Die Eisheiligen sind vorbei, jetzt gehts los!

  19.05.2021 Aktuell, Foto, Kultur, Burgdorf, Region

Die Tomatenpflanzzeit ist da. Auch Peperoni, Aubergine, Kürbis, Zucchini und Gurke dürfen jetzt nach draussen. Wenn auch Sie zu den Sommergemüse liebenden Menschen gehören und noch nie etwas gepflanzt haben: Wagen Sie es dieses Jahr. Es geht nichts über eine sonnengereifte Tomate aus eigenem Anbau. Was Sie wissen müssen: Nur mit sehr viel Sonne werden Sie Erfolg haben. Aber den Tomaten & Co. ist es egal, ob sie im Beet oder auf dem Balkon wachsen.
Tomate, Aubergine und Peperoni brauchen ein etwa eimergrosses Pflanzgefäss, Gurke, Zucchini und Kürbis grössere Kübel. Vergessen Sie den Dünger nicht, diese Pflanzen sind Starkzehrer und brauchen eine ordentliche Portion «Futter», damit Sie reichlich ernten können.
Die Sortenauswahl ist riesig. Für den Heimanbau empfehle ich robuste Sorten: bei Tomaten Matina, Hellfrucht oder die Sibirische. Auch fast alle Cherrytomaten sind härter im Nehmen. Die beliebten grossen Tomatensorten wie Berner Rose oder Ochsenherz sind deutlich empfindlicher, ebenso die langen «Pelati»-Tomaten.
Bei den Peperoni haben sich bei mir die ungarischen und Frigitello bewährt. Bei den Freilandauberginen hatte ich gute Erträge mit Pink Lady, wenn auch mit kleinen Früchten. Nostrano-Gurken, die mit den weissen Ribeli, sind robuster als die glattschaligen Sorten.
Mit den erwähnten robusten Sorten können Sie sogar bei Tomaten & Co. den Freilandanbau wagen. Wichtig ist bei all diesen Gemüsen, dass Sie nach einem Regenguss wieder schnell trocknen können. Die Pflanzen bleiben länger gesund, wenn sie viel Platz haben und der Wind an alle Blätter kommt. Ein sonniger, aber windiger Balkon kann deutlich besser sein als ein feuchtwarmes Gewächshaus.
Dass die Wildsorten dieser Gemüse robuster sind als die gezüchteten, machen sich clevere Gärtnereien zunutze: Sie gebrauchen Wildsorten und veredeln sie mit einer Gartensorte. Eigentlich funktioniert das ähnlich wie das altbewährte «Zweien» von Obstbäumen. Die Robustheit überträgt sich auf die veredelte Pflanze. Solche Setzlinge sind zwar teurer, aber bringen einen grösseren Ertrag auf einer gesünderen Pflanze.

Hilfe für Vögel und Insekten
Vielleicht wachsen schon viele insektenfreundliche Blumen und Kräuter auf Ihrem Balkon? Dann können Sie mit einer Trinkstelle für Vögel und Insekten noch zusätzlich zum Wohl Ihrer geflügelten Freunde beitragen. Die Trinkschale wird häufiger benutzt, wenn ihr Rand sanft abfällt. Sie können auch einen Stein oder ein Stück Holz hineinlegen. Das erleichtert vor allem den Insekten das Trinken. Wenn Sie das Wasser häufig wechseln, laufen Sie nicht Gefahr, dass Sie ungewollt Stechmücken züchten. Steht die Wasserstelle im Garten, können auch Igel und andere Tiere trinken.
An manchen Orten wuselt es derzeit nur so von roten Feuerwanzen. Diese kleinen Tiere sind ideale Be-
obachtungsobjekte, zumal sie für den Garten harmlos sind. In grösseren Gruppen lassen sich Jung- und Alttiere gleichzeitig beobachten und auch «Tandems» kommen vor. Die roten Wanzen ernähren sich vor allem vom Pflanzensaft der Malvengewächse (zu denen auch die Linde gehört), ohne diese zu schädigen. Wenn sie aber derart überhandnehmen, dass Sie sich vor ihnen gruseln, dann können die roten Wusler mit «Schüfeli und Bäseli» aufgeschaufelt und an einen anderen Ort verfrachtet werden. Die meisten besitzen nur verkümmerte Flügel und kommen deshalb nicht so schnell zurück.

Rhabarberzeit
Rhabarber können Sie jetzt ernten. Drehen Sie dazu den Stängel an der Basis ab. So entsteht kein Schnitt, in den Bakterien eindringen könnten. Blumenknospen können Sie entfernen, damit mehr Kraft in die Stengelproduktion geleitet wird. Mit den grossen Blättern lässt es sich genial mulchen und/oder auf Schneckenjagd gehen. Legen Sie die Blätter nach dem Rüsten auf nackte Gartenbeete (zum Beispiel zwischen Tomatenpflanzen oder Kartoffeln). Der Boden wird weniger austrocknen und es wird weniger Unkraut wachsen. Falls Sie die Blätter bei Schneckenleckerbissen wie jungem Salat gebrauchen, kontrollieren Sie regelmässig, ob die Blätter nicht als gemütlicher Schneckenunterschlupf gebraucht werden.
Wenn die langjährigen Wetterbe­obachtungen stimmen und es warm bleibt, steht einer reichen Ernte nichts mehr im Wege.

Gabrielle Hochuli


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