Frisches Grün und Farben auf dem Balkon und im Garten

  24.03.2021 Aktuell, Foto, Burgdorf, Gesellschaft, Region

Aufräumen im Garten
Insekten überwintern als Larve, als Ei oder auch als erwachsenes Tier. Alle brauchen einen Unterschlupf. Deshalb ist es kein Problem, wenn Sie nicht dazu gekommen sind, im Garten aufzuräumen, und noch abgestorbene Pflanzen im Garten stehen. Der wunderhübsche Bläuling, eine kleine Schmetterlingsart, legt seine Eier an die Stängel von abgestorbenem Gras. Wenn Sie also irgendwo ein Büschel Gras stehen haben, geben Sie diesen Sonnentänzern eine Chance im neuen Jahr. Einige Pflanzen haben hohle oder markhaltige Stängel, darin überwintern verschiedene Insekten. Und nicht zuletzt ahmen Sie die Natur nach, wenn Abgestorbenes mindestens bis Ende Frühjahr stehen bleibt. Auch im Wald räumt niemand auf. Viele Mikroorganismen finden so Nahrung und schaffen ein gesundes Gleichgewicht zum Wohle der Pflanzen in Ihrem Garten.

Vom richtigen Saatgut
Gemüse und Blumen zu züchten ist eine hohe Kunst. Die Ansprüche im Hausgarten unterscheiden sich beträchtlich vom gewerbsmässigen Anbau. Dort ist es wichtig, dass alle Salatköpfe zur gleichen Zeit und in uniformer Grösse wachsen. Im Gemüsegarten zu Hause ist man froh, wenn das Gemüse gestaffelt reift. Der kleine Salatkopf ist gerade richtig für zwei und den ganz grossen spart man für den Besuch.
Heute weiss man, dass Pflanzen sich an einen Ort anpassen und diese Informationen an die nächste Generation weitergeben. Obwohl Löwenzahn fast überall auf der Welt wächst, werden Samen einer Pflanze aus unserer Gegend bei uns besser wachsen.
Deshalb lohnt es sich, Saatgut ein­zukaufen, das hierzulande oder zumindest in der Nähe produziert wurde.
Biologisches Saatgut, das über Jahre biologisch vermehrt wurde, lässt Pflanzen wachsen, die es gewohnt sind, mit den natürlichen Gegebenheiten und ohne Kunstdünger fertigzuwerden.

Geranien und andere Blüten für den Balkon
Die Sehnsucht nach Farben und Blumen ist nach dem farblosen Winter gross. Primeln, Gartenbürsteli und Stiefmütterchen warten darauf, von der Gärtnerei im Warmen vorgezogen, auf unseren Balkon oder den Fenstersims umzuziehen. Es gibt aber auch wilde Blumen, die Ihren Balkon oder Ihren Hauseingang verschönern. Die wilde verwandte der Primel ist die Schlüsselblume. Auch gewöhnliche Margritli wachsen im Topf. Vergissmeinnicht leuchten wie auch das Lungenkraut in kräftigen Blau- und Violetttönen. Ein besonders wuschliges Pflänzchen ist die Küchenschelle. Ein spezieller Hingucker ist die Schachbrettblume. All diese «Wilden» dürfen Sie nach der Blüte im Garten ansiedeln.
Geranien, die häufigsten Balkonpflanzen, dürfen noch lange nicht nach draussen. Bei den meisten Pflanzen, die wir im Keller, in der Garage oder im kühlen Treppenhaus überwintern, zeigt sich jetzt, wie wichtig Sonne und Wärme ist. Meine Geranien haben lange, kränklich dünne Triebe bekommen. Wenn auch Ihre Geranien so aussehen, schneiden Sie sie zurück, topfen Sie sie neu mit der auf der Verpackung angegebenen Menge Dünger und falls möglich zügeln Sie die Pflanzen an einen wärmeren und helleren Ort. Falls sich Schädlinge breitgemacht haben, ist das kein Grund zur Panik. Sobald die Pflanzen von genügend Licht und Wärme profitieren und wieder draussen ihren Platz bekommen, sind sie stark genug, sich selber gegen die Plage zu wehren.

Die erste Ernte im Gemüsegarten
Vielleicht haben Sie Glück und einiges hat den Winter überlebt. Spinat und Krautstiele können Sie noch einmal beernten bevor sie aufschiessen. Den Federkohl können Sie weiterwachsen lassen und immer die untersten Blätter ernten. Erst nach der Blüte (Bienen lieben die gelben Nektarspender) stellt der Kohl sein Wachstum ein. Auch wenn Sie nichts speziell gepflanzt haben, können Sie jetzt schon das erste zarte Grün ernten, vorausgesetzt, Sie haben nicht zu gründlich aufgeräumt. Mit frischen, jungen und etwas bitteren Löwenzahnblättern lässt sich Ihr Salat mit frischen Nährstoffen aufpeppen. Margritli sorgen dafür, dass es auf dem Teller nach Frühling aussieht. Junge Brennnessel­blätter taugen vortrefflich als Spinat oder Süppchen. Und dass aus Bärlauch ein wunderbares Pesto wird, ist schon lange kein Geheimtipp mehr. Sammeln Sie diese Pflanzen nur im eigenen Garten. Denn Sie wissen, dass Sie kein Gift gespritzt haben. Sammeln Sie nur Pflanzen, von denen Sie sicher sind, dass sie essbar sind.
Frisches Grün und frohe Farben sind die beste Kur gegen Frühjahrsmüdigkeit!

Gabrielle Hochuli


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