Christoph Wyss, Präsident der Burgergemeindeversammlung, kann bei einem Total von 407 Mitgliedern einen Zuwachs von acht Personen seit der Herbstversammlung 2021 sowie das Aufnahmebegehren von weiteren fünf vermelden. Letzteren wird einstimmig das Burgerrecht gewährt. Wyss betont, dass der Burgerrat weitere Gesuche sicher wohlwollend prüfen werde; man sei vor allem an jüngeren Semes­tern interessiert.

Unglaublich schönes Ergebnis
Burgerrat Beat Maurer, Ressortchef Finanzen, kann einmal mehr von einer «sehr erfreulichen Finanzlage der Burgergemeinde» berichten. Er erläutert ein «schönes, unglaublich schönes Finanzergebnis» und kann die Anwesenden wie praktisch jedes Jahr über einen beachtlichen Gewinn von 1,25 Millionen Franken in der Jahresrechnung informieren. Das Ergebnis fällt weitaus besser als budgetiert aus.  
Die Burgergemeinde unterstützt traditionell Kultur, Sport und Freizeit mit namhaften Beiträgen. So sind 2021 für die Stadtbibliothek, die als burgerliche Dienstleistung allen Personen aus Burgdorf und den umliegenden Gemeinden zur Verfügung steht, knapp 905 000 Franken aufgewendet worden bei einer Rückvergütung durch den Kanton von 407 000 Franken. Im Bereich Kultur hat das Casino Theater 200 000 Franken erhalten, das Museum Schloss Burgdorf 75 000 Franken und verschiedene Kulturprojekte weitere 60 275 Franken. Sportprojekte sind mit insgesamt 11 800 Franken, Freizeit und Jugend mit 2395 Franken unterstützt worden. «Der Burgerrat freut sich, dass wir diese Unterstützungen aus unserem Gewinn bezahlen können», betont Maurer.
Dank der in letzter Zeit gestiegenen Holzpreise ist die Rechnung der burgerlichen Forstwirtschaft um rund 87 400 Franken besser ausgefallen als budgetiert. Besonders erfreulich präsentiert sich die Situation bei den Liegenschaften, die einen Ertrag von 2,925 Millionen Franken erwirtschaftet haben. Das bedeutet einen Nettoertrag von 2,584 Millionen Franken.
Der Finanzchef erwähnt noch die für 5,4 Millionen Franken gekauften Aktien, deren Bewertung per 22. Mai 2022 die Summe von 6 296 440 Franken ergeben hat und die somit eine Performance von 896 440 Franken aufweisen.
Das burgerliche Eigenkapital beträgt 52,544 Millionen Franken. Die Rechnung wird einstimmig genehmigt.

710 000 Franken für Strassensanierung
Burgerrat Stefan Liechti, Ressort Wald, erläutert die dringend notwendige Sanierung der 1884 erstmals erwähnten Binzbergstrasse, die 1978 zum ersten Mal auf einer Länge von 1300 Metern asphaltiert worden ist. «Seit 2000 sind hier Lastwagen mit 40 Tonnen Gesamtgewicht unterwegs, weshalb heute das Ende der Lebensdauer erreicht ist.» Liechti spricht von den geprüften Sanierungsvarianten mit unterschiedlichen Ausbauten und Preisen und erklärt, weshalb sich der Burgerrat für die nun vorgelegte Variante mit einem Kreditbegehren von 710 000 Franken entschieden habe: «Die sanierte Strasse soll für Jahrzehnte ihren Dienst erfüllen.»
Nachdem aus der Versammlung Einwände entkräftigt werden können, stimmen die Anwesenden dem Antrag bei einem Nein und zwei Enthaltungen zu.
Burgerratspräsident Christoph Bürgi erläutert noch kurz Wissenswertes aus dem Rat wie Fragen zur Zufahrt Emmental, die Kündigung des Pächterpaares Leuenberger im «Sommerhaus» per Ende 2022, die dann folgenden Sanierungsarbeiten und die Suche nach einer Nachfolgelösung. «Für 2440 Franken konnten wir eine wirklich kleine Landparzelle kaufen. Der Kanton hat erst nach Eingang dieser Summe die Änderung im Grundbuch veranlasst.»
Die Burgergemeinde geniesst anschliessend den Sommerabend auf der Terrasse bei ausgezeichnetem Stehbuffet und angeregten Gesprächen.

Gerti Binz