Aktiv in der Humanitären Hilfe und Entwicklung tätig

  21.10.2020 Aktuell, Wynigen, Kultur, Gesellschaft

Trotz seines Wohnortwechsels von Wynigen nach Zürich ist Christian Neuhaus, Architekt und technischer Berater der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), im Herzen doch ein Wyniger geblieben. Heidi Stalder Jost, die Leiterin der Schul- und Gemeindebibliothek Wynigen und ihr Team freuten sich, ihn als Referenten und mit ihm zahlreiche Gäste zum ersten Anlass der geplanten Vortragsreihe «Lüt vo hie» willkommen zu heissen.
Die DEZA gehört zum Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten und setzt die Aussenpolitik des Bundesrates in der humanitären Hilfe und Entwicklung um. Sie arbeitet auf verschiedenen Ebenen. Die Einsätze von Christian Neuhaus mit seinem Team gehören seiner Fachrichtung entsprechend vorwiegend zur Nothilfe und zum Wiederaufbau. In den vergangenen Jahren waren seine Einsatzorte Pakistan, Iran und Irak, Nepal, Haiiti, Jordanien und Indonesien.
Etwas detaillierter ging der Gastredner auf seinen eineinhalb Jahre dauernden Einsatz in Jordanien ein, wo es darum ging, eine grosse Anzahl Schulen zu sanieren. Schulanlagen, deren bauliche Zustände, vor allem jene der sanitären Anlagen, für uns kaum vorstellbar sind. Ankommen und sich ein Bild machen, planen, Formalitäten erledigen – dies braucht alles seine Zeit. Vorrangig waren die Dachisolationen, die Wasserversorgung, die Toiletten, ebenso hindernisfreie Zugänge für behinderte Kinder sowie Sicherheits­aspekte wie Elektrizität, Feuerlöscher und Fluchtwege sichern. Nachhaltige Sanierungen hatten Priorität und vorgängige Sensibilisierungskampagnen waren dringend notwendig, um dem Vandalismus vorbeugen zu können und damit die Dauerhaftigkeit der Arbeiten zu steigern.
Ein Jahr später, im Herbst 2018, reiste Christian Neuhaus für einen Kurzeinsatz nach Indonesien, wo die Tsu­nami-Erdbebenkatastrophe unzählige Todesopfer und Verletzte forderte und den überlebenden Menschen jegliche Lebensgrundlage raubte. Besonders schwer betroffen war die Region der Küstenstadt Palu. Mit der Unterstützung der dortigen Armee stellte Neuhaus mit seinem Team in kürzester Zeit Zeltcamps auf, um vor allem Familien mit Kindern, Kranken und alten Menschen ein Obdach geben zu können. Solche Einsätze mit der grossen Not der Menschen vor Augen fordern den Helfenden alles ab, was zu geben möglich ist.
Die bei der Veranstaltung eingelegte Kollekte kommt auf Wunsch des Referenten dem Verein «Gemeinsam Zukunft schaffen» zugute, der ein Waisenhaus in Kambodscha unterstützt. Mit dem Präsent «Sache vo hie» in den Händen verabschiedete sich Christian Neuhaus von Wynigen. Das Biblio­theksteam freut sich darauf, noch mehr Menschen von Wynigen oder Rumendingen zu finden, die gewillt sind, Interessantes aus ihrem Leben zu erzählen.

Rosmarie Stalder


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