«Spinne Wäg» und «Taxito» in Sumiswald

  31.05.2022 Aktuell, Foto, Burgdorf, Gesellschaft, Region

Gemeindepräsident Fritz Kohler und die Gemeinderätin Ressort Sicherheit, Chris­tine Beer, begrüssten Vertretende der Arbeitsgruppen und diverse Gäste. Die Verantwortlichen stellten zwei neue Angebote vor, die pandemiebedingt etwas später als geplant eröffnet werden konnten.

«Die Schwarze Spinne» – mit dem E-Bike auf Gotthelfs Spuren
Den einen oder die andere gruselts wohl beim Gedanken, sich auf den «Spinne-Wäg» zu machen. Aber die Gäste begegnen hier nicht normalen Spinnen, sondern sie erleben Gotthelfs Erzählung «Die Schwarze Spinne» hautnah. Die Novelle des Emmentalers gehört zur Weltliteratur und lebt nun in Sumiswald, dem Ort des Geschehens, wieder auf. Der E-Bike-Themenweg wurde von Isabelle Hollenstein, Leiterin Emmental Tourismus, vorgestellt. Er startet in Sumiswald und führt über sieben Stationen nach Lützelflüh ins Gotthelf Zentrum, dem Wirkungsort des Schriftstellers und Pfarrers Jeremias Gotthelf. Die Original-Schauplätze können in vorgesehener Reihenfolge und mit audio­visueller und digitaler Unterstützung besucht werden.
Velofahrende, die diesen Weg unter die Räder nehmen, brauchen keine Vorkenntnisse. Beim ersten Posten – momentan in einem Container als Provisorium – gibt es eine Zusammenfassung der gruseligen, mitreissenden Novelle Gotthelfs zu lesen. Heinrich Schütz, Mitarbeiter des Gotthelf Zentrums in Lützelflüh, hat die Erzählung zusammengefasst, Grafiker Kurt Eichenberger illustriert. Was es braucht, ist ein Handy mit vollem Akku, eventuell eine Powerbank und natürlich ein Bike oder ein E-Bike. Unterwegs brauchen die Velofahrer/innen lediglich den QR-Code zu scannen und GPS-Einstellungen vorzunehmen. Dann steht dem Vergnügen nichts mehr im Weg: Während ungefähr zweieinhalb Stunden bewältigen sie auf einer Strecke von 24 Kilometern eine Höhendifferenz von 362 Metern. Für Spannung und Fahrspass ist gesorgt. Das Angebot ist täglich von 9.00 bis 20.00 Uhr offen und kostenlos.


«Taxito» in Sumiswald
«Taxito» ist kein Wort im Sumiswalder Dialekt, aber ein Ausdruck, der schon bald in aller Munde sein könnte. «Taxito» ist eine spontane Fahrgemeinschaft, welche sicher und günstig zum gewünschten Ziel führt. Sie soll eine zusätzliche Möglichkeit zum ÖV schaffen. In dieser Gegend seien die Leute froh, wenn sich Alternativen anböten, erklärte Tinu Beutler, der mit diesem System Automobilisten/-innen und Mitfahrende zusammenbringt. An drei verschiedenen Standorten stehen sogenannte «Taxito-Points». Zeigt an der Tafel der Daumen nach oben, heisst das, dass eine Mitfahrgelegenheit gesucht wird. Fahrzeuglenker/innen können anhalten und eine Mitfahrt anbieten. Der Fahrgast sendet das Autokennzeichen per SMS an «Taxito». Durch diese Meldung kennt das System die beteiligten Parteien, was zu beiderseitiger Sicherheit beiträgt. Eine Fahrt kostet einen Franken, der dem Autolenkenden zugutekommt. Bezahlt wird nicht direkt, sondern über das System. Jeder Franken, der nicht abgeholt wird, kommt einer gemeinnützigen Institution zugute. Im Gegensatz zum Projekt «Carlos», das vor etwa 20 Jahren lanciert wurde, ist «Taxito» deutlich billiger und durch die technischen Fortschritte einfacher zu bedienen.

Helen Käser


Mehr Infos unter: www.schwarze-spinne.ch/de und www.taxito.com/web/de/index.html.

 


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