Die SP erobert auf Kosten der UOP einen zweiten Sitz

  29.09.2020 Aktuell, Oberburg, Gesellschaft, Politik

Bei den Gemeinderatswahlen in Oberburg legten SP, JUSO und Gewerkschaften zu. Die Sozialdemokraten steigerten ihren Wähleranteil gegenüber 2016 um 6,51 Prozent auf 23,24 Prozent und eroberten via Restmandat und mit Proporzglück auf Kosten der UOP einen zweiten Sitz in der Exekutive. Damit sieht die parteipolitische Zusammensetzung des Oberburger Gemeinderats in der Legislaturperiode 2021– 2024 folgendermassen aus: SVP 3 Sitze, UOP 2 Sitze (-1) und SP 2 Sitze (+1). Die Stimmbeteiligung war aussergewöhnlich hoch und lag bei 55,66 Prozent (2016: 43,26 Prozent). Die wichtigen eidgenössischen Abstimmungsvorlagen übten also einen starken Mobilisierungseffekt aus.
Vroni Schwander, Präsidentin der SP Oberburg, zeigte sich nach Bekanntgabe der Wahlresultate äusserst zufrieden. «Mit dem Gewinn eines zweiten Sitzes haben wir unser Wahlziel erreicht. Das Ergebnis beweist, dass die Bevölkerung unsere Politik, die den Menschen konsequent in den Mittelpunkt stellt, honoriert.» Das gute Abschneiden führt sie insbesondere auf die starke Liste der SP, Juso und Gewerkschaften zurück: «Es ist uns gelungen, auch die junge Generation an die Urne zu bringen und neue Wählerinnen und Wähler anzusprechen.» Neben Marion Sägesser (bisher, 486 Stimmen) nimmt für die SP neu Barbara Stöckli (265 Stimmen) Einsitz in die Exekutive. Beide wollen sich für die Anliegen aller Oberburger/innen einsetzen, aktiv auf die Bürger/innen zugehen und eine nachhaltige und soziale Politik vertreten – u. a. in den Bereichen Frühförderung, Integration und Umwelt.
Bei Daniel Krebser, Vize-Präsident und Wahlkampfleiter der UOP Oberburg, überwog dagegen aufgrund des Sitzverlustes die Enttäuschung. «An diesem Wahlsonntag hatten wir als unabhängige Ortspartei, die gegen zwei Bundesratsparteien antritt, infolge der eidgenössischen Abstimmungen von vornherein einen schweren Stand. Dennoch erzielten unsere Kandidierenden ein achtbares Ergebnis. Letztlich war uns das Proporzglück allerdings nicht hold.» Rund 40 Stimmen gaben bei der Vergabe des Restmandats den Ausschlag zugunsten der SP. Die UOP erreichte einen Wähleranteil von 34,36 Prozent (2016: 39,12 Prozent). Die bisherigen Gemeinderäte Walter Bauen (704 Stimmen) und Franco Digirolamo (768 Stimmen) schafften die Wiederwahl problemlos. UOP-Gemeinderatspräsidentin Rita Sampogna verzichtete nach 12 Jahren in der Exekutive auf eine erneute Kandidatur. «Mit unseren zwei Sitzen werden wir uns auch in den nächsten vier Jahren für eine progressive und vorausschauende Gemeindepolitik einsetzen», versicherte Daniel Krebser.
Die SVP bleibt mit Abstand die wählerstärkste Partei. Sie erzielte einen Wähleranteil von 42,4 Prozent (2016: 44,16 Prozent) und konnte ihre drei Sitze im Gemeinderat problemlos verteidigen. Dementsprechend zufrieden äusserte sich Parteipräsident Hanspeter Lüthi: «Obwohl wir infolge der Coronakrise einen zurückhaltenden Wahlkampf mit angezogener Handbremse absolvieren mussten, erreichten wir unser primäres Wahlziel. Das Ergebnis stellt ein Vertrauensvotum für unsere drei kompetenten und erfahrenen Gemeinderäte dar, die in den letzten vier Jahren tadellose Arbeit leisteten. In der kommenden Legislaturperiode werden uns sicherlich die Verkehrsproblematik, die Schulraumplanung und die Finanzen besonders beschäftigen.» Beat Krähenbühl schaffte die Wiederwahl mit 822 Stimmen, Hubert Hofmann mit 790 Stimmen. Das absolute Topergebnis erzielte Werner Kobel mit 896 Stimmen. Dieser wird von der Partei schon längere Zeit als potenzieller Kandidat für das Gemeinderatspräsidium gehandelt und ist auch gewillt, die damit einhergehende Verantwortung zu übernehmen. Da weder die SP noch die UOP eine Kandidatin beziehungsweise einen Kandidaten stellen, wird Kobel aller Voraussicht nach die Nachfolge von Rita Sampogna antreten. Die Entscheidung fällt noch diese Woche.

Markus Hofer


Resultate Gemeinderatswahlen:
Liste 1, SP, Juso und Gewerkschaften. Gewählt sind: Marion Sägesser (bisher), 486 Stimmen; Barbara Stöckli, 265 Stimmen. Nicht gewählt sind: Leyla Güzel, 262 Stimmen; Peter Flükiger, 223 Stimmen; Cyril Sägesser, 204 Stimmen; Jameel Ahmad, 173 Stimmen.
Liste 2, UOP. Gewählt sind: Franco Digirolamo (bisher), 768 Stimmen; Walter Bauen (bisher), 704 Stimmen. Nicht gewählt sind: Esther Soltermann, 556 Stimmen; Christine Salzmann, 385 Stimmen. Liste 3, SVP. Gewählt sind: Werner Kobel (bisher), 896 Stimmen; Beat Krähenbühl (bisher), 822 Stimmen; Hubert Hofmann (bisher), 790 Stimmen. Nicht gewählt ist: Rebecca Moule, 442 Stimmen.


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