COVID-19 Testreihen an den Volksschulen

  27.05.2021 Aktuell, Burgdorf, Bildung / Schule, Gesellschaft

Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass das Coronavirus auch vor Schulen nicht haltmacht. So mussten wegen Corona-Ausbrüchen bereits ganze Klassen zeitweilig auf Fernunterricht umstellen und Schüler/innen, Lehrpersonen und Familien sich in Quarantäne begeben. Unterdessen ist allgemein bekannt, dass Menschen auch ohne erkennbare Symptome Virusträger sein können. Mit regelmäs­sigen Tests werden Ansteckungsketten frühzeitig unterbrochen und somit die Ausbreitung des Coronavirus verlangsamt. Die Testreihen in den Schulen starteten nach den Frühlingsferien und werden auf freiwilliger Basis wöchentlich durchgeführt, in der Region Burgdorf stets am Mittwochvormittag vor der grossen Pause.

Vom Gemeinderatsentscheid zum ersten Testmorgen
Die Bildungs- und Kulturdirektion (BKD) und die Gesundheits-, Integrations- und Sozialdirektion (GSI) haben entschieden, Schüler/innen und Lehrpersonen flächendeckend zu testen. Nachdem sich der Gemeinderat der Stadt Burgdorf fürs Mitmachen an diesen Testreihen entschieden hatte, wurden Schulleitungen und Lehrpersonen der fünf Primar- und zwei Oberstufenschulhäuser informiert. Die Eltern der 1. bis 9. Klasse (1380 Kinder) bekamen detaillierte Informationen und unterzeichneten – wenn sie damit einver­standen waren – eine Einverständnis­erklärung. Unterdessen gingen die Materialbestellungen an den Kanton, welcher danach die einzelnen Schulhäuser belieferte.

Kostenlose Testreihe mit Speichelproben
Getestet wird mit einer unkomplizierten und schmerzlosen Speichelprobe. Dieses Testverfahren weist eine hohe Präzision auf. Nach einer Mundspülung mit Kochsalzlösung spucken die Testpersonen in ein Röhrchen. Die Röhrchen von bis zu zehn Personen werden in einen Beutel gelegt und mit einem Barcode versehen. Zusammen mit denen von allen anderen Klassen kommen sie in einen gelben Sammelsack. Eine Assistentin der Bildungsdirektion holt diese Säcke in allen Schulhäusern ab. Am Mittag bringt ein Kurierdienst des Kantons das Testmaterial in ein Labor in Münsingen. Dort werden die Speichelproben einer Gruppe (Pool) zusammengeschüttet und ein Test wird durchgeführt. Die Laborangestellten arbeiten auf Hochtouren, damit die Resultate noch in der Nacht an die Schulleitungen gemeldet werden können.

Fällt der Test einer Poolprobe (das heisst einer Testgruppe) positiv aus, informiert die Schulleitung ab 6 Uhr morgens das mobile Zivilschutzteam, welches im Verlaufe des Vormittags bei allen Personen aus dem positiv getesteten Pool erneut einen Spucktest durchführt. Natürlich werden auch die Eltern via App oder Mail so rasch als möglich über die Ergebnisse informiert. Alle Personen des positiven Pools gehen in die provisorische Quarantäne. Bei einem positiven Resultat in einer Klasse findet für diese an ein bis zwei Tagen Fernunterricht statt. Negativ Getestete nehmen danach wieder am Präsenzunterricht teil. Schüler/innen, die sich nicht an den Tests beteiligen, können bei mehreren positiv getesteten Mitschülern/-innen ebenfalls in Quarantäne gesetzt werden. Darüber entscheidet jedoch der kantonsärztliche Dienst.

Diese Testreihen werden voraussichtlich bis zu den Sommerferien wöchentlich durchgeführt. Die ersten Resultate waren alle negativ. Das tönt positiv – ein guter Start!

Helen Käser


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