Erfolgreiche Präzisionsarbeit

  10.02.2021 Aktuell, Foto, Burgdorf

Pünktlich um 9.00 Uhr fährt der Riesencamion mit dem neuen Brückenteil im Buchmattquartier vor, wo bereits die für den Brückenbau zuständigen Fachleute warten. Daniel Buschor, verantwortlicher Ingenieur, und Sven Müller von der Baudirektion legen bei den nun folgenden Arbeiten zusammen mit weiteren Fachleuten selber Hand an, um das von einem grossen Kran angehobene Brückenteil sorgfältig und passgenau auf die vorbereiteten Widerlager beidseits des Lyssachteilbaches zu platzieren. Nur wenige Handgriffe, dann kann die rund 15,2 Tonnen schwere Brückenplatte auf die Widerlager gesenkt werden. Die Männer eilen über die Brücke von einem Ende zum anderen, korrigieren hier und da ein wenig und dann passt es. Bei dieser Brücke hat nach übereinstimmender Meinung aller Beteiligten «alles perfekt gepasst».
Daniel Buschor ist von der Burgdorfer Baudirektion mit dem Ersatz der alten Holzbrücke (nur für Fussgänger und Velofahrer) mit unten liegenden Stahlträgern beauftragt worden. Solche Brücken müssen periodisch gewartet und immer wieder ausgebessert werden. Für die Verantwortlichen hat sich bei genauer Prüfung der Sachlage eine Betonbrücke – mit voraussichtlich 80 Jahren Lebensdauer – als beste Lösung empfohlen. Manchmal lösen sich einzelne Holzbretter aus Holzbrücken, was zu Unfällen mit Haftungsfolgen führen kann. Daneben kann die Betonbrücke im Winter mit dem Schneepflug geräumt werden. Laut Buschor ist für die neue Brücke eine vorfabrizierte Brückenplatte, welche in der Fabrikationshalle mit dem sogenannten Spannbettverfahren vorgespannt worden ist, gewählt worden. «Dabei werden zuerst die Spannkabel, welche in der Brückenschalung liegen, angespannt und anschliessend wird die Brückenplatte betoniert. Nach dem Erhärten des Betons werden die Spannkabel abgeschnitten und ziehen die Brückenplatte zusammen. Die so erzielte Überdrückung des Betons führt dazu, dass sich keine Risse im Beton bilden können.» Er habe verlangt, die Brückenplatte mindestens eine Woche lang liegen zu lassen, bevor die Spannkabel gekappt werden können. Normalerweise werde diese Ruhepause bei Grossproduktionen auf 18 Stunden festgelegt. «Bei diesem Brückenteil hat die Ruhephase über die Weihnachtstage bedeutend länger gedauert, weshalb sich der Beton wesentlich weniger nach oben verformt hat.» Jetzt beträgt die nach oben erfolgte Bombierung circa 2,5 cm, 4 cm wären noch tolerierbar. Heute Dienstag wird noch das Brückengeländer montiert, dann ist die Brücke betriebsbereit.

Gerti Binz


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