Wertvoller Abfall – Gartengold

  26.11.2020 Aktuell, Foto, Kultur, Burgdorf, Region

Wie Sie einen Kompost anlegen
Einen Kompost anzulegen ist keine Hexerei. Wenn Sie zweimal jährlich etwas Zeit investieren, gewinnen Sie aus Ihren Küchen- und Gartenabfällen wertvollen Dünger für Ihren Garten. Mir gefällt der Gedanke, dass mit einem Kompost das meiste, das in einem Garten wächst, auch im Garten bleibt. Ein Kreislauf, der wunderbar funktioniert. Ein Kompost beschleunigt den natürlichen Vorgang in der Natur: Abgestorbenes Material wird wieder zu Kompost­erde, in der neue Pflanzen wachsen können. Indem das Material in einem Walm oder einem Silo aufgeschichtet wird, erleichtern Sie Kompostwürmern, Asseln und anderen kleinen Tieren zusammen mit Mikroorganismen die Arbeit.
Auf den Kompost dürfen alle Gartenabfälle, ausser folgende Ausnahmen: kranke Pflanzenteile, samentragende oder Wurzelunkräuter (z. B. Berufskraut, Rieschgras oder Geissfuss) und Stachliges. Aus der Küche können alle Rüstabfälle gesammelt werden. Eierschalen gehören zerdrückt in den Kompostkessel. Einige konventionelle Früchte sind stark behandelt, z. B. Bananen und Orangen. Diese Schalen sind im Abfall besser aufgehoben. Alles, was gekocht oder gebacken wurde, zieht Ratten magisch an. Deshalb kommt Verarbeitetes besser in den Müll.
Ein Kompost funktioniert am besten, wenn all die kleinen Helfer möglichst Vielfältiges zu futtern bekommen. Also ein Gemisch aus Rüstabfällen, Laub, Rasenschnitt, unerwünschten Pflanzen usw. Jetzt im Winter, wenn fast nur Rüstabfälle anfallen, kann der Kompost zu nass werden und faulen. Wenn Sie immer wieder eine Lage Laub dazwischen mischen, ist das Problem gelöst. Im Sommer, bei grosser Trockenheit, kann es dagegen nötig werden, den Kompost zu wässern.
Wenn Sie neu einen Kompost anlegen, dann fragen Sie einen lieben Gartennachbarn oder eine liebe Gartennachbarin, ob sie einen Eimer Kompost haben könnten. Mit diesem Kompost und vor allem den darin wohnenden Tieren, Pilzen und Bakterien geben Sie Ihrem Kompost eine Starthilfe. Das heisst, Sie mischen ihn unter Ihr zu kompostierendes Grünzeug. Die kleinen Helferlein werden sich eifrig vermehren.
Bis der Kompost gereift ist, dauert es circa ein Jahr. Dabei wird der Kompost einmal umgeschaufelt, sodass das, was zuunterst war, am Schluss zuoberst auf dem neuen Haufen oder einem zweiten Silo liegt. Ich schaufle meinen Kompost zweimal jährlich um: im März und im August. Der Kompost, den ich im März umschaufle, ist im August fertig für den Einsatz.

Im Hausgarten
Schneiden Sie so wenig wie möglich zurück. Was im Sommer die Farbe ist, ist im Winter die Struktur. Auch abgestorbene Blumen und Stauden können im Winter mit Tau oder Raureif Ihren Garten verzaubern. Rosen können problemlos auch erst im Frühling zurückgeschnitten werden. Vielleicht haben Sie Glück und Sie ziehen in Ihrem Garten Rosen, die Hagebutten bilden. Die knallroten und orangen Früchte bringen die im Winter ersehnte Farbe in den Garten, bis die Vögel die gesunden Leckerbissen entdecken. Falls Sie Ihre Rosen nicht gespritzt haben, können auch Sie von den Vitamin-C-reichen Hagebutten profitieren. Die Früchte aller Rosensorten lassen sich essen, sei es als Konfitüre (sehr aufwendig), frisch oder getrocknet im Tee.
Leeren Sie Ihre Wassertonnen und schliessen Sie den Aussenwasserhahn vor dem ersten Frost und vermeiden so Wasserschäden.

Efeu
Wenn Ihnen Ihr Garten im Winter zu trist erscheint: pflanzen Sie Efeu. Mit kaum einer anderen Pflanze (ausgenommen vielleicht Brennnessel) erreichen Sie so viel für die Artenvielfalt. Viele Insekten finden hier ein Versteck, Vögel nisten darin, Bienen finden Nektar im Spätherbst, wenn sonst kaum noch etwas blüht, und Vögel schätzen die schwarzen Beeren als Gratiswinterfutter. Efeu eignet sich als Bodendecker im Schatten oder an intakten Mauern zur Begrünung. Auch auf einem schattigen Balkon gedeiht er prächtig. Wenn Sie gerne auf Kirschlorbeerhecken verzichten möchten, gibt es vorgefertigte Efeuwände, die genauso gut vor Blicken schützen, aber vieles für unsere Tierwelt leisten.

Gabrielle Hochuli


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