Hochwasserschutz des Luterbachs

  20.08.2020 Aktuell, Foto, Oberburg, Gesellschaft, Region

Ein 15-Millionen-Franken-Bauwerk steht kurz vor der Vollendung. Während einer Besichtigung vor Ort erklärte Martin Zurflüh, Gemeindeverwalter und Sekretär der Schwellenkorporation Oberburg, die Fortschritte am Grossprojekt.

Am 28. Mai 2018 wurde der Bau mit dem Spatenstich in Angriff genommen, ein Jahr später war bereits das Auslaufbauwerk fertiggestellt. Am 18. Dezember 2020 soll das Hochwasserschutzprojekt planmässig abgeschlossen sein.

Die Vorarbeiten an der engsten Stelle am Talausgang des Luterbachs nahmen viel Zeit in Anspruch. Das Gelände musste mit Erdverschiebungen und Felsabtragungen angepasst und die Strasse mehrmals verlegt werden, ein Haus dem Projekt weichen. Das Trafohäuschen kam an einen höheren Ort zu stehen. Seitenbäche erforderten Korrekturen und Landumlegungen von 90 Hektaren drängten sich auf. Die Schwellenkorporation übernahm die Flächen, welche bei Hochwasser kurzzeitig überschwemmt werden und somit an Wert verlieren.

Herzstück des Projekts bildet die Realisierung des Hochwasserrückhaltebeckens
Der Luterbach fliesst gemächlich durch das vor einem Jahr fertiggestellte Durchlassbauwerk. Das Bächlein lässt kaum erahnen, wie gewaltig und zerstörerisch es sich entwickeln kann.
Bei heftigem Regen führt der Luterbach 20 Kubik­meter Wasser pro Sekunde. Nach Fertigstellung des Projekts wird mittels einer Drosselblende die Abflussmenge des gestauten Wassers reguliert und lediglich 1,5 Kubikmeter pro Sekunde durchgelassen. Ein Grobrechen schützt den Einlauf vor Treibgut. Das Becken verfügt über ein maximales Rückhaltevolumen von 163 000 Kubikmetern.

Die heikelste Phase, der Bau des elfeinhalb Meter hohen Damms aus Erdmaterial, wird aktuell realisiert. Der Durchlass, das Ventil des Hochwasserschutzdamms, wird in den Dammkörper integriert. Die Schüttarbeiten am Damm laufen dank trockenem Wetter nach Plan. Verdichtungen des Materials und Messungen garantieren die nötige Stabilität. An der Dammrückseite verstärken Blocksteine den Wall. Insgesamt erfordert dieser Hochwasserschutzbau 6500 Lastwagenfahrten, die 70 000 Kubikmeter Schüttmaterial, 6000 Tonnen Blocksteine und 1400 Kubikmeter Beton ins Tal transportieren.

Im Endspurt
Die Dammfertigstellungsphase erfordert eine Sperrung der Lauterbach­strasse vom 19. September bis 11. Oktober 2020. Während dieser Sperrung (eine Umleitung wird signalisiert) wird die provisorische Strasse aufgehoben und die Lauterbachstrasse über den neuen Damm geführt. Sie überquert diesen in Fliessrichtung des Bachs von der linken auf die rechte Talseite.

Feiern nach gelungenem Abschluss
Nach Abschluss dieser Arbeiten wartet nur noch die Revitalisierung des Luterbachs auf die Vollendung. Dann darf gefeiert werden.

Helen Käser


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