So verbreitet man Freude

  25.03.2021 Aktuell, Foto, Kultur, Burgdorf, Gesellschaft, Region

«Man soll so viel Positives in die Welt bringen, wie man kann», ist sich Felicia Tica sicher. Einen positiven Beitrag für die Gesellschaft zu leisten ist für die 54-Jährige etwas vom Wichtigsten, das man machen kann. Dieses Motto lebt sie auch deutlich vor. Schon in ihrem Heimatland Rumänien half sie neben ihrer Arbeit als Lehrerin und Textverlegerin in ihrer Freizeit in der Kinderkrippe, der Sonntagsschule und in Kinderheimen aus. «Ich wusste, dass ich ein schönes Leben hatte und habe mich gefragt, wie ich auch anderen helfen kann», erzählt Felicia Tica.
Später entdeckte sie das Bildermalen mit Acrylfarben als Hobby. Ihre soziale Ader hat sie aber keineswegs verloren. Heute setzt sie sich ehrenamtlich in der Aktivierungstherapie im Altersheim Senevita ein und auch ihre Bilder sorgen bei Fremden und Freunden für viel Freude.

Wie in der Kindheit
Vor einigen Jahren musste sich Felicia Tica nach einem Unfall ein ruhigeres Hobby suchen. Da erinnerte sie sich an ihre Kindheit und wie schön es damals war, zusammen mit ihren Geschwistern zu malen. Nur eine Frage stellte sich noch: «Wie komme ich zurück zum Malen?» Da hatte ihr Mann Florian die perfekte Überraschung. «Wir machten einen Ausflug zu einem Mohnfeld zwischen Kirch­berg und Burgdorf. Es war so ein schöner Anblick», schwärmt Felicia Tica. Mit dieser Inspiration fertigte sie eines ihrer ersten Bilder von einem blühenden Mohnfeld an.
Kurz darauf stiess sie über das Internet auf einen Malwettbewerb, bei welchem sie auf dem ersten Platz landete. Zwar gewann sie keinen Preis, dafür aber umso mehr Motivation. «Das hat mir richtig Mut gemacht, weiterzumachen», so Felicia Tica. Auch schätzt sie den regen Austausch mit anderen Künstlern über das Internet. «Für mich ist das nur ein Hobby. Ich bin zufrieden und dankbar, dass ich es ausführen kann. Dazu brauche ich keine Bestätigung der Gesellschaft für meine Werke, ich weiss wer ich bin und was ich kann», erklärt Felicia Tica selbstbewusst.
Trotzdem haben es zahlreiche ihrer Bilder in Ausstellungen geschafft. Diese konnten in verschiedenen Dauerausstellungen in Firmen wie etwa im orthopunkt in Solothurn sowie an einer Ausstellung in der Kulturmühle Lützelflüh betrachtet werden. Auch im Schloss Burgdorf – im Bereich der «Mein Ding»-Ausstellung – hängt eine Bild von Felicia Tica. «Ich male aber nicht fürs Geld, viele Bilder verschenke ich auch», so die Künstlerin.

Freude bereiten
Felicia Tica erzählt, wie sie mit ihren Bildern auch gerne Fremden eine schöne Überraschung bereitet. «Einmal habe ich auf dem Weg ins Schwimmbad ein Portemonnaie gefunden. Als ich herausgefunden habe, dass es einem alten Ehepaar gehört, welches durch ein Krebsleiden gerade durch eine schwere Zeit geht, habe ich ihnen ein Bild von mir geschenkt. So haben sie auch an diese sonst dunkle Zeit eine schöne Erinnerung.» Auch den Garten einer älteren Nachbarin hat Tica gemalt und ihr das Bild als Postkarte zugesendet. Daraus sei eine tolle Freundschaft entstanden, wie Felicia Tica erfreut berichtet. So scheint die Künstlerin mit ihrem Hobby genau das zu erreichen, was sie sich am meisten erhofft: «Meine Bilder sollen Freude bringen.» Tica malt meis­tens auf Leinwände, welche sie selbst bearbeitet, oder direkt auf Holz. Pro Tag verbringt sie rund ein bis zwei Stunden mit Malen – je nach Grösse des Bildes kann so ein Gemälde schon bis zu einem Monat in Anspruch nehmen. So ist das ruhige Hobby genau das Richtige für die 54-Jährige: «Beim Malen kann ich richtig entspannen.»

David Kocher

Weitere Bilder der Burgdorfer Künstlerin unter felicia-tica.artistwebsites.com.


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