist die beste Pflanzzeit für diese im Herbst blühenden Zwiebelgewächse. Ich bin neugierig, ob das mit meinem Gartenboden und dem hiesigen Klima klappen wird. Den Safrankrokussen soll die sonnigste Stelle im Garten reserviert werden. Dort stehen bei mir die Tomaten und andere sonnenhungrige Pflanzen und Blumen. Im sonnigsten Teil des Rasens war aber noch Platz. Ich werde ihn bis Ende nächsten Mai nicht mähen. Bis dahin sollten sich die Krokusblätter wieder eingezogen haben und auf die nächste Blüte Anfang Oktober warten.

Auf dem Balkon
Vielleicht haben Ihre Balkontomaten eine braune Stelle unten an den Früchten gebildet. Keine Panik, das ist keine schlimme Krankheit. Die Pflanzen konnten nicht genügend Kalzium aufnehmen. Das passiert, wenn die Tomaten nicht gleichmässig feucht gehalten werden können. Bei Hitze und bei empfindlichen Sorten (v. a. Pelati) kommt das leider immer wieder vor. Jetzt gegen Herbst werden die nachreifenden Früchte wieder makellos sein.
Und nicht vergessen: Geniessen Sie Ihren Garten oder Ihren Balkon. Jetzt ist es am Abend noch warm genug, gemütlich im Garten die Dämmerung zu erleben. Viele Blumen leuchten im Abendlicht besonders intensiv.


Gabrielle Hochuli


Image Title

1/10


Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote