«Musik machen tut einfach gut»

  23.12.2020 Aktuell, Foto, Kultur, Burgdorf, Jugend, Region, Vereine

Die Musikschule Region Burgdorf, welche im über 180 Jahre alten Bau an der Bernstrasse 2 beheimatet ist, erklingt nach wie vor voller Musik. Leider dringt diese, aufgrund der Absagen diverser Konzerte, aber kaum nach draussen ... Doch die Musikschule mit ihren rund 1200 Musikerinnen und Musikern aller Altersklassen hat sich einiges überlegt, wie man auch in Zeiten von «Social Distancing» und abgesagten Konzerten die Freude an der Musik teilen kann.

Die Schulleitung
«Wir merken, dass Musizieren nach wie vor ein Bedürfnis ist», freut sich Hauptschulleiter Christoph Schnyder. «Musik zu machen tut einfach gut.» Dies zu bestätigen scheint auch, dass im aktuellen Semes­ter sogar eine Zunahme der Schnupperabos zu verzeichnen war. Eine gute Nachricht ist ebenfalls, dass den Musizierenden mittlerweile wieder fast das gesamte Musikschulangebot zur Verfügung steht. Nur auf das Gruppensingen muss weiterhin verzichtet werden. Auch um die Musik nach aussen zu tragen, ist man notgedrungen auf ganz neue Kanäle ausgewichen. So wurden dieses Jahr mehrere Livestreams über die Youtube-Seite der Musikschule Region Burgdorf (auch verlinkt auf www.musikschuleburgdorf.ch) durchgeführt. Seit Mai 2020 sind bisher rund 750 Minuten an Livemusik zusammengekommen. Dies erlaubte auch einem ganz neuen Publikum einen Zugriff auf das musikalische Treiben: «Verwandte aus dem Ausland haben sich sehr gefreut und waren froh, dass auch sie zuhören konnten. Ich kann mir solche Streams auch in Zukunft gut als Ergänzung für Konzerte vorstellen.»

Die Lehrpersonen
Co-Schulleiter und Klarinettenlehrer Res Ramseier spricht davon, dass die vergangenen Monate eine berufliche und persönliche Neuorientierung gefordert hätten. Für Lehrpersonen galt es, «sich in dem uns plötzlich umgebenden digitalen Dschungel zurechtzufinden», so Res Ramseier. Auch in diesem Punkt lobt Christoph Schnyder das grosse Engagement, das die Lehrpersonen der MRB in diesem Jahr gezeigt haben.
Eine besonders spannende Idee hatte Violin- und Violalehrerin Esther Ammann: Schülerinnen und Schüler konnten individuelle Weihnachtskarten versenden, auf welchen jeweils ein spezieller QR-Code zu finden war. Mit diesem können die Empfänger der Karten über den Server der Musikschule auf ein Video des betreffenden Kindes zugreifen – ein ganz persönlicher Weihnachtsgruss für die Liebsten.

Die Schüler/innen und Familien
Ohne Schülerinnen und Schüler könnte es auch keine Musikschule geben. Wie geht es also diesem wohl «wichtigsten» Element der Schule? Die Zwillinge Lilianne und Florence Mühlethaler besuchen seit eineinhalb Jahren die MRB. «Corona hat das Konzerterleben komplett verändert», ist sich die 9-jährige Lilianne sicher. «Nichts kann ein Live-Ensembleerlebnis ersetzen. Dennoch hat der Onlinemusikunterricht in der Corona-Zeit erstaunlich gut funktioniert.» Die Eltern Yvonne und Felix Mühlethaler haben besonders geschätzt, dass auch während dem Lockdown in den Frühlingsferien unterrichtet wurde, wodurch «eine gewisse Struktur in den Tagesablauf der Zwillinge gekommen ist».

David Kocher

 


Image Title

1/10


Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote