Es wächst und wächst und wächst – Ihnen vielleicht über den Kopf?

  22.07.2021 Aktuell, Foto, Kultur, Burgdorf, Region

Eigentlich sollten Sie jetzt ... entspannen und Ihren Garten oder Ihren Balkon geniessen!
Gönnen Sie sich das Geniessen, es ist Ferienzeit. Das Wichtigste überhaupt am Gärtnern ist das Beobachten. Vielleicht machen Sie einen Gartenspaziergang und entdecken, welche Pflanzen neu den Weg in Ihren Garten gefunden haben. Schauen Sie den Ameisen zu und versuchen Sie herauszufinden, wo sie zu Hause sind. Was wächst trotz eher kaltem, nassem Wetter prächtig? Nachtkerzen sind eigentlich nicht empfehlenswert für den Hausgarten, weil sie sich stark vermehren und in der Natur ausbreiten. Aber ein Exemplar darf in meinem Garten immer wachsen. Welcher anderen Blume kann man im Zeitlupentempo während der Abenddämmerung beim Sich-Öffnen zuschauen? Die Samenstände entferne ich, bevor sie reif sind, dann ist das Weiterverbreiten kein Problem.
Auch akustisch haben Ihr Garten und auch Ihr Balkon im Sommer einiges zu bieten. Abgesehen von Regengeräuschen ist sicher der eine oder andere Vogel zu hören. Der Ruf der Mauersegler ist neben dem Zirpen der Heuschrecken das Sommergeräusch schlechthin. Das Summen der Bienen hören wir gern, das der Stechmücken weniger. Letztere werden weniger von Licht als vom Geruch der Menschen angezogen. Mit stark duftenden Pflanzen rund um den Sitzplatz lenken Sie die Plagegeister von sich ab, damit Sie den Sommerabend wirklich geniessen können.

Den Sommer in den Winter tragen
Ernten Sie Kräuter und Blüten. Der Morgen – sobald der letzte Tau getrocknet ist – hat sich als bester Pflückzeitpunkt bewährt. Der Duft ist so am intensivsten. Peterli, Schnittlauch und Basilikum werden tiefgekühlt. Schnittlauch und Peterli schneidet man fein direkt in ein Gefäss und kratzt nach dem Einfrieren die benötigte Menge heraus. Vom Basilikum werden die ganzen Blätter eingefroren und bei Bedarf zerbröselt.
Minze, Zitronenmelisse und Verveine werden getrocknet. Auch die beliebten mediterranen Gewürze wie Rosmarin, Thymian oder Oregano werden so konserviert. Sie können aus den Kräutern kleine Sträusse binden und sie kopf­über an einem schattigen Ort trocknen lassen. Wenn Sie einen Dörrapparat besitzen, dann verwenden Sie ihn für Kräuter nur auf der niedrigsten Stufe. Verpacken Sie die rascheltrockenen Blätter in einem licht- und luftdichten Behälter.
Nicht nur vom Duft des Sommers, sondern auch von den Farben können Sie sich einen Vorrat anlegen: Ringel­blume, Kornblume, Malve, Königskerze, Goldmelisse, Kamille, Lavendel und sogar Rosenblütenblätter lassen sich trocknen. Breiten Sie die Blüten an einem schattigen Ort auf einem Tuch aus. Im Winter verzieren die bunten Blüten den Salat oder entfalten ihre Wirkung im Tee als Heilpflanzen.

Was sonst noch zu tun ist auf dem Balkon und im Garten
Wenn Giessen nötig ist, dann giessen Sie kräftig, aber selten. Knipsen Sie Verblühtes regelmässig ab, damit sich neue Blütenknospen bilden. Stellen Sie sicher, dass all Ihre Pflanzen mit ausreichend Dünger versehen sind. Brechen Sie bei den Tomaten die Seitenriebe regelmässig aus. Wenn sich braune Stellen an Stängeln oder Blättern zeigen, hat die Krautfäule zugeschlagen. Schneiden Sie befallene Teile weg. Es ist schade, aber dieser Sommer bietet nicht das richtige Wetter für Tomaten. Falls Sträucher übermässig gewachsen sind und in die Strasse oder auf den Sitzplatz ragen, können Sie sie auch jetzt im Sommer zurückschneiden. Schneiden Sie bei den Erdbeeren die braunen Blätter weg und stärken Sie sie mit einer Portion Dünger. Jetzt werden die Knospen für die neue Ernte angelegt. Wenn nach der Ernte im Gemüsebeet Lücken anfallen, säen Sie Rüebli, Radiesli und Nüsslisalat. Pflanzen Sie Herbst- und Wintersalate, Winterblumenkohl und Federkohl. So können Sie bis in den Winter hinein Gemüse ernten.

Gabrielle Hochuli


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