Dem Verbrechen auf der Spur

  30.03.2022 Aktuell, Kirchberg, Gesellschaft

Am 21. März 2022 öffnete das Bürger­InForum in der Aula Oberstufe Kirch­berg wieder einmal seine Pforten. Brigitte Loosli und ihr Organisationsteam durften diesmal rund 60 Besucherinnen und Besucher willkommen heissen. Anlass war der Vortrag von Dr. sc. forens. Christian Zingg, Chef der Forensik der Kantonspolizei Bern. Anhand seiner informativen und überaus kompetenten Ausführungen gab er einen Einblick in den hochspannenden Arbeitsalltag eines Forensikers. Seine Ausbildung, ursprünglich zum Chemiker, absolvierte er an der ETH Zürich. Mit Analysen und Bearbeitungen zum Thema Rauschmittel interessierte er sich mehr und mehr für die Arbeitsweise der polizeilichen Ermittlungen. Die Dissertation am Institut für Kriminalistik in Lausanne brachte ihn danach definitiv zur Polizeiarbeit. Nach fünf Jahren im Wissenschaftlichen Dienst der Stadtpolizei Zürich ist er nun seit über 15 Jahren Chef der Forensik der Kantonspolizei Bern, dem ehemaligen Kriminaltechnischen Dienst KTD.
DNA und Fingerabdruck
Die forensische Tätigkeit diene dazu, den Ablauf eines Ereignisses detailliert erforschen zu können sowie die Herkunft der Spur zu bestimmen und einzuordnen. Dank modernster Techniken, beispielsweise mit einem DNA-Profil, dem sogenannten genetischen Fingerabdruck, das unter anderem kleinste Partikel von Haut oder Haaren, Speichel, Blut oder anderem zulässt, seien immer aufschlussreichere Analysen möglich. «Ein ganz gewöhnlicher, sauberer Fingerabdruck bleibt dabei aber auch heute noch immer die wichtigste Spur», so Christian Zingg. Bei eineiigen Zwillingen beispielsweise sei der genetische Fingerabdruck nahezu identisch, nicht so der Fingerabdruck. Die Forensik biete die Grundlagen für die eindeutige Identifikation einer Person. Winzigste Mosaikteilchen würden zusammengefügt, um schliesslich ein möglichst ganzheitliches Bild von Tatort und Täterschaft zu ermitteln. Dies sei zeitintensiv und nur in grossen Teams machbar, die auf konkrete Bearbeitungsschritte spezialisiert seien und sich zur Aufklärung wiederum gemeinsam mit der entsprechenden Zusammenarbeit weiterbringen können. Durchschnittlich würden mit der forensischen Arbeit täglich mindestens ein DNA-Profil sowie jeden zweiten Tag ein Fingerabdruck zugeordnet.
Dr. Christian Zingg wusste die Zuhörerschaft mit fesselnden Details dieser Polizeiarbeit zu begeistern. Fragen aus dem Publikum beantwortete er in einer Schlussrunde ebenso souverän.
Die Wintersaison 2021/2022 fand mit diesem Vortrag ihren Abschluss. Bereits wird laut Brigitte Loosli mit voller Vorfreude die nächste Saison des BürgerInForums geplant.

Paul Hulliger


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