Die Idee des Gemeinderates von Wynigen, mit einem Anlass, genannt «Dorfgespräch», den Bürgerinnen und Bürgern die Gelegenheit zu geben, sich im Vorfeld über die Traktanden der bevorstehenden Einwohnergemeindeversammlung informieren zu lassen und gleichzeitig eventuelle Anliegen anbringen zu können, fand grossen Anklang. Gemeinderatspräsidentin Sandra Sommer und mit ihr das gesamte Exekutivgremium zeigten sich freudig überrascht über das Erscheinen der zahlreichen Gäste.

Geplante Umgestaltung des Bahnhofplatzes
Aus dem Ressort Tiefbau informierte Gemeinderat Christian Hulliger über die Umgestaltung des
Bahnhofplatzes. Bereits 2004 trat das Behindertengleichstellungsgesetz in Kraft, welches die Gemeinden verpflichtet, die Bahnhöfe hindernisfrei umzubauen. Im Rahmen der Fahrplananpassung auf Ende 2022 wird die Busland AG auf der Linie Burgdorf – Ersigen – Koppigen – Wynigen neu Gelenkbusse einsetzen. Dies erfordert eine Umgestaltung der Einfahrt auf den Bahnhofplatz Wynigen.
Rund 400 Buspassagiere nutzen täglich den Bahnhof Wynigen als Umsteigeort. Im Projekt sollen die Anforderungen des Behindertengleichstellungsgesetzes in Bezug auf das hindernisfreie Ein- und Aussteigen erfüllt werden. Aus den verschiedenen Varianten wurde die optimalste ausgewählt. Dabei sollen möglichst wenig Parkmöglichkeiten verloren gehen.
Neubau Werkhof und Umbau Wehrdienstmagazin
Aus dem Ressort Liegenschaften informierte Gemeinderat Urs Schweizer über die Bauvorhaben in der Bleumatte. Die Platzverhältnisse seien für den Werkhof, die Feuerwehr wie auch für die Benützerinnen und Benützer der Abfall-Multisammelstelle eng und nicht mehr zufriedenstellend. Intensive Abklärungen hätten ergeben, dass ein Werkhofneubau mit Abfallsammelstelle sinnvoll sei. Das bestehende Gebäude soll umgebaut und ausschliesslich als Wehrdienstmagazin genutzt werden. In einem weiteren Abklärungsschritt hat sich gezeigt, dass sowohl auf dem Neubau wie auch auf dem bestehenden Gebäude die Erstellung von Photovoltaikanlagen sinnvoll ist.

Änderungen Schulreglement und Einführung der Tagesschule
Aus dem Ressort Bildung informierte die Gemeinderätin Naémi Wyss über derzeitige Herausforderungen an der Schule Wynigen-Seeberg. Nebst dem Problem der verschiedenen vakanten Stellen von Lehrpersonen und der Umstrukturierung der Klassenorganisation in Bezug auf das Mehrklassensys­tem ist das Thema der Tagesschuleinführung. aktuell Vonseiten des Kantons sind die Gemeinden verpflichtet, jährlich den Bedarf einer Tagesschule zu prüfen. Die Anzahl der Anmeldungen hat ergeben, dass der Bedarf in Seeberg und Wynigen besteht, und so wird an beiden Standorten ein Mittagsmodul mit Mittagessen am Dienstag und Donnerstag angeboten. Die Angebote werden durch die Eltern, die Gemeinde und den Kanton zu je einem Drittel gemeinsam finanziert. Für die Stelle als Tagesschulleiterin konnte Naëmi Pühringer aus Wynigen gewonnen werden. Betreuungspersonen mit kleinen Pensen werden noch gesucht. Das Angebot der Tagesschule wird regelmässig den Interessen und Bedürfnissen angepasst.
Einzelheiten zu jedem Traktandum sind im Informationsblatt von Wynigen zu finden.

Allgemeine Themen und Anliegen
Die Gelegenheit, im kleinen Rahmen in direktem Kontakt mit der Behörde zu stehen, senkt ganz offensichtlich die Hemmschwelle. Das Angebot wurde von den Anwesenden jedenfalls  rege genutzt. Zahlreiche Anliegen, Ideen und Hinweise konnten so an den Mann und an die Frau gebracht werden. Auch die anerkennenden Worte der anwesenden Wyniger/innen an die Behördenmitglieder für ihr Engagement zugunsten der Bevölkerung fehlten nicht.
Die Einwohnergemeindeversammlung findet am Donnerstag, 9. Juni 2022, um 19.30 Uhr im Uhlmannhaus mit anschliessendem Apéro statt.

Rosmarie Stalder

Nächstes Dorfgespräch: Montag, 17. Oktober 2022